Читать книгу Geliebte Zwillingsschwester - Trutz Hardo - Страница 16
Оглавление16.1.2014
Meine liebe Zwillingsschwester Tara!
Leider muss ich dir nun wieder etwas Entsetzliches berichten. Und wieder handelt es sich um Dr. Marek Dudszinski. Als Felicitas und ich beim Frühstück im Schwesterzimmer saßen, verzog sich auf einmal ihr Gesicht. Tränen rollten dann die Backen herunter, obwohl sie diese mit einem Taschentuch immer wieder abwischte. Ich stand auf und drückte ihren Kopf an meinen Bauch und streichelte ihren Kopf. Ich forderte sie auf, mir zu sagen, was sie so bedrückt. Dann schluchzte sie wieder auf. Schließlich sagte sie, dass sie schwanger sei. Erst wollte sie mir nichts auf meine Frage hin sagen, wer der Schwängerer gewesen ist. Doch dann, unter einem erneuten Aufschluchzen, sagte sie: „Dr. Dudszinski.“ In mir kochte es vor Wut. Dieser Drecksack! Ich kann mir schon denken, wie alles passiert sein könnte. Er hatte ihr garantiert, dass er keinen Gummi beim Verkehr aufzuziehen brauche, da er vorzeitig sein Ding herausziehen würde. Und sie hat sich leider überreden lassen. Wenn er jetzt zur Tür reinkäme, ich würde ihn anspucken und ohrfeigen, dieser Lump. Aber er ist ja schon nach Haus gefahren. Hoffentlich ist Elisabeth nicht auch auf seine Lügen hereingefallen. Ich werde sie heute noch zu Hause anrufen, denn sie kommt ja später erst zur Nachtschicht. Für wie viele uneheliche Kinder muss er schon Unterhalt bezahlen? Er hatte mir ja gesagt, dass er bald zurück nach Polen wolle und fragte mich, ob ich dann in seiner Privatpraxis seine Helferin sein möchte. Will er sich dann aus dem Staube machen, damit er nicht Alimente bezahlen muss? Was für ein Karma baut er sich in diesem Leben auf? Wie viele Male muss er als Frau inkarnieren, um ebenfalls uneheliche Kinder verpasst zu bekommen? War etwa Felicitas nun Recht geschehen? Musste sie nun unehelich schwanger werden?
Nachdem wir zwei durch die Zimmer gegangen waren und die Betten gemacht, die Kanülen überprüft und dem ein oder anderen eine Spritze gegeben hatten, saßen wir bei einem weiteren Kaffee beieinander. Ich erzählte ihr nun meine Geschichte mit diesem Doktor. Und sie nickte oft mit dem Kopf und sagte, dass er es bei ihr genauso gemacht hätte. Dann fragte ich sie, was sie nun unternehmen wolle, denn sicherlich möchte sie dieses Kind von diesem gemeinen Kerl nicht austragen. Sie will ihm nicht sagen, dass sie von ihm schwanger ist, denn dann würde sie bestimmt wieder auf eine ungute Art mit im involviert sein, vielleicht würde er gar sagen, dass sie bestimmt von einem anderen geschwängert sei und es ihm nun aufbürden wolle, da er Arzt sei und eine höhere Alimentenrate von ihm monatlich zu fordern sei. Sie habe sich jetzt entschieden, möglichst bald in Holland einen Termin in einer Klinik zu bekommen, wo eine Abtreibung, wenn auch kostspielig, durchgeführt werden kann. Denn eine Freundin ihrer Schwester habe ihren Fötus dort ebenfalls abtreiben lassen.
Wir müssen aber dringend Elisabeth vor diesem Sexungeheuer warnen, wenn es nicht schon zu spät sein sollte. Ich rief sie von der Station an. Sie war schon zu Bett gegangen. Und ich sagte ihr, dass Felicitas und ich heute am frühen Abend wegen einer wichtigen Angelegenheit zu ihr kommen wollten. Wir verrieten ihr aber nicht, um was es ginge.
Ich gehe jetzt einkaufen und werde dir morgen berichten, was wir bei Elisabeth besprochen haben werden. Denn diesem Sexungeheuer müssen wir sein Handwerk legen.
Ganz viel Küsschen von deiner dich liebenden Zwillingsschwester Leo.
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