Читать книгу A song of Catastrophe - Victoria M. Castle - Страница 15

Оглавление

Hoodie

Sie hatten den letzten Abend noch gemeinsam in der Bar des Hotels verbracht, währenddessen er eigentlich lieber allein auf dem Zimmer gewesen wäre. Doch hatte Alex ihn überzeugen können, als er sagte, dass auch Alexis kommen würde.

Bastian hatte sich vorgenommen, mit ihr an diesem Abend ein Gespräch zu suchen, doch war ihm von Alex ein Strich durch die Rechnung gemacht worden.

Dieser hatte es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht, die ganze Gruppe mit Geschichten zu unterhalten und dabei immer wieder das Gespräch mit Alexis zu suchen.

Als es schließlich später wurde, war auch noch ihre Managerin dazu gestoßen und das Ganze hatte sich für diese und Alexis zu einem Geschäftstermin entwickelt. Sie hatten sich irgendwann in eine Ecke zurückgezogen und dort etwas besprochen.

Dabei war es Bastian immer wieder vorgekommen, als hätte sich Lexi dabei absichtlich zurückziehen wollen.

So war auch der Abend, die Nacht, geendet.

Irgendwann hatten sie sich auf ihre Zimmer verzogen und entgegen jeder Befürchtung Bastians, hatte Alex sich direkt ins Bett gelegt und war eingeschlafen.

Hoodie stand noch einige Zeit an dem großzügigen Fenster des Zimmers und sah in den klaren Sternenhimmel hinaus, ehe er sich auch in sein Bett legte.

Wenn die Nacht auch erfüllt war von Träumen, die jenen Abend widerspiegelten. Immer wieder sah er es vor sich, wie sie Alexis bedrohten.

Den Kampf.

Die Worte, die er hörte.

Wie Michelles Namen gefallen war.

Der Morgen kam ihm daher mehr als recht, so konnte er endlich aus dem Bett steigen und war unter die Dusche gegangen, währenddessen sein Cousin noch immer ziemlich verschlafen in seinem Bett lag und sich noch einmal umdrehte.

Auch als Bastian aus der Dusche getreten war und erneut einen Blick aus dem Fenster warf, war Alex noch immer nicht bereit, sein Bett zu verlassen. Draußen hatte sich eine leichte Schneedecke auf die bereits vorhandene gelegt und noch schneite es sanft.

Der Tag des Videodrehs war gekommen und Bastian hoffte darauf, an diesem Tag einen Augenblick mit Alexis zu haben und mir ihr zu reden. Auch wenn er sich noch nicht ganz sicher war, was er sagen wollte.

Er wollte ihr deutlich machen, dass ihm das alles leidtat. Tief atmete er ein, ehe er nach einem Kissen auf seinem Bett griff und dieses direkt in Alex Gesicht schleuderte.

„Aufstehen, Kleiner.“

Die Sonne ließ noch auf sich warten, als der Kleinbus mit Schneeketten durch den tiefen Schnee fuhr und die Ausrüstung vorbeibrachte. Sie selbst hatten vom Hotel aus sogar laufen können, befand sich der Drehort doch direkt in unmittelbarer Nähe.

Es war elf Uhr und der Nebel stand über dem Eis, wie ein sich hervorhebender Vorhang, der die Sicht auf das unglaubliche Panorama der Ice Castles in Utah verbarg.

Die Nacht über hatte es kaum geschneit, doch war die Luft schneidend kalt.

Minus zehn Grad.

Perfekt für das Vorhaben des Teams und somit genau der richtige Tag für einen erfolgreichen Videodreh.

Es war Dezember und sie hatten Glück, dass um diese Zeit die Sonne ziemlich früh unterging und spät wieder auf. So würden sie bereits in wenigen Stunden anfangen können zu drehen, wollten sie doch die Dämmerung ausnutzen. Vorher würde es lediglich einige Fotos und Proben geben und natürlich die Maske, damit keiner von ihnen auch nur auf eine Art und Weise falsch ins Licht gerückt werden würde. Deswegen hatten sie den gesamten späten Nachmittag, Abend und Teil der Nacht für die Videoaufnahmen vorgesehen, während der Vormittag dazu gedacht war, alles darauf vorzubereiten.

