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Zurück nach La Cotte

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Im Lichte dessen, was wir jetzt schon ganz allgemein über die Neandertaler wissen, können wir noch einmal nach La Cotte schauen. Die Neandertaler, die die Mammuts und Nashörner in La Cotte schlachteten, waren ganz klar erfahrene Jäger. Aber wir müssen dabei keine übermenschlichen Fähigkeiten oder Kräfte bemühen oder auch nur irgendwelche speziellen Fähigkeiten im Zusammenhang mit der Mammutjagd. Die Neandertaler verfolgten einen flexiblen Ansatz bei der Suche nach Nahrung. Sie passten sich an das an, was ihnen vor Ort zur Verfügung stand, und sie waren sogar in der Lage, ihr Territorium auszudehnen oder zu verkleinern, je nach den jeweils verfügbaren Ressourcen. Die Landzunge von La Cotte war für die dort ansässige Neandertalergruppe, die auf Nahrungssuche das benachbarte Tal (heute unter Wasser) durchstreifte, ein ganz offensichtliches Ziel. Auf dem Plateau der Landzunge versammelte sich gelegentlich eine Mammutherde. Eines Tages hatte eine Gruppe Neandertaler sehr viel Glück: Die Mammutherde weidete mit ein paar Nashörnern zusammen direkt am Rand des Plateaus, gefährlich nah an der Klippe, und die sich nähernden Jäger befanden sich dem Wind zugewandt. Irgendwie gelang es den Neandertalern, die Herde in Panik zu versetzen; vielleicht erlaubte es ihnen das Gelände, sich unbemerkt zu nähern, oder es gab Nebel, in dem sie sich verbergen konnten. Wie auch immer: Im anschließenden Chaos stürzten elf Mammuts und drei Nashörner über die Klippen. Dann wurde die Situation für die Neandertaler gefährlich: Sie mussten sich bis zum Fuß der Klippen vorarbeiten, um die Tiere, die noch am Leben waren, zu töten. Und sie töteten sie mit Stoßspeeren. Höchstwahrscheinlich warteten sie ab, bis die verletzten Tiere müde wurden. Aber es war immer noch eine gefährliche Aufgabe. Währenddessen kehrte ein anderer Teil der Gruppe nach Hause zurück, um die anderen Mitglieder der Gemeinschaft um sich zu sammeln, und dann zogen sie allesamt um, an einen Ort in der Nähe der Kadaver. Das Schlachtfest konnte beginnen. Wenn das Wetter kalt genug war, hielt das Fleisch der geschlachteten Tiere, in kleine Stücke zerteilt, vielleicht eine Weile vor und konnte die gesamte Gemeinschaft ernähren. Aber es gab noch ein weiteres Problem: Aasfresser, insbesondere Hyänen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Hyänen die Knochen zwischen die Zähne bekamen. Vielleicht gab es in der Nähe auch gar keine, aber der Geruch der toten Tiere war sicherlich meilenweit zu riechen und wird alle möglichen ungebetenen Gäste angelockt haben. Wahrscheinlicher ist, dass die Neandertaler diese mittels Feuer und Wachsamkeit in Schach hielten; vor Ort hat man verkohltes Holz gefunden. Und Hyänen hatten Neandertaler zweifellos als besonders gefährliche Feinde kennengelernt. Nach vielen Tagen, vielleicht sogar Wochen, zogen die Neandertaler weiter, vielleicht zurück zu ihrer ursprünglichen Wohnstätte, und überließen La Cotte dem Wind und der Kälte.

Denken wie ein Neandertaler

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