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Das Einhorn

Melanie saß in der Badewanne und zählte munter die Schaumblasen, die der blaue Badeschaum hervorbrachte. Ihre Mutter hatte ihr das Badewasser mit dem blauen Badeschaum eingelassen und Melanie hörte sie jetzt nach ihr rufen: „Melanie, wie lange willst du noch in der Wanne sitzen?“

Melanie wollte noch lange in der Badewanne sitzen und dem blauen Badeschaum zusehen, wie er die Seifenblasen machte. Komischerweise waren die Seifenblasen, die aus dem blauen Badeschaum hervorgingen, in den schönsten und schillerndsten Farben. In den unterschiedlichen Seifenblasen konnte sie vieles noch entdecken. Gerade jetzt erschien es Melanie, als würde ein Einhorn in der Seifenblase sitzen und sie anlächeln. „Ja sicher“, dachte Melanie, „das ist ein Einhorn.“ Sie saß im warmen Wasser, es duftete so gut nach Blumen im Badezimmer und Melanie träumte vor sich hin.

Sie war die kleine Prinzessin mit dem Einhorn. In der Seifenblase galoppierte das Einhorn direkt im Badezimmer herum. Melanie lächelte überglücklich. Für ein kleines Mädchen von fünf Jahren war ein Einhorn schon etwas Besonderes.

Sie träumte sich in ein wunderschönes Kleid einer Prinzessin hinein und wie sie dem Einhorn den Kopf streichelte. Melanie hatte in der Badewanne sitzend tatsächlich ein Einhorn für sich ganz alleine.

Weiß war das Einhorn natürlich und hatte eine Mähne in den Farben des Regenbogens, die Mähne wehte nur so dahin, denn das Einhorn galoppierte nun an der Decke entlang, in seiner Seifenblase.

Melanie lachte. Sie war einfach nur froh, das Einhorn in der Seifenblase sehen zu können.

Da, plötzlich, noch ein Einhorn, ein weiteres stieg mit den Seifenblasen in die Höhe, und noch ein Einhorn. Es stiegen viele von ihnen aus den Seifenblasen hervor und nun war es eine wunderschöne Herde Einhörner. Die Mähnen schillerten und Melanie war es, als würde sie leise ein sanfte Wiehern hören.

Da rief ihre Mutter: „Melanie, Zeit für dich, aus der Badewanne zu steigen und zu Abend zu essen.“ Ihre Mutter stand nun im Badezimmer mit einem Handtuch.

Das Abendessen war bald vorbei, Melanie war satt und müde. Sie freute sich jetzt auf die Träume. Auf die Nacht.

Kuschelig lag sie im Bett und sie träumte davon, wieder die Prinzessin zu sein, und die Einhörner liefen um sie herum. Leicht lächelte sie im Schlaf.

Dani Karl-Lorenz wurde in einer Kleinstadt in der Oberpfalz (Bayern) geboren. Sie ist Autorin aus Leidenschaft und veröffentlichte ihre Texte bereits in verschiedenen Anthologien und auf ihrer Homepage: http://www.danilyrik.de.

Nassbert, der Wannenwichtel

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