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Erneuerung zulassen
Оглавление„Passt euch nicht den Denk- und Lebensmustern dieser Zeit an, sondern lasst euch so verwandeln, dass dabei eure Gesinnung erneuert wird“ (Römer 12,2a).
Selbstführung, bei der das Selbst im Zentrum steht, Maßstab und Ziel ist, kann viel Schaden anrichten. Das daraus resultierende Verhalten bleibt von Gott losgelöst und wird zum destruktiven „Selbstläufer“ im doppelten Sinn. Es läuft von selbst und es kreist um uns selbst. Unsere Hingabe an Gott befreit uns davon, indem sie uns in die Erneuerung führt.
Ich sehe in Römer 12,2 einen direkten Bezug zu 1. Mose 3. Dort wird beschrieben, was wir in Kapitel 3 dieses Buches bereits betrachtet haben: Die ersten Menschen warfen die ihnen von Gott anvertraute Verantwortlichkeit von sich. Ihre Selbstführung entgleiste. Doch Gott schafft einen Ausweg aus diesem Dilemma: Er will erneuern und in Ordnung bringen, was zerbrochen ist. Er stellt uns wieder her. Er verwandelt uns durch seinen Geist in den Originalzustand der Schöpfung zurück. Dabei setzt er beim Kern unserer Persönlichkeit an: unserer Gesinnung, also bei unseren Gedanken, unserem Wollen und Trachten. Denn jedes äußere Verhalten speist sich aus dem, wer wir tief in uns drin sind.
Unser ganzes christliches Leben ist ein Prozess der Reformation, an dessen Ende wir sind, was wir ursprünglich sein sollten: reife, auf Gott bezogene, liebende, verantwortliche, uns selbst gut führende Persönlichkeiten, die auf dieser Welt heilsame Spuren hinterlassen. Im Himmel wird dieser Prozess vollendet sein, aber er beginnt hier und setzt sich fort mit jedem Tag unseres Lebens mit Gott.13