Die Ice Castles zu buchen war gar nicht so schwierig gewesen, wie es zunächst den Anschein machte, hatten sie doch recht schnell eine Drehgenehmigung bekommen und man hatte zu diesem Anlass das Gelände für weitere Besucher gänzlich gesperrt.

Gerade fuhr der Kleinbus genau vor dem Schloss vor und der Wagen hielt mit lautem Knarzen des Schnees direkt vor einem der imposanten Türme des Schlosses, während sie gerade in der kleinen Gruppe bereits in dicken Boots herübergetreten waren. Der Schnee glitzerte in der spärlich scheinenden Sonne, die sich einen Weg durch die Wolken gebahnt hatte und das Eis, aus dem das Schloss bestand, reflektierte das übriggebliebene Licht so kunstvoll, dass jeder von ihnen den Blick zunächst nicht abwenden konnte.

Sie hatten Nebelmaschinen dabei, doch sollten diese nicht nötig sein, hatte sich doch ein kniehoher Nebelschleier über das gesamte Gelände gezogen und den Fuß des Schlosses umgeben.

Bastian blickte mit einem schiefen Grinsen direkt an der riesigen Eiswand empor und nickte kurz anerkennend.

Da hatte jemand wirklich keinerlei Kosten gespart.

Wahnsinn, dass sie dies für ein einziges Video taten und noch dazu jedem von ihnen die Reise in die USA ermöglichten.

Langsam glitt sein Blick vom Schloss weg zur rechten Seite, auf welcher Castiel stand und auch einen Blick hoch empor geworfen hatte. Ihnen wurde zwar bereits gestern gesagt, wo der Dreh stattfinden würde, doch hatte niemand sich das Gelände und dieses Schloss so groß und passend vorgestellt. Selbst wenn Bastian es kurz in sein Handy eingegeben hatte, um zu sehen, was ihn erwarten würde.

Wenn die Dunkelheit erst einmal eingetreten war und das Eis lediglich mit Fackeln und großen Kerzenständern beleuchtet sein würde, würde dies mit ziemlicher Sicherheit eine sehr düstere und auch magische Stimmung erzeugen.

Hoodie grinste kurz schief, als er sich vorstellte, wie Lexi dort in der Halle stehen und gänzlich vom Nebel umrahmt sein würde. Das Mikro lässig im Ständer vor ihr und wie sie sich kraftvoll genau passend zur Musik bewegte. Allein der Sound würde grandios sein, durften sie sogar richtig spielen, damit ihre Bewegungen natürlich wirkten, auch wenn eine andere Aufnahme darübergelegt werden würde.

Dieses Erlebnis hätte selbst er sich nicht entgehen lassen wollen.

In dem Moment spürte er Cas' Blick auf sich und blickte kurz herüber zu diesem.

„Nicht schlecht“, sagte er und sah kurz durch die Runde.

Zunächst sah er zu Alex, welcher direkt neben Alexis stand, und schließlich zu Lexi. Schief grinsend blickte er diese ein wenig länger an und hob provokant die Augenbrauen.

Doch konnte Bastian hinter dessen Worten ein wenig dieser Anspannung erkennen, welche auch er selbst in sich trug. Eine Anspannung, die nur diejenigen spüren und nachvollziehen konnten, die in jener Nacht dabei gewesen waren.

Alex hatte Castiels Worte wahrgenommen und hatte erst zu Lexi, dann zu ihrer Managerin gesehen, welche in einem beigen, dicken Wintermantel an ihrer Front stand. Auch sie schien einen Moment die Location betrachtet zu haben, ehe sie sich zur Band umdrehte.

