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7. FASZIALE RELEASE-TECHNIKEN

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Viola M. Frymann, DO, FAAO

Unveröffentlichtes Manuskript eines Kurses in Paris, Frankreich, 5. - 9. September 1983.

Release-Techniken können mit dem Ziel angewandt werden, Muskelspannungen zu lindern, größere Mobilität in einem Organ, einer Faszie oder einem Gelenk zu erreichen sowie eine Korrektur innerhalb des Gelenkmechanismus zu bewirken. Das Prinzip des Release ist sehr einfach und kann universell eingesetzt werden.

Untersuchen Sie das Bewegungsspektrum der zu untersuchenden Region. Untersuchen Sie deren verschiedene Bewegungsspektren, etwa Flexion und Extension, Side-bending rechts und links, Rotation rechts und links. Untersuchen Sie auch, in welche Richtung sich die Region im Seitenvergleich am leichtesten bewegt. Führen Sie sie anschließend in diese Richtung, halten Sie sie dort und erlauben Sie, dass die körpereigenen Kräfte ihre Arbeit erledigen. Falls es sich statt spezifischer Gelenke um Weichteile handelt, untersuchen Sie die Bewegung nach kranial und kaudal, rechts und links. Um die Richtung herauszufinden, die sich bei allen untersuchten Bewegungen ergibt; testen Sie etwa zuerst die Bewegung nach kranial und kaudal. Vielleicht bewegen sie sich freier in kranialer Richtung, daher führen Sie sie dann nach kranial und halten sie dort. Von diesem Punkt aus untersuchen Sie jetzt, ob die Weichteile sich leichter nach rechts oder links bewegen. Führen Sie sie in die Richtung, in die sie sich leichter bewegen. So befindet sich das Gewebe jetzt in der Position mit dem höchsten Freiheitsgrad und einer guten Bewegungsfreiheit. Halten Sie das Gewebe in dieser Position, beobachten Sie mit den Fingerspitzen, wie die Gewebe sich unter der Hand bewegen und folgen sie ihnen, bis Sie an den Punkt gelangen, an dem eine sanfte, freie und longitudinale Bewegung erfolgt. Der Körper hat nun nicht mehr die Tendenz, in eine bestimmte Richtung zu ziehen. Die Bewegung ist sanft, rhythmisch und verläuft longitudinal. Diese Technik kann bei Strain in jeder Körperregion angewandt werden.

Halswirbelsäule

Für die Untersuchung der physiologischen Bewegungen der Halswirbelsäule empfehle ich das Studium der ersten drei Kapitel von Halladays Applied Anatomy of the Cervical Spine.

Bewegungstest. Legen Sie beim sitzenden Patienten eine Hand an den Nacken, um Bewegung auf den einzelnen zervikalen Segmenten erfassen zu können. Die andere Hand wird auf den Kopf gelegt und testet sanft das Bewegungsspektrum: Flexion, Extension, Lateralflexion rechts, Sidebending rechts, Lateralflexion links, Side-bending links, Rotation rechts, Rotation links. Ist das Bewegungsspektrum der Flexion größer als das der Extension, nutzen Sie den Kopf und folgen sie der Halswirbelsäule in Flexion. Halten Sie sie dort und beobachten Sie den zervikalen Bereich. Folgen Sie ihrer Bewegung während des Unwindings. Es ist jedoch sehr selten ein reiner Strain in nur einer Bewegungsebene festzustellen. Untersuchen Sie daher im Falle der Halswirbelsäule C3 - C7, testen Sie das Bewegungsspektrum der Beugung nach vorne und nach hinten – führen Sie die HWS in die Region, in die sie sich am leichtesten bewegt. Von diesem Punkt aus testen Sie jetzt die Lateralflexion rechts bzw. links und führen Sie die Halswirbelsäule in die Richtung, in die sie sich am leichtesten bewegt. Von diesem Punkt aus testen Sie die Rotation rechts bzw. links und halten Sie die HWS in der Position, in die sie sich am leichtesten bewegt. Spüren Sie dem allem mit der linken Hand nach. Folgen Sie der Bewegung mit der rechten Hand auf dem Scheitel. Erlauben Sie das Unwinding, in welche Richtung die HWS auch gehen mag, bis sich eine sanfte, rhythmische freie vertikale Bewegung einstellt. Überprüfen Sie anschließend erneut das Bewegungsspektrum in alle Richtungen und vergleichen Sie es mit den zuvor festgestellten Resultaten.

Dekompression der Kondylen. Diese Läsion tritt beim Neugeborenen häufig auf. Der Patient liegt auf dem Rücken, der Behandler sitzt am Kopfende. Häufig ist es wünschenswert, das Baby beim Stillen zu behandeln. Der Behandler nutzt Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand und gleitet mit ihnen so nah an den Kondylen wie möglich am Okziput entlang. Der Kopf wird stabil gehalten und die Falx wird unter Spannung gesetzt, indem mit dem Mittelfinger der linken Hand Kontakt mit der Sutura metopica aufgenommen wird. Die Finger der posterioren Hand werden sanft nach hinten um die Biegung des Okziput gelegt, um die bilaterale Kondylenkompression zu dekomprimieren.

Zeigt sich die Kompression unilateral, wird der Finger auf der Seite der Kompression nach posterior gezogen, bis der Release einsetzt. In diesem Fall wird immer eine direkte Technik genutzt. Bewegen Sie sich zur Dekompression exakt gegen die Kondylenkompression.

Atlanto-okzipitale Läsion. Beim Erwachsenen wird folgende Methode genutzt. Der Patient liegt auf dem Rücken, der Behandler sitzt am Kopfende der Liege. Mit beiden Mittelfingern wird Kontakt mit dem Okziput, nahe an den Kondylen, aufgenommen. Bitten Sie den Patienten, das Kinn einzuziehen und den Kopf zu neigen. Die Hände des Behandlers und des distalen Unterarms sollten zur Unterstützung auf dem Tisch liegen. Die Finger sind leicht nach lateral gerollt und die Ellbogen und Handgelenke werden etwas nach medial bewegt, während die Region sanft in postero-laterale Richtung gezogen wird. Ziel dabei ist, den gesamten Rand entlang des Foramen magnum zu erweitern und nach anterior zu dekomprimieren.

Eine Alternative zu dieser Technik ist als Basis-Spread bekannt. Die beiden Mittelfinger werden am Okziput so nah wie möglich an das Foramen magnum gelegt. Die beiden Zeigefinger werden dem Arcus atlantis angelegt und die beiden Daumen liegen auf den Processi mastoidei der Ossa temporalia. Der Patient wird gebeten, das Kinn ein- und den Kopf nach vorne zu ziehen. Zeige- und Mittelfinger werden mit Druck gespreizt, der vom Gewebewiderstand bestimmt wird. Die Processi mastoidei werden in Relation zu diesen Fingern balanciert und diese Dekompression wird aufrechterhalten, bis Entspannung, Wärme und freie Bewegung festzustellen sind.

Ebenfalls in Rückenlage wird des weniger verbreitete Anterior-bending oder Flexions-Strain von Okziput und Atlas behandelt. Der Behandler sitzt am Kopfende der Liege und legt Zeige- und Mittelfinger einer Hand auf den Arcus atlantis an den Massae lateralis atlantis. Die andere Hand wird auf den Scheitel des Schädels gelegt und schwingt das Okziