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Die offene Tür zum Himmel

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Die Adventszeit rüttelt in mir die Sehnsucht nach dem Himmel wach. Einerseits duftet es im Haus, Kerzen leuchten und ich höre die vertrauten Lieder, von Liebe und Frieden erzählen sie.

Andererseits abends die Nachrichten: immer noch hungernde Menschen in Afrika. Wieder ein Terroranschlag im Nahen Osten. Immer noch, immer wieder die Bilder von Menschen, die verzweifelt oder traurig sind.

Gerade im Advent kann ich das manchmal kaum aushalten. Da sehne ich mich nach einer heileren Welt. Und manchmal wünsche ich mir einen, der von oben her eingreift und alles anders werden lässt!

So muss es auch dem gegangen sein, der ein altes Lied aus dem Gesangbuch gedichtet hat, Friedrich Spee hieß er. Er fragt verzweifelt: „Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt?“ Und schreibt in einem Gesangbuchvers:

„Oh Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel lauf, reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für. (EG 7)“

Ich finde mich wieder in diesen ungeduldigen Worten. Ja, mein Gott, wo bleibst du denn? Nun reiß doch den Himmel endlich auf! Komm, tröste uns und bring den Himmel zur Erde.

Aber so ist es nicht. Gott verändert die Welt nicht durch einen Himmelsriss oder gar durch Gewalt. Er wählt einen leiseren, sanften Weg.

Er öffnet fast heimlich die Tür zum Himmel und schickt seinen Sohn auf die Erde – als kleines Baby. Und wenn ich dann die Geschichten aus dem Neuen Testament lese, begreife ich: Dieser Jesus lässt mich einen Blick durch die Himmelstür werfen. Ich sehe, wie es dort zugeht: Traurige werden getröstet, Kranke geheilt und Tote lebendig. Böses in uns Menschen wird gut und Streitende schließen Frieden.

So legt er mir diese Sehnsucht nach dem Himmel ins Herz. Und wenn sie müde ist, rüttelt er sie wach. Gerade jetzt im Advent. Denn sie soll im Herzen brennen, auch wenn ich es manchmal kaum aushalten kann. Die Sehnsucht nämlich verändert mich: Sie lässt mich mit anderen mitfühlen. Und sie macht mich bereit, ihnen das zu schenken, was sie brauchen: Freundlichkeit und Liebe oder Zeit und Geld. Damit auch sie einen Blick in den Himmel werfen, dessen Tür Gott für uns geöffnet hat.

Zwischen Stern und Stall

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