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Knotenhalfter und Arbeitsseil
ОглавлениеBevor Pat Parelli das Knotenhalfter samt Arbeitsseil in Deutschland salonfähig machte, kannte man zum Führen nur ein breites, gepolstertes Stallhalfter und einen 80–100 Zentimeter langen Führstrick. Doch was können wir damit erreichen, wenn unser Pferd steigt oder plötzlich losschießt?
Deshalb, aber nicht nur, benutzen wir im Natural Horsemanship ein 3,80 Meter langes Seil. Mit ihm können wir dem Pferd in einer Not- oder Fluchtsituation ein gewisses Maß an Freiheit zugestehen – was dem Fluchtinstinkt des Pferdes entgegenkommt – und uns selbst in Sicherheit bringen, ohne das Seil loslassen zu müssen. Dieses Arbeitsseil ist aber auch lang genug, um dem Pferd damit bestimmte Signale zu geben, wie rückwärts zu laufen oder mit der Vor- und der Hinterhand zu weichen, während es am Halfter locker durchhängt.
Die Handhabung des Seils sollte gut geübt sein, sodass man es flexibel von der einen in die andere Hand wechseln, das Ende in Kreisen nach vorn, nach hinten oder über dem Kopf schwingen oder das Pferd mit dem Lederende des Seils gegebenenfalls in der jeweils gewünschten Intensität treffen kann.
Das Knotenhalfter ist leichter und filigraner als ein normales Stallhalfter. Wird Druck auf das Führseil gegeben, wird dieser direkt an den Pferdekopf übertragen, ohne dass eine Polsterung das Signal abfedert oder dämpft.
Knotenhalfter und Arbeitsseil helfen uns also, unsere Unterlegenheit in puncto Kraft und Kondition gegenüber dem Pferd auszugleichen.