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24. Februar

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Ernest Becker führt aus, wie die moderne Kultur „die religiöse Lösung“ durch „die romantische Lösung“ ersetzt hat. Früher erwartete man von Ehe und Familie Liebe, Geborgenheit und Sicherheit, aber für den Sinn des Lebens, die Zukunftshoffnung, den moralischen Kompass und die Selbstidentität waren Gott und das Leben nach dem Tod zuständig. Doch in unserer heutigen Kultur haben wir gelernt, dass man sich auf Gott und das Jenseits (so es das denn geben sollte) nicht verlassen kann. Die so entstandene Lücke musste etwas füllen, und oft ist dieses Etwas die romantische Liebe. Wir erwarten von Sex und Liebe das, was wir früher vom Glauben an Gott erwarteten. (Ehe, S. 39)

KEIN ERSATZ FÜR GOTT. Ernest Becker und auch der Kirchenvater Augustinus sagen: Wenn unsere höchste Liebe und Hoffnung nicht Gott ist, sondern etwas anderes, dann wird dieses andere zu einem Pseudo-Gott. Je mehr wir Gott aus unserem Leben verdrängen, umso größer wird der Druck auf Sex, Romantik und Ehe, die große Erfüllung und Transzendenz „bringen“. Kein Wunder, dass die heutigen Menschen kein Verständnis für voreheliche sexuelle Enthaltsamkeit haben. Kein Wunder, dass sie vor lauter Suchen nach dem idealen Seelenfreund das Heiraten aufschieben. Sex und Romantik sollen heute transzendente Erlebnisse liefern, für die sie nie gedacht waren. Die Ehe soll, ja kann uns nicht so befriedigen, wie die Gemeinschaft mit Gott das kann.

Zum Nachdenken: Was für negative Folgen hat diese Vergötterung der Ehe – für Singles, für Paare, für Sie speziell?

Gebetsimpuls: Gestehen Sie Gott, dass Ihnen seine Liebe zu Ihnen zu abstrakt ist und seine Gemeinschaft mit Ihnen zu schwach und dass Sie deswegen von anderen Dingen, einschließlich Ihrer Ehe, das große Glück erwarten.

Ein Jahr für unsere Ehe

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