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Über dieses Buch

Eine Biographie über Max Frisch? Wie Dichtung und Wahrheit bestimmen bei diesem Autor? Wie die «Dorfschnüffelattitüde» (Frisch) vermeiden? Während vieler Gespräche mit Max Frisch hat Urs Bircher einen spannenden Ansatz gefunden: Max Frisch hat jede Lebensentscheidung, die ihm bevorstand, literarisch durchgespielt, um danach den gefundenen Weg einzuschlagen. So lag es nahe, Frischs Werk als ein einziges, großes Tagebuch zu lesen. Allerdings interessierten Bircher nicht ‹Schlüsseltexte›, sondern der künstlerische und intellektuelle Werdegang eines Menschen, der immer wieder in besonderem Maß sich selber befragt hat. Zum Vorschein gekommen ist ein Zeuge dieses Jahrhunderts, der, indem er sich zum Gegenstand von Literatur gemacht hat, dieses in seiner Entwicklung repräsentiert. Zum Vorschein kommen auch die heute relativ wenig bekannten frühen Jahre von Max Frisch, nicht zuletzt dank neu erschlossener Quellen.

Jahrgang 1911, beginnt Frisch künstlerisch da, wo die Avantgarde aufhört: im konservativen Antimodernismus. Mit seinem Schreiben und Denken ist er ein Kind desjenigen Geistes, der die Experimente der klassischen Moderne zum Abbruch gebracht hat. Nicht Asphalt beschäftigt ihn, sondern die «Erdfremdheit» des «überfeinerten» und «vergeistelten» Stadtmenschen. Seine frühe Poetik verbietet ihm die Verbindung von Kunst und Politik, während seine frühen Werke (erst recht) bürgerlich-konservative Ideologie der dreissiger Jahre wiederspiegeln. Aber im Gegensatz zur Mehrheit dieser bürgerlichen Elite – in die er auch einheiratet – beginnt Max Frisch sich während des Zweiten Weltkrieges aus dem national-konservativen Denken zu befreien und wird damit früh zu einem beispielhaften Intellektuellen für die später (wieder) anbrechende Liberalisierung der europäischen Gesellschaften. In einer packenden Darstellung zeigt Bircher, wie Frisch zu dem Frisch wurde, als der er berühmt geworden ist.

«Im ersten Band einer neuen Frisch-Biografie werden jetzt weitere Einzelheiten geliefert. Der Verfasser, Urs Bircher, Dramaturg am Schauspielhaus Zürich, wo er 1989 die Uraufführung des letzten Frisch-Stücks ‹Jonas und sein Veteran› betreute, war als junger Mann mit den Söhnen von Käte Rubensohn-Schnyder befreundet und ging im Hause ein und aus. So konnte er jetzt aus Briefen zitieren, die Frisch in den dreissiger Jahren an seine Freundin geschrieben hat und die bisher der Forschung unbekannt waren.» Der Spiegel, Hamburg

Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991

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