Читать книгу Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991 - Urs Bircher - Страница 12

»Was bin ich?« Der Schriftsteller als Antibürger (1932–1936)

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Im März 1932 starb der Vater. Die Familie mußte sich einschränken. Man zog in eine bescheidene Wohnung in einem schlechteren Quartier. Max ging auf Arbeitssuche. Er sprach bei Eduard Korrodi (NZZ) vor: »Vergangene Woche ist mir der Vater gestorben. Ich habe Journalistik und Literatur studiert. Mein Studium muß ich unverzüglich abbrechen, um mich aus eigener Kraft durchzubringen.«43

Soweit Frischs Legende. Die Tatsachen waren weniger dramatisch. Faesi bot seinem Studenten ein, wenn auch bescheidenes, Stipendium an. Doch dieser zog es vor, seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen und sein Studium auf jene Lehrveranstaltungen zu reduzieren, die ihn besonders interessierten: Faesi, Staiger, Muschg waren die Favoriten. Hotzenköcherles Linguistik ließ er bleiben. Das ergab zwar kein ordentliches Studium mit akademischem Abschluß, aber Frisch erhielt sich die Privilegien des Studentenlebens und gewann Zeit fürs Schreiben. Selbst nach der Exmatrikulation Ende 1934 besuchte er noch ausgewählte Lehrveranstaltungen.44 »Geldmangel und Abenteuerlust«, so gestand er später, hätten seinen damaligen Entschluß bestimmt.45

Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991

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