Читать книгу 'Alle wollen den Krieg von Dir' - Ton Jansen - Страница 12
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Ein verhängnisvoller Sonntag
Sonntag, der 15./28. Juni 1914, gegen elf Uhr morgens. Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich fährt in einem großen, offenen Auto der Marke Gräf & Stift über die Apfelkaj der bosnischen Hauptstadt Sarajevo. Neben ihm sitzt seine Frau Sophie. Sie trägt ein hellweißes Kleid und auf dem Kopf einen großen, weißen Hut. Ein kleines, ebenfalls weißes Parasol muss sie gegen die grelle Sonne schützen. Der offizielle Empfang im Rathaus ist soeben beendet worden und das Paar befindet sich jetzt auf dem Weg zum Krankenhaus, wo es den Opfern des misslungenen Attentats, das eher am Morgen verübt wurde, einen Besuch abstatten will. Es ist ein warmer, sonniger Tag und dem Weg entlang stehen viele Menschen, die dem Paar begeistert zujubeln.
Wenn das Auto versehentlich vom Apfelkaj in die falsche Straße einbiegt und anhält um umzudrehen, tönen plötzlich zwei Schüsse: tödlich verletzt sinken Franz Ferdinand und seine Frau Sophie zusammen. Sophie stirbt auf der Stelle, der Erzherzog kurz darauf.6
Wenige Wochen später befindet Europa sich in einem allgemeinen Krieg, der die Welt mehr als vier Jahre in seinem Griff halten und etwa dreißig Millionen Opfer fordern wird. Wie hat es soweit kommen können? Und vor allem: was war Russlands Anteil am Entstehen dieser Tragödie, welche Rolle spielten der Zar und seine wichtigsten Ratgeber dabei? Und was war die Bedeutung Rasputins, der mysteriöse ‘Mönch’, der laut Vielen so einen ungeheuren, oder – wie böse Zungen munkelten – ‘üblen’ Einfluss auf den Zaren hatte? Aber war das wirklich so? War Rasputins Einfluss tatsächlich so verheerend wie bis auf den heutigen Tag von Vielen behauptet wird?
Abbilung 1: Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie beim Verlassen des Rathauses, kurz vor dem Anschlag
Abbilung 2: Abfahrt vom Rathaus zum Krankenhaus