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2.2.4 Interkulturelle Kompetenz

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Mit Vielfalt umzugehen, gleich welcher Art, wird zunehmend wichtiger, wenn die Arbeitsmärkte transparenter, flexibler und globaler werden. Das bedeutet zu wissen, wie man sich in China bei einem beruflichen Abendessen verhält; in Indien ein internationales Projekt zu leiten und ganz allgemein mit Vielfalt aller Art umgehen zu können. Interkulturelle Kompetenz umfasst dabei im Großen und Ganzen das Kulturbewusstsein eines Menschen und dessen kulturelle Ausdrucksfähigkeit (vgl. Europäisches Parlament, 2006: 13). Deardorff wiederum definiert Interkulturelle Kompetenz als die Fähigkeit, sich in interkulturellen Situationen effektiv und angemessen zu verhalten. Interkulturelle Kompetenz wird positiv unterstützt von bestimmten Einstellungen, emotionalen Aspekten, dem Wissen um (inter-)kulturelle Zusammenhänge, speziellen Fähigkeiten und Fertigkeiten mit Bezug zur Interkulturalität sowie von dem Vorhandensein einer allgemeinen Reflexionskompetenz. (vgl. Deardorff, 2006: 247 f)

Kultur wird dabei als der Gesamtzusammenhang menschlicher Interaktionen und Artefakte verstanden. Damit wird der Prozess des Herstellens von kollektiv tragfähigen Bedeutungen betont und die Veränderbarkeit dieses Prozesses wird in den Fokus genommen. Der Erwerb Interkultureller Kompetenz kann also als dynamischer Prozess verstanden werden, der verschiedene, wechselseitig verbundene Dimensionen berührt. (vgl. Bertelsmann Stiftung, 2008: 7) Deardorff versteht in seiner Forschung das Wechselspiel der Dimensionen Interkultureller Kompetenz folgendermaßen:

• Je positiver die Einstellung zu Interkulturalität ist, desto mehr Wissen und Fähigkeiten mit Bezug zur Interkulturalität werden erworben.

• Je häufiger interkulturelle Situationen reflektiert und konstruktiv bewältigt werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein höheres Maß an Interkultureller Kompetenz erreicht wird.

• Alle vier Dimensionen haben wechselseitig aufeinander Auswirkungen. (vgl. Deardorff, 2006: 256)

Interkulturelle Kompetenz ist kein statischer Zustand, der, einmal erworben, bestehen bleibt. Vielmehr ist es als Prozess des Erwerbs von Wissen und Fähigkeiten zu sehen, welche sich gegenseitig bedingen und positive und negative Rückkopplungen auf die Einstellung, das Wissen, die Fähigkeiten und das Reflexionsvermögen des Akteurs haben. (vgl. Bertelsmann Stiftung, 2008: 7) Zudem ist auch Kultur der ständigen Veränderung unterworfen. So müssen Individuen lernen, mit diesem permanenten Wandel umzugehen. Die zentralen Dimensionen Interkultureller Kompetenz nach Deardorff werden zunächst grafisch dargestellt ( Abb. A.6).


Abb. A.6: Lernspirale der Interkulturellen Kompetenz (Quelle: Eigene Darstellung gemäß Deardorff, 2006: 256 und Bertelsmann Stiftung, 2008: 8).

Jede der im Folgenden beschriebenen Dimensionen der Interkulturellen Kompetenz wird nicht nur einmal durchlaufen, sondern immer wieder und mit jedem Durchlauf hebt sich die Interkulturelle Kompetenz auf eine neue, höhere Ebene. Es entsteht eine Lernspirale der Interkulturellen Kompetenz.

Personal, Team- und Konfliktmanagement

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