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3. Advent

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.

(Jesaja 40,3.10)

Den Weg bereiten

Der Ewige kommt ins Zeitliche. Er kommt mit unvorstellbarer Kraft. Wer jedoch einen gewalttätigen Herrscher erwartet, der mit Trara und Getöse daherkommt, der irrt. Vielmehr wird der, der da kommen soll, im Umfeld des Bibelverses beschrieben mit den sanften Bildern eines guten Hirten: Er wird die Herde weiden, er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen, und die Mutterschafe wird er führen.

Einige Jahrhunderte später werden andere Menschen auf diese Bilder zurückgreifen, wenn sie Jesus beschreiben.

Heute, wiederum viele Jahrhunderte später, werden wir hineingenommen in die Geschichte Gottes, der sich und sein Kommen uns Menschen verspricht. Heute werden wir aufgefordert, ihm den Weg zu bereiten.

Ich frage mich, wie sich vielleicht auch damals die Menschen gefragt haben: Wie soll das gehen, dass wir den Weg bereiten für diese kraftvolle und doch so sanfte Ankunft? Wir, einfache Menschen, die an die Zeit gebunden sind und in ihr vergehen, wir, ein welkendes Gras, das von einem Atemzug Gottes verweht werden kann? Wie soll es möglich sein, dass wir, die Sterblichen, dem Ewigen eine Bahn machen?

Tröstet, redet freundlich, hat Jesaja damals gesagt, und die Worte klingen bis ins Heute: Auch die Vorbereitung auf Gottes Kommen soll nicht von Trara und Getöse begleitet sein, sie soll auf den hinweisen, der kommen wird, soll ihm entsprechen. Freundlich soll sie sein, liebevoll, tröstend. Ausgestattet mit einer sanften Kraft, beharrlich und unbeirrbar. Getragen von einer Hoffnung und einem Versprechen: Gott kommt. Der Ewige will im Zeitlichen wohnen.

Ja, so könnte es werden, so könnte der Weg das Ziel sein: Bis er kommt, der uns aufhebt und uns birgt im Bausch seines Gewandes, bis er uns leitet, dieser gute Hirte, der unser Leben ins Ewige fließen lässt und den Tod beendet auf immer.

Am Rande der Nacht

Über den Feldern

von Bethlehem

klingt Licht,

schwingt sich

ein klarer Ton

in die Welt,

erobert sich

Resonanzräume

im Widerständigen,

im Leeren –

Räume auch im

harten Holz

unserer Herzen,

in denen einer

am Rande der Nacht

von Freude singt.

Erdennah - Himmelweit

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