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EIN KREISRUNDER FLECK MITTEN AUF DER SONNE

DER TRANSIT DER VENUS

IM KONTEXT

SCHLÜSSELFIGUR

Jeremiah Horrocks (1618–1641)

FRÜHER

um 150 n. Chr. Ptolemäus schätzt die Entfernung Erde–Sonne auf ca. 8 Mio. km, das 1210-Fache des Erdradius.

1619 Keplers 3. Gesetz gibt das Verhältnis der Größen von Planetenbahnen an, absolute Werte sind nicht zu ermitteln.

1631 Der französische Astronom Pierre Gassendi beobachtet den Transit des Merkur vor der Sonnenscheibe, der zum ersten protokollierten Planetentransit überhaupt wird.

SPÄTER

1716 Edmond Halley postuliert, dass eine genaue Zeitmessung des Venustransits zu einer genauen Erde–Sonne-Entfernung führen könnte.

2012 Der jüngste Venustransit findet statt. Die nächsten beiden folgen 2117 und 2125.

Der 20-jährige englische Astronom Jeremiah Horrocks prognostizierte 1639 einen Transit der Venus vor der Sonne, nachdem er Fehler in Keplers Tafeln gefunden hatte. Als es nur noch vier Wochen bis zum Transit dauerte, schrieb Horrocks an seinen Kollegen William Crabtree und drängte ihn, den Transit zu beobachten. Am 4. Dezember 1639 hatten beide Helioskope vorbereitet, die ein Bild der Sonne von einem Teleskop auf einen Karton warfen. Sie waren die Ersten, die je einen Transit der Venus erleben durften.

Als die Venus die Sonnenscheibe querte, versuchte Horrocks, Größe und Entfernung der Venus zu berechnen. Er stellte fest, dass sie einen Winkel von 76 Bogensekunden (76/3600 °) auf der Erde abbildet, der somit kleiner als der von Kepler vermutete Wert war. Anhand der Relationen von Planetenabständen, die aus dem 3. Gesetz Keplers bekannt waren, kalkulierte er, dass der Umriss der Venus von der Sonne aus gesehen einen Winkel von etwa 28 Bogensekunden einnahm.


2012: der jüngste Venustransit Dieses Bild der Venus (der Punkt rechts oben vor der Sonnenscheibe) stammt vom NASA Solar Dynamics Observatory.

Mit Daten eines Merkurtransits, der im Jahre 1631 stattgefunden hatte, berechnete Horrocks, dass Merkur den gleichen Winkel aufspannt wie die Venus. Er vermutete, dass alle Planeten den gleichen Winkel an der Sonne aufspannen, und berechnete die Entfernung von der Erde zur Sonne auf 95 Mio. km.

Horrocks Vermutung gilt heute als falsch: Die Erde nimmt 17,8 Bogensekunden auf der Sonne ein, die 150 Mio. km entfernt ist.

Big Ideas. Das Astronomie-Buch

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