Читать книгу Ein Jahr für unsere Ehe - Timothy Keller - Страница 55

18. Februar

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Immer wieder habe ich den Satz gehört: „Warum ist die Liebe so schwer? Sie sollte doch ganz natürlich kommen und wachsen.“ Ich antworte dann: „Wie kommen Sie darauf? Sagt denn jemand, der Profifußballer werden will: ‚Warum ist es so schwer, ein Tor zu schießen?‘ Oder jemand, der einen großartigen Roman schreiben möchte: ‚Warum ist es so schwer, realistische Figuren und eine spannende Handlung zu schaffen?‘.“ Worauf mein Gegenüber verständlicherweise meist erwidert: „Aber es geht hier doch nicht um Fußball oder Schriftstellerei, es geht um Liebe, und Liebe hat doch das Natürlichste von der Welt zu sein, wenn die beiden wirklich zueinanderpassen.“ (Ehe, S. 35)

NIEMAND HAT EIN TALENT FÜR DIE EHE. Der Vergleich mit dem Fußballspielen und der Schriftstellerei hat seine Grenzen. Fußballspielen und Schreiben erfordern Übung und Disziplin, aber sie setzen auch eine gewisse natürliche Begabung voraus. Es gibt Menschen, die sind einfach besser in diesen Dingen als wir Normalsterblichen. Nicht so bei der Ehe. Niemand hat ein „Talent“ für die Ehe, so wie manche ein Talent für bestimmte Sportarten haben. Die Ehe ist wegen unseres Charakters und unserer Selbstsucht so schwer; da mag die „Chemie“ zwischen den Partnern noch so stimmen. Es ist möglich, meine Selbstsucht vor den Mitmenschen, ja in gewissem Grade vor mir selber zu verbergen, aber in der Ehe tritt sie ins hellste Licht, für mich wie für meinen Partner. Es ist Schwerarbeit, unseren natürlichen Mangel an Talent für die Ehe zu überwinden.

Zum Nachdenken: Können Sie sich an einen Konflikt erinnern, wo Sie die Schuld Ihrem Ehepartner gaben – und in Wirklichkeit war es nur Ihr eigener Egoismus?

Gebetsimpuls: Bitten Sie Gott, Ihnen offene, ehrliche Augen für Ihre Selbstsucht zu geben. Und Sie von all den Selbstrechtfertigungsversuchen frei zu machen.

Ein Jahr für unsere Ehe

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