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Christfest und 1. Sonntag nach dem Christfest

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.

(Johannes 1,14)

Die Macht des Wortes

Worte treffen ins Mark, gehen unter die Haut. Worte prägen und formen Menschen. Sie wirken in den Körper hinein, nehmen Gestalt an, werden Fleisch.

„Das schaffst du doch sowieso nicht“, hört einer wieder und wieder. Und er lässt den Kopf hängen, seine Gesten werden zurückhaltend und verzagt.

„Du hast es gut gemacht“, hört eine andere, und sie schaut einem strahlend ins Gesicht. Aufrecht und beschwingt geht sie ihren Weg.

Gottes Wort ist Fleisch geworden. Man kann es sehen und berühren in einem Menschen, in Jesus, der über die Erde gegangen ist. Seine Herrlichkeit war seine Niedrigkeit. Und seine Kraft war die Liebe.

Geschichten erzählen davon und zeigen es mir: Da sehe ich den kleinen Zachäus (Lukas 19,1–9). Klein nicht nur wegen seiner Körpergröße, nein, auch wegen der Verachtung, die ihn trifft, und den Worten, die ihm nachgeworfen werden. Klein, weil er genau weiß, er tut anderen Unrecht. Dann kommt Jesus und sieht ihn an. Zachäus schaut sich durch seine Augen selbst ins Gesicht. Jesus heißt nicht gut, was er getan hat. Aber er verachtet ihn nicht. Er zeigt ihm, wie er als aufrechter Mensch leben kann.

Auch in anderen bewirkt Jesus Veränderungen in Seele und Körper. Blinden öffnet er die Augen durch seine Worte. Einem, der starr und unbeweglich ist, gibt er Muskelkraft und Geschmeidigkeit zurück, ja, er weckt sogar ein totes Mädchen auf, indem er zu ihr sagt: „Steh auf.“

Gottes Wort ist Fleisch geworden. Da ist nichts, was weit weg ist, vertagt auf später. Es ist schon da: Mit Jesus ist es in die Welt gekommen. Es ist unter uns Menschen und verändert etwas in Körper und Seele. Es öffnet mir die Augen und macht mich beweglich, es ruft mich ins Leben und schenkt mir einen aufrechten Gang.

Ich will es weitergeben mit meinen Händen, weitersagen mit meinem Mund. Die Welt wird sich verändern durch dieses Wort, wenn es durch uns, unsere Menschenmünder, Menschenherzen, Menschenhände geht.

Heilige Nacht

Ein Wort

nimmt Gestalt an

in diesem Kind.

Geht über die Erde,

teilt sich aus:

sättigt und heilt,

befreit und belebt.

Wandert durch die Zeiten

vom Damals ins Heute,

sucht eine Wohnung

in dir und mir.

Erdennah - Himmelweit

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