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Wie Gott arbeitet

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Es ist bemerkenswert, dass im 1. Kapitel der Genesis Gott nicht nur arbeitet, sondern auch Freude daran hat. „Dann betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte, und es war sehr gut! … So waren nun Himmel und Erde erschaffen, und nichts fehlte mehr“ (1. Mose 1,31–2,1). Gott findet das, was er gemacht hat, schön. Er inspiziert es anerkennend und sagt: „Das ist gut!“ Wie bei jeder Arbeit, die gut ist und uns befriedigt, sieht er sich selber in seinem Werk. „Das Ganze der Harmonie und Perfektion des vollendeten Himmels und der vollendeten Erde bringt das Wesen ihres Schöpfers angemessener zum Ausdruck, als die einzelnen Teile für sich dies tun könnten.“26

Das 2. Kapitel der Genesis zeigt uns, dass Gottes Arbeit nicht nur in der Erschaffung, sondern auch in der Erhaltung seiner Schöpfung besteht. Dies ist das, was die Theologen Gottes „Fürsorge“ nennen. Gott erschafft die Menschen und anschließend wirkt er als ihr Ernährer und Versorger. Er formt den ersten Menschen (1. Mose 2,7), pflanzt einen Garten für ihn, den er bewässert (2,6.8), und schafft ihm eine Frau (2,21-22). Der Rest der Bibel zeigt uns, wie Gott diese Arbeit der Fürsorge weiter tut; er gibt dem Boden Wasser und Wachstum, gibt all seinen Geschöpfen ihre Speise, hilft den Leidenden und sorgt für alles, was lebt (vgl. Psalm 104,10-22; 145,14-16).

Aber Gott arbeitet nicht nur selber, er beauftragt andere Arbeiter, sein Werk weiterzuführen. In 1. Mose 1,28 (LU) sagt er den Menschen: „Füllet die Erde und machet sie euch untertan.“ Das Wort „untertan machen“ deutet an, dass zwar alles, was Gott erschaffen hatte, gut war, dass es aber noch weitgehend unentwickelt war. Gott hat in seine Schöpfung ein gewaltiges Potenzial der Kultivierung und Vervollkommnung hineingelegt, das die Menschen durch ihre Arbeit zur Entfaltung bringen sollen.27 In 1. Mose 2,15 (LU) setzt Gott den Menschen in den Garten, „dass er ihn bebaute und bewahrte“. Dies bedeutet: Gott arbeitet, um uns zu versorgen und zu bewahren, aber auch wir arbeiten für ihn. Wobei eigentlich Gott es ist, der durch uns arbeitet. Der Satz „Wenn der Herr nicht das Haus baut, dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst“ in Psalm 127,1 impliziert, dass Gott (der für uns sorgt) das Haus durch die Bauleute baut. Und Martin Luther versteht die Aussage in Psalm 145, dass Gott allen Lebewesen ihre Speise gibt, so, dass er uns durch die Arbeit der Bauern und anderer Menschen zu essen gibt.28

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