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Kapitel 7

Mossul,

Hotel, Zimmer von Jacob Hemsworth

S

ally sah ihren Bruder besorgt an. »Wie fühlst du dich, Jack?«

Jacob Hemsworth stützte sich mit den Ellenbogen hoch. In seinem Kopf brummte es gewaltig und die Anstrengung tat ein Übriges dazu. Sein Gesicht verzog sich zu einem schiefen Grinsen.

»Ich versuche gerade herauszufinden, wo es nicht weh tut, Sally«, murmelte er. Als sein Blick durch das Zimmer schweifte, bemerkte er auch Mabel Wrightley, die ihn besorgt anblickte. »Aber ich glaube …«, fuhr er an sie gewandt fort, »dass ich am Leben bleiben werde … vorausgesetzt, dass Sie mir einen Whisky bringen.«

Sally nickte ihr zu, und Mabel erhob sich von dem Stuhl, den sie dicht an Jacks Bett gerückt hatte. Als sie zurückkam, hielt sie ein Glas in der Hand. »Hier«, sagte sie, reichte es ihm und fügte lächelnd hinzu: »Aber lassen Sie sich nicht vom Professor erwischen, der hat das nämlich verboten.«

»Seit wann ist der Professor mein Arzt?«, schmunzelte Jack und trank. Ihm waren die Schmerzen anzusehen, die das Schlucken verursachte. Als er mit der Linken an seinen Kopf griff, spürte er den Verband. »Komisch«, bemerkte er. »Ich weiß nicht einmal, wie ich hierhergekommen bin.«

»Du wurdest getragen, Jack«, korrigierte ihn seine Schwester. »Und das ist nicht aus Liebe geschehen.« Sie zwinkerte ihm zu und machte eine leicht nickende Kopfbewegung in Richtung Mabel Wrightley.

Jack nahm noch einen Schluck und konnte ein leichtes Stöhnen nicht unterdrücken. Mit einem Mal wusste er wieder, was geschehen war. »Ich verdammter Esel!«, entfuhr es ihm zerknirscht. »Ich habe mich wie ein blutiger Anfänger benommen und dem Gegner den Rücken gekehrt ...«

»Dann hast du eben einmal eine Runde verloren«, bremste ihn Sally. Sie wusste genau, wie ungern ihr Bruder sich geschlagen gab. »Du wirst schon eine Chance zur Revanche bekommen. Vermutlich schneller als du ahnst, denn ich befürchte, dass es nicht lange dauern wird, bis sie wieder zuschlagen.«

»Wem sagst du das? Verdammt! Ich glaube fast, dass man mir diese Binsenweisheit mit dem nötigen Nachdruck eingehämmert hat.«

Die Tür öffnete sich einen Spalt breit, und das Gesicht des Professors erschien. »Hallo, Jack! Wie geht es Ihnen, mein Junge?« Atkins trat ein. Als er das Whiskyglas sah, kam er mit schnellen Schritten auf das Bett zu.

Doch Jack erriet seine Absicht und war schneller. Er griff zum Glas und stürzte den goldbraunen Inhalt mit einem Schluck hinunter.

»Zum Teufel aber auch! Können Sie nicht einmal jetzt das Zeug aus dem Körper lassen?«, entrüstete sich der Professor. »Übrigens, der Kommissar möchte Sie sprechen. Wegen des Erschossenen.«

»Mir bleibt aber auch nichts erspart«, knurrte Jack resignierend.

»Doch«, konterte Atkins, »das Gift, das man mir einzutrichtern versuchte. Es dürfte wohl Strychnin gewesen sein. Als ob ich eine verfluchte Ratte wäre!« Der Professor gab sich bewusst schnodderig.

Doch Jack bemerkte, wie besorgt der Ausdruck von Atkins Gesicht war. Und dazu schien er auch allen Anlass zu haben.

»Dann holen Sie den Kommissar meinetwegen herein!«


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