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Kopernikus’ Unterstützung
ОглавлениеZu Galileis Zeit gab es noch immer eine heftige Debatte zwischen den Gläubigen der alten biblischen Theorie, dass die Erde im Mittelpunkt des Kosmos stehe, und den Anhängern von Kopernikus’ neuer Idee, dass die Erde die Sonne umkreiste. Das geozentrische Konzept betonte die Einzigartigkeit der Erde, während der heliozentrische Ansatz die Erde nur als Teil einer Planetenfamilie ansah. Die Annahme, dass die Erde im Kosmos keinen privilegierten Platz einnimmt, wird heute als das Kopernikanische Prinzip bezeichnet.
Die Herausforderung war nun, Beobachtungen zu machen, um zu beweisen, dass eine Theorie richtig war und die andere falsch. Die Entdeckung der Jupitermonde stützte die Argumente für ein heliozentrisches System. Nun war klar, dass nicht alle Objekte im All um eine zentrale Erde kreisten – dennoch gab es noch unbeantwortete Fragen. Wenn das heliozentrische System korrekt war, musste sich die Erde bewegen – und wenn sie um die Sonne wandern würde, musste sie eine Umlaufgeschwindigkeit von 30 km/s haben. Zur Zeit Galileos war die Entfernung Erde–Sonne noch nicht bekannt, aber man war sich schon darüber klar, dass sich die Erde sehr schnell bewegen musste – auch wenn die Menschen das noch nicht begreifen konnten. Zudem würde diese Orbitalbewegung bewirken, dass die Sterne jedes Jahr durch ein Phänomen, das Sternparallaxe genannt wird, scheinbar um ihre Positionen taumeln. Dies konnte damals noch nicht beobachtet werden. Galilei und seine Zeitgenossen konnten nicht ahnen, dass der typische Abstand zwischen Sternen in der Milchstraße etwa 500 000-mal so groß war wie der Abstand zwischen der Erde und der Sonne, weshalb die Sternparallaxe so gering ist, dass sie kaum zu messen war. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts konnten die deutlich verbesserten Instrumente dieses »Zittern« erkennen.
Trotz dieser offenen Fragen erachtete Galilei seine Erkenntnisse als Bestätigung von Kopernikus’ Idee. So umfassten seine Entdeckungen auch die Phasen der Venus, die sich am besten dadurch erklären, dass sie in der Umlaufbahn um die Sonne ist, sowie die Tatsache, dass die Sonne sich dreht, was am Wandern der Sonnenflecken zu erkennen ist. 1619 hatte Galileis Verteidigung des Kopernikus ihn in Konflikt mit der Kirche geführt, die 1616 erklärt hatte, dass der Heliozentrismus ketzerisch sei. 1633 erschien er vor der Inquisition. Seine Bücher wurden verboten, und er verbrachte die letzten zehn Jahre seines Lebens unter Hausarrest.