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Teil 2 Fünfjahresplan (1929–1933)

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„Ich sage es Ihnen im Vertrauen. Als mich auf dem Novemberplenum einzelne Genossen gefragt haben, was mit den Kulaken werden soll, da habe ich gesagt: ‚Wenn es ein geeignetes Flüsschen gibt, dann ertränkt sie.‘ Aber nicht überall gibt es ein Flüsschen, das heißt, dass die Antwort unzureichend ist. Von daher wird klar: Man muss sie vernichten. Da sind viele Schädel zu zählen. Da sind wirklich genug Schädel zu zählen, wenn Sie so wollen, so viele, dass selbst das ZKK die Norm dafür nicht festlegen kann. Hier sind selbst Normen zu wenig. Wir werden all das begrüßen, was man sich an den Orten Nützliches dazu ausdenkt. […]

Aber natürlich ist es unmöglich, diese Aufgabe einzig allein nur am Ort zu lösen. Mir scheint, dass es außer jeglichem Zweifel steht, dass wir ohne administrative Maßnahmen nicht auskommen werden und dass wir wohl auch erschießen müssen. Die erste Kategorie: erschießen. Die zweite Kategorie: aussiedeln. Ich muss anmerken, dass es einen Beschluss des heute so schweigsamen Nordkaukasus gibt. Sie haben uns um Erlaubnis gebeten, zwanzigtausend Kulaken auszusiedeln. Dieser Vorschlag verdient Aufmerksamkeit. Für den Anfang ist das schon mal was. Wir können ja wahrscheinlich nicht alles auf einmal machen. Hier muss man noch die Frage entscheiden, wohin wir sie aussiedeln, wie viele und an welche Orte … Aber es ist offensichtlich, dass wir gezwungen sind, ordentliche Repressionsmaßnahmen anzuwenden.

Um die Aussiedlung einer ordentlichen Anzahl von Personen an die unterschiedlichsten Ecken kommen wir nicht herum. Wo sollen wir sie hinschicken? In Konzentrationslager, und wenn sie bei Ejche sind, dann zu Ejche. Wir müssen uns überlegen, zu welchen Arbeiten wir sie verschicken, vielleicht zur Holzbeschaffung, vielleicht kann man sie in unberührte Gebiete schicken, um Neuland urbar zu machen. Vielleicht müssen wir aber auch Sowchosen mit den Kulaken organisieren. Macht ja nichts, stellen wir ein paar Kommunisten an die Spitze der Sowchosen und dann werden sie arbeiten. Das können wir nicht ausschließen. Alle siedelst du nicht aus.

Hier müssen wir auch um das Dorf herum noch etwas bewegen. Hier muss man die Familien zersetzen, politisch zersetzen. Da wird es diesen Frühling einen wütenden Kampf geben. Wer das bis jetzt noch nicht kapiert hat, der wird es dann spätestens an seiner eigenen Haut spüren …“

Auszüge aus einer Rede Molotows vor einer Versammlung von Parteichefs der Republiken und Gebiete der Sowjetunion

Roter Herbst in Chortitza

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