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Eine jovianische Uhr?

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Galileo studierte täglich die Positionen der Jupitermonde und schloss daraus, dass deren Positionen, wie die der Planeten, im Voraus berechenbar waren. Galileo sah, falls die Berechnungen genau durchgeführt würden, dass das System ein universeller Zeitmesser sein und damit das Problem der Längengradbestimmung auf See lösen könnte. Die Bestimmung des Längengrads erfordert eine genaue Zeitmessung, aber damals gab es auf Schiffen noch keine funktionierenden Uhren. Da der Jupiter mindestens viermal so weit von der Erde entfernt ist wie die Sonne, sieht das jovianische System von der Erde aus betrachtet überall gleich aus, und eine »jovianische Uhr« würde global gelten. 1740 wurde das Längengradproblem mit der Erfindung präziser Chronometer durch den englischen Uhrmacher John Harrison gelöst – lange bevor die Umlaufbahnen der Jupitermonde bestimmt wurden.

Galileos Entdeckung der vier Jupiterbegleiter hatte eine weitere interessante Konsequenz: Als Jonathan Swift im Jahr 1726 Gullivers Reisen veröffentlichte, sagte er im Kapitel über Laputa voraus, dass der Mars zwei Monde hätte, einfach deshalb, weil die Erde einen und Jupiter vier hatte. 1877 wurde diese Vorhersage zufällig als richtig erkannt, als Asaph Hall mit einem neuen 66-cm-Linsenteleskop am US Naval Observatory in Washington die beiden Marsmonde Phobos und Deimos entdeckte.

»Die Absicht des Heiligen Geistes ist, uns zu lehren, wie man in den Himmel kommt, nicht, wie der Himmel sich bewegt.«

Galileo Galilei

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