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SELBSTDARSTELLUNG

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Viele Eltern finden es peinlich, wie sich ihre Kinder auf Instagram oder Snapchat präsentieren. Selfie hier, Selfie da. Bauch einziehen, Muskeln anspannen, Filter hier, Photoshop da. Doch sogar die verfälschte Darstellung von sich selbst trägt letztlich dazu bei, dass man so wird, wie man später mal ist. Also alles halb so wild?


In den westlichen Ländern ist Instagram in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten sozialen Plattformen für junge Menschen geworden. Über 100 Millionen Fotos und Videos werden täglich dort hochgeladen und eines sieht toller aus als das andere. Ein Geheimnis hinter dem Erfolg von Instagram ist die einfache Nutzung der Fotofilter. Fotofilter verändern das Bild. Mit einem Klick reinere Haut? Kein Problem. Und vor einem Sonnenuntergang mit satten Farben wirkt doch alles fantastischer. Klick. Fertig. Verwischte Kanten bringen Bewegung in ein Bild und lassen die Party somit noch lebhafter wirken, als sie in Wirklichkeit war. Auch kein Problem. Klick.


Fotofilter gaukeln uns eine Realität vor, die noch schöner, aufregender und lebhafter ist als das echte Leben. Das lässt uns selbst und unseren Alltag grau aussehen. Und das ist gefährlich. Denn derart realitätsfremde Schönheitsideale und die vermeintlich so perfekten Leben der Stars erhöhen den Druck, auch so fehlerfrei zu sein. Doch das ist niemand. Nur die manipulierten Bilder in den sozialen Netzwerken.


Der Druck, volle Lippen, eine schlanke Nase oder dünne Beine haben zu müssen, bringt viele junge Menschen in eine schwierige Situation. Denn was ein Filter mit einem Klick erledigt, lässt sich in der Realität gar nicht oder nur mit einer Operation erreichen. Nicht gerade gut für das eigene Körperbild und Selbstwertgefühl. Vorwiegend Mädchen können dadurch sogar eine Essstörung entwickeln. Im Extremfall kann so etwas lebensgefährlich werden. Und dabei kommen sie ihrem Ziel nicht unbedingt näher. Eine Thigh Gap, also eine Lücke zwischen den Schenkeln, können 30 bis 40 % der Menschen schon allein aufgrund ihres Knochenbaus gar nicht erreichen. Sie hungern daher umsonst.

Dass falsche Vorbilder und unrealistische Ideale ein Problem sind, hat auch Instagram längst verstanden. Im November 2019 hat das soziale Netzwerk daher einen Filter verbannt. Holymariia sorgte mit einem Klick für volle Lippen, eine schmale Nase, Sommersprossen und einen Blush im Gesicht. Man sah aus wie nach einer Schönheits-OP. Instagram begründete die Entfernung des Holymariia-Filters mit einem Verstoß gegen seine „Wohlfühl-Policy“.


Tatsächlich sollten wir alle versuchen, uns mit dem Körper wohlzufühlen, in dem wir leben. Denn machen wir uns doch nichts vor. Hübsche Fotos sind zwar nett. Viel netter sind doch aber die Menschen, die uns zum Lachen bringen. Die Freude ausstrahlen und glücklich sind. Und das sind die, die wenig darauf geben, was andere über sie denken. Das sind die, die frei von jedem Druck einfach nur ihr Leben genießen.


WTF?! So tickt das Netz

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