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Vorwort

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Die Adventszeit löst in mir gemischte Gefühle aus.

Einerseits freue ich mich darauf, mich zu besinnen und Gott zu erwarten: mit einem Adventskalender; mit Licht, das in die Dunkelheit wächst; mit der Erinnerung an die Weihnachtsgeschichte, die mir immer wieder das Herz öffnet.

Und gleichzeitig empfinde ich einen Überdruss, wenn ich an die Hektik und Überfülle dieser Zeit denke. Ich spüre, dass sie einen Stress und Erwartungsdruck hervorbringt, dem ich mich kaum entziehen kann.

Als ich gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könne, ein Andachtsbuch zum Advent zu schreiben, stritten diese Gefühle in mir. Und ich fragte mich:

Lässt sich mit Texten zur Advents- und Weihnachtszeit ein ganzes Buch füllen? Ist nicht das, was über den Advent zu sagen wäre, schnell gesagt?

Werden nicht sowieso oft eher zuviel als zuwenig Worte gemacht?

Lässt sich überhaupt noch Neues entdecken?

Ich überlegte einige Tage lang, was mir zum Thema „Advent“ einfällt. Schnell füllten zwölf Themen ein Blatt. Und bald fanden sich Ideen zu diesen Themen. Mehr als genug wie mir schien.

Am Ende stand das Gefühl: Ich bin noch lange nicht fertig mit dem Advent.

Wenn ich genau hinschaue, zieht das Thema immer weitere nach sich, und diese öffnen wiederum Türen zu neuen Ideen.

Die Arbeit an diesem Buch ließ mich erleben, wie ein einziges Thema in die Tiefe der Welt zieht, und ich begann neu zu staunen über die Unerschöpflichkeit des Lebens, über seine Vielfalt an Fragen, Ideen, Formen und Gestalten. Eine Ahnung von der Größe des Gottes, der als kleines Kind in unsere Welt kommt, überkam mich und ließ mich staunen.

Das Buch bildet diesen Prozess ab. Manches mag den einen zu heil erscheinen, anderes wird andere provozieren. Manches lädt ein zu Stille und Meditation, anderes regt zum Weiterdenken oder zum Handeln an.

Vielfältige Formen sind zu finden: Andachten und Kurztexte, Gedichte und Gebete, satirische Texte und Segenswünsche.

Es wäre schön, wenn das Buch Sie durch die Adventszeit begleiten dürfte. Und noch schöner wäre es, wenn Sie Eigenes hinzufügen, was Sie in dieser besonderen Zeit entdecken und bewahren möchten. Am Ende des Buches sind deshalb einige Seiten für Ihre Gedanken frei gehalten.

Für mich steht nach der Arbeit an dem Buch neu die Entdeckung: Es ist ein Glück, leben zu dürfen in dieser unerschöpflichen Welt, ihren Reichtum zu ergründen, in dem sich Gottes Liebe zur Vielfalt widerspiegelt und sie mit gestalten zu dürfen, indem ich mich orientiere am Mensch gewordenen Himmelskind.

Es war ein Glück, dieses Buch zu schreiben.

Hameln, im Juli 2015

Tina Willms

Zwischen Stern und Stall

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