„Ich hoffe, ihr wisst alle, wie wichtig Konzentration und volle Power heute sind. Vergesst nicht, dass der Zeitplan straff ist und wir nicht ewig immer und immer wieder eine Szene wiederholen können“, begann sie, blickte der Reihe nach zu allen fünf und lächelte dann.

Sie selbst schien auch unglaublich stolz auf das zu sein, was sie damit erreicht hatte und sehnte sicherlich jetzt schon den Tag herbei, an dem das Video veröffentlicht werden würde.

Selbst Bastian hatte nie damit gerechnet, dass sie einmal so weit kommen würden und noch dazu beeindruckte es ihn von Tag zu Tag mehr, wie groß ihr Erfolg in der letzten Zeit geworden war. Nie hätte er gedacht, dass er einmal Teil dieser Gemeinschaft sein würde, wenn es doch mittlerweile tatsächlich nicht mehr nur Alexis und eine Band war, sondern wirklich so etwas wie eine Gemeinschaft.

Eine Gemeinschaft, die immer mal wieder in Konflikte geriet, aber dennoch gehörten sie doch irgendwie zusammen.

Kurz blickte Bastian sich um und sah von Thomas, zu Cas und schließlich zu Alex. Es war noch immer ein unbehagliches Gefühl, so viele von ihnen um sich zu haben, doch lernte er allmählich ein wenig ruhiger zu werden.

Zumindest für diesen Tag waren sie lediglich eine Band, die einen unglaublichen Tag vor sich hatte.

Danach würde man sehen, wie es weiterging.

In dem Moment öffnete sich die Tür der Managerin und sie gingen mit den Worten „an die Arbeit“ näher zum Eingang des großen Schlosses.

Die Location war unglaublich gut gewählt.

Sie würde das zeigen, was sie brauchten, würden die Eiswände sicherlich das Dunkle und die kleinen Lichter perfekt reflektieren und die Stimmung komplettieren.

In diesem Augenblick trat ein breit gebauter Mann auf die Gruppe zu, welcher ein Headset trug und etwas hinein sprach.

„Dort hinten ist das Zelt mit der Maske und auch dem Bereich, in dem Sie sich aufhalten sollten, sofern Sie nicht am Set sind“, sagte dieser und wies auf ein weißes Zelt, welches im Schnee fast gar nicht auffiel.

Vor diesem standen zwei große Heizpilze, welche die Crew auch draußen warmhalten würden.

Sofort lief die Managerin zu dem Mann und die beiden begrüßten sich, ehe sie ohne ein weiteres Wort auf genau das Zelt zugingen.

„Ich schätze, das wird ein ziemlich unterkühlter Dreh“, sagte Cas provokant und lachte kurz.

Doch auch in diesem Lachen erkannte Bastian etwas von jener Nacht wieder.

Oder irrte er sich?

Es kam ihm vor, als würde die Erinnerung noch eine ganze Weile an ihm haften und ihn begleiten und das nicht nur in seinen Träumen.

Kurz blickte er zu Alexis und fing dabei ihren Blick auf, ehe sie ihren wieder abwandte, als sie auch seinen bemerkte.

Was mochte sie denken, nach all dem?

Nur zu gern hätte Hoodie sie irgendwo in eine Ecke gezogen und mit ihr geredet.

Kurz war er in den Gedanken versunken, ehe sich die Gruppe in Bewegung setzte und sie gemeinsam zu diesem Zelt liefen. Der Schnee war hoch, doch war er an dieser Stelle schon gut durchlaufen, sodass man nicht Zentimeter tief in ihm versank.

Sie waren alle darauf hingewiesen worden, sich so warm wie möglich zu kleiden für die Zeit in der sie nicht drehen würden und so trug jedes Mitglied der Band eine dicke Jacke.

Die Temperaturen waren kalt, doch beruhigend.

Auf eine gewisse Art schaffte diese Kälte es auch, Bastian von seinen Gedanken abzulenken und ihm ein wenig Ruhe zu verschaffen.

Noch mal sah er sich genau um, ehe er hinter Cas in das Innere des Zeltes trat.

A song of Catastrophe

Подняться наверх