Читать книгу Tabu Von Herzen geliebt - Ute Dombrowski - Страница 10

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„Ich bin Jerome Wacher. Es freut mich sehr, einmal die Frau kennenzulernen, die meinen Kollegen so glücklich macht.“

Arne hatte seinen Partner zu einer Tasse Kaffee eingeladen. Sie waren nach dem Dienst nach Nennhausen gefahren. Jerome Wacher war mittelgroß und grauhaarig. Die vielen anstrengenden Einsätze und der ständige Schichtdienst hatten ihn gezeichnet. Er fieberte dem Ruhestand entgegen, um seiner Leidenschaft, dem Reisen, mehr Zeit widmen zu können.

Katja deckte den Tisch und stellte die Rose, die Arne ihr mitgebracht hatte, in einer Vase auf den Tisch. Jerome erzählte von seiner bevorstehenden Reise nach London, wo seine Tochter ihren langjährigen Freund heiraten würde. Sie lebten seit drei Jahren in London, wo beide in einer Computerfirma angestellt waren und den Vertrieb in alle Welt organisierten.

Der ältere Mann mit dem verschmitzten Lächeln und den lebhaften, blauen Augen griff beim Kuchen reichlich zu.

„Ich bin nicht mehr der Jüngste, da gönnt man sich schon mal etwas Gutes“, sagte er und kniff in die kleine Speckrolle an seinem Bauch. „Wenn es ums Rennen geht, dann erledigt das mein junger Kollege. Dafür schreibe ich die besseren Berichte. Sie sind Lehrerin? Welche Fächer unterrichten Sie denn?“

„Musik, Deutsch und Kunst und in diesem Jahr kam noch ein wenig Französisch dazu. Ich hätte nie gedacht, dass es so einen Spaß macht. Aber mit meinem verstorbenen Mann habe ich eine Weile in Südfrankreich gelebt. Sie sind lange verheiratet?“

„Seit dreißig Jahren sehr glücklich. Ich bin sehr froh, eine Frau zu haben, die nicht weggelaufen ist. Sie hat mich als Polizist kennengelernt und liebt mich so, wie ich bin. Wir hatten unsere Krisen, aber nun freuen wir uns auf meinen Ruhestand, dann werden wir reisen und reisen und reisen.“

Arne hatte Nelly auf dem Schoß, die den netten Opa toll fand, und teilte mit ihr sein Stück Kuchen. Jerome hatte ihr erklärt, dass die Polizei mit schönen Autos unterwegs war.

„Tühata“, plapperte Nelly vor sich hin. „Tütühata. Arne auch Tühata.“

„Ja, genau, mein Engel, der Arne fährt mit dem schnellen Polizeiauto. Sag mal Tatütata.“

„Tütatü.“

Die drei Erwachsenen lachten und bald darauf verabschiedete sich Jerome, um heim zu seiner Frau zu fahren. Arne erklärte ihm, dass er ihn morgen früh abholen würde. Es war der letzte Tag Frühdienst, dann würde eine Woche Nachtdienst kommen und danach der Urlaub, den Arne eingereicht und bewilligt bekommen hatte. Immer, wenn Arne Frühdienst hatte, schlief er bei Katja und machte sich von dort auf den Weg, bei Nachtdienst kam er, bevor sie zur Schule fuhr, küsste sie und schlief bei sich. Wenn der Spätdienst anstand, planten sie spontan. Es fühlte sich für Katja an wie ein ganz normales Familienleben.

Nelly sah am Fenster dem Regen zu und war traurig, dass sie nicht draußen spielen konnte, aber Arne setzte sich mit ihr zum Malen ins Zimmer, weil Katja noch Arbeiten korrigieren musste.


Tabu Von Herzen geliebt

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