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ОглавлениеAlte Freundschaft, neue Horizonte
Heinz Welz arbeitet seit über 20 Jahren erfolgreich als Pferdetrainer. Mit Uwe Weinzierl verbindet ihn jedoch mehr als nur die Leidenschaft für Horsemanship. Ein Geleitwort.
Uwe lernte ich im September 2009 kennen. Er leitete damals seinen »alternativen« Pferdehof Arhöna. Ich war einer der 14 »Helden der Arena«, die Uwe für vier Kurswochen eingeladen hatte, um seinen Kunden die Gelegenheit zu geben, beim Gipfeltreffen der damals Besten der Horsemanship-Szene zu lernen.
Uwe und ich arbeiten beide mit Pferden – noch viel lieber reden wir aber über ganz andere Dinge.
DER GRENZGÄNGER
Einerseits das Siegel »alternativ« (man schläft wahlweise in restaurierten Zirkuswagen oder bodenfeuchten Indianer-Tipis), andererseits die ausgefuchste Werbesprache seiner Kursankündigungen: Uwe Weinzierl wusste (sich) zu verkaufen und weiß es bis heute. Dabei ist er kein »Ladenschwengel«, der alles vertickt, was ihm zwischen die Finger gerät. Vielmehr versteht er es, seinem Angebot die angemessene Bedeutung zu verleihen. Und so ist Uwe vor allem ein grandioser Kommunikator, und so wurden wir, die Kollegen, im Laufe der Jahre Freunde.
In unseren fast wöchentlichen, meist langen Telefonaten geht es selten um Pferde. Und das genießen wir. In unseren vielen Lebensjahren interessierten wir uns beide gleichermaßen immer vor allem dafür, unsere jeweiligen Horizonte zu erweitern. Das verbindet uns. Und wir genießen es immer wieder aufs Neue, Blicke zum Horizont des anderen zu werfen. Nicht selten gucken wir gemeinsam weit darüber hinaus. Dabei erfahre ich immer wieder, dass Uwe bereit und in der Lage ist, sich ganz nah an Grenzen heranzuwagen. Nicht selten überschreitet er sie. Und nicht zuletzt deshalb ist es faszinierend, ihm zuzuhören.
Doch Uwe redet nicht nur – meist voller Energie und Begeisterung –, er hört auch sehr genau zu. Er will »es« wissen, und er will etwas von seinem Gegenüber wissen. Nicht aus platter Neugier, sondern aus ehrlichem Interesse, gepaart mit einer großen Portion geistiger Abenteuerlust. Dazu gesellt sich Uwes radikale Ehrlichkeit, die er gerne mit so mancher koketten Übertreibung garniert. Wenn er sich beispielsweise selbst einen »Drecksack« nennt, dann fischt er nicht nach billigen Komplimenten, sondern öffnet seinem Gesprächspartner immer auch ein kleines Türchen, hinter dem durchaus auch eine dunkle Seite seiner Seele schimmert. Was für manch einen abschreckend klingen mag, ist für mich nichts anderes als der Beweis für Uwes radikalen Willen zur Veränderung, zum Abenteuer und letztlich: zur Entwicklung.
Irritation und Vergnügen
So wird jede Begegnung mit Uwe Weinzierl zum Gewinn: Information, Tiefgang und Unterhaltung, all das ist bei Uwe gleichzeitig zu haben. Menschen, die dies in Gesprächen zustande bringen, sind selten, selbst unter Freunden.
Mit dem vorliegenden Buch macht Uwe seinen Leserinnen und Lesern eine Art Freundschaftsangebot. Denn er gewährt tiefen Einblick in sein Leben. Als wirklich guter Kommunikator teilt er sich mit. Einige wird die Lektüre an so manchen Stellen irritieren. Ich wünsche dir insofern nicht nur Vergnügen beim Lesen, sondern möglichst viele Irritationen. Die gute Botschaft: Wer sich diesen Irritationen stellt, wird seinen eigenen Horizont mit Sicherheit erweitern.