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Neujahr

Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken,

das tut alles im Namen des Herrn Jesus,

und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

(Kolosser 3,17)

Der Zauber des Neuanfangs

Ein leeres Heft, dieses neue Jahr. Schneeweiß die Seiten. Der Zauber des Neuanfangs liegt darüber, als ob alles anders werden könnte. So viele unverbrauchte Tage, die es zu gestalten gilt. So viele Möglichkeiten, die mich locken.

Doch dann denke ich daran, wie es früher war mit den neuen Heften: Meine Schrift war dieselbe geblieben. Und so sehr ich mich bemühte, alles richtig zu machen, es gelang mir nie. Immer wieder kleckste ich hässliche Flecken auf das schöne weiße Papier. Manches konnte ich immerhin mit dem Tintenkiller wieder einigermaßen gutmachen.

Auch im neuen Jahr werde ich dieselbe bleiben, ich nehme mich immer und überall hin mit. Das beunruhigt mich. Denn in das Heft meines Lebens schreibe ich ohne Radiergummi und ohne Tintenkiller. Alles, was ich notiere, wird so stehen bleiben müssen, wie es ist. Keinen einzigen Punkt kann ich im Nachhinein hinzufügen. Nichts vermag ich später wieder zu streichen.

Ich wünsche mir, dass mir das, was ich schreiben werde, gelingen wird. Dass ich erzählen kann von hellen Tagen und Wegen, von Freunden an meiner Seite, von Plänen, die gelingen, von fröhlichen Festen.

Aber ich weiß auch: Manches wird am Ende des Jahres in diesem Heft stehen, das mir nicht gefallen wird. Es werden Dinge geschehen, die ich mir nicht ausgesucht habe. Manches wird mir vor Augen stehen, das mir misslungen ist, und ich werde erzählen müssen von Abschieden, die mich schmerzen.

Noch kenne ich die Überschrift nicht, die ich später im Rückblick diesem Jahr meines Lebens geben werde. Aber es tut mir gut zu wissen, dass dieser Titel nicht über dem Ganzen stehen, sondern nur ein Untertitel sein wird.

Denn über das Buch meines Lebens hat ein anderer seinen Namen als Überschrift gesetzt. Jesus Christus. Fest und unverrückbar steht dieser Name da. In ihm lebe ich mein Leben. Die guten Tage und auch die schweren. Die hellen Momente und auch die dunklen. Die Freude, die Liebe, den Schmerz, das Leid. Immer ist er da, neben mir. An ihn will ich mich halten.

Das neue Jahr: ein Heft, noch weiß und leer. Für einen Moment will ich die Verheißung genießen, die über dem Anfang liegt; einen Augenblick lang soll nichts ihren Zauber stören. Dann nehme ich den Stift in die Hand und beginne zu schreiben.

Zum neuen Jahr

Vor mir liegt das neue Jahr

wie ein funkelndes verschneites Feld.

Eine weitere Etappe

auf dem Weg durch die Zeit.

Wohin werden meine Schritte mich leiten,

welche Spuren werde ich hinterlassen?

Wer wird meinen Weg kreuzen,

wer sich entfernen von mir?

Du, Gott, gehst an meiner Seite

und sprichst deinen Segen in meine Stunden.

In meinen Adern pulsiert deine Liebe,

und meine Atemzüge füllst du mit Kraft.

Ich danke dir, dass du da sein wirst;

ein verlässlicher Gefährte an jedem Tag.

Erdennah - Himmelweit

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