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TECHNIK Erst denken, dann posten

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Gegen den Diebstahl (s)eines Fotos aus dem Internet kann man sich praktisch nicht wehren. Ein technischer Kopierschutz kann durch einen simplen Screenshot oder Abfotografieren des Bildschirms umgangen werden. Allerdings nur, wenn überhaupt Bilder im Netz sind. Datensparsamkeit, also möglichst wenig Bilder und Daten ins Netz zu stellen, verhindert deshalb Identitätsmissbrauch. Und weil auch ein Name praktisch ohne Prüfung über jeden beliebigen Account geschrieben werden kann, müssen wir immer damit rechnen, dass ein Profil gar nicht von der Person stammt, die wir dort sehen. Es wird Nicknapping genannt, wenn jemand unter dem (Nick-)Namen einer anderen Person auftritt. Aber es gibt ein paar Anhaltspunkte, die ein Fake-Profil verraten. Sie sind meist frisch angelegt, während ein echtes Profil „Historie“ und auch mal belanglose Kommentare hat.

Wurde man selbst Opfer eines Identitätsdiebstahls, dann ist es ratsam, Beweise zu sichern und von allen Seiten sofort Screenshots zu machen. Man kann mittels einer Bilderrückwärtssuche auch prüfen, wo Fotos noch verwendet werden. Gibt es gar mehrere Fake-Profile? Auf tineye.com oder images.google.de kann man Bilder hochladen und erfährt dann, ob und wo z. B. das eigene Profilfoto noch auftaucht.

Anschließend gilt es, den Betreiber der Seite in Kenntnis zu setzen, zur Sperrung der Seite aufzufordern und bei krassen Fällen Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Experten raten meist auch dazu, möglichst offen mit der Situation umzugehen, auch wenn es peinlich sein mag. Sprich mit deinen Eltern. Informiere Freunde und die Schule (z. B. Vertrauenslehrer), dass da jemand gerade deinen Namen missbraucht, Unwahrheiten verbreitet und du die Polizei eingeschaltet hast. Oft kommen die Täter aus dem näheren Umfeld und kriegen daher mit, dass du dich nicht unterkriegen lässt.

In anderen Fällen werden Name und Anschrift einer Person auch genutzt, um Fake Shops (s. Seite 148) zu eröffnen. Das ist besonders fies, weil eine vorherige Prüfung des Impressums und der Adresse keinen Argwohn erweckt. So etwas ist Claudia Pfister aus München passiert. Gegen sie wurden über 100 Anzeigen bei der Polizei erstattet, weil ihr (geklauter) Name mit Anschrift auf einer Webseite stand, die teure Kaffeemaschinen gegen Vorkasse verkaufte – dann aber nicht lieferte. In so einem Fall ist es wichtig, sofort selbst Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei zu erstatten. Jeder betrogene Kunde dachte nämlich, Frau Pfister hätte kassiert, ohne zu liefern. Einmal stand sogar ein Kunde vor ihrer Wohnungstür. Beängstigend. Auch die Schufa sollte man informieren. Das ist eine Firma, bei der hinterlegt ist, ob man kreditwürdig ist. Wegen der ganzen Anzeigen gegen sie hätte Frau Pfister sonst nämlich nicht mal mehr einen Handyvertrag abschließen oder eine Wohnung mieten können.

Eine kleine Hilfe zur Vorbeugung gegen Identitätsdiebstahl bietet übrigens Google. Unter google.de/alerts kann man seinen Namen hinterlegen. Tauchen neue Seiten oder Beiträge im Netz auf, in denen der Name vorkommt, wird man sofort informiert und kann den Inhalt überprüfen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man nicht gerade Peter Müller oder Helene Fischer heißt.


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