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Selbsteinschätzung mit Gottes Augen
Оглавление„Versteigt euch in eurem Denken über euch selbst nicht über das hinaus, was angemessen ist.“ – „Zusammen mit der Gnade Gottes haben wir ganz unterschiedliche Gaben bekommen“ (Römer 12,3.6).
Dass wir ein anderes Bild von uns bekommen, ist eine der ersten Auswirkungen von Gottes Erneuerung. Die Verse 3 bis 8 beschreiben, was sich dabei verändert. Wir finden hier eine kompakte Anleitung zur Selbstklärung, einem wichtigen Aspekt der Selbstführung. Selbstklärung heißt: Ich akzeptiere und verstehe, wer ich bin und was ich kann. Gemäß Vers 3 (und auch Vers 16) steht dabei ein erneuertes Selbstbild im Zentrum. Ich weiß, wie wertvoll, geliebt und wichtig ich in Gottes Augen bin. Gerade deshalb habe ich es nicht länger nötig, mich ständig mit anderen zu vergleichen. Wer andere schlechtmacht, verrät sein negatives Selbstbild. Denn nur wer sich seiner selbst nicht sicher ist, muss andere klein machen. Wenn Gottes Güte mich aber erreicht und erneuert, stellt sich das gute Maß ein: Ich weiß um meinen Wert – deshalb muss ich mich nicht für besser verkaufen, als ich wirklich bin. Ich habe weder Grund zum Hochstapeln noch zum Tiefstapeln.
Ab Vers 4 bringt Paulus noch eine zweite Ebene ins Spiel. Dort weist er darauf hin, dass ich ein einzelner Teil eines größeren Ganzen, der Gemeinde, bin. Das erinnert uns daran, dass wir das Gute nie für uns selbst haben und sein können. Es kommt nur dort zum Tragen, wo ich mit meinen Gaben und Fähigkeiten sein Reich und seine Gemeinde mitbaue. Ich habe in der Gemeinschaft meinen Platz – meine Gabe zeigt mir, wo genau er ist. Zu wissen, was ich dort beitragen kann, und es dann von Herzen zu tun, ist deshalb ein wesentlicher Aspekt der Selbstführung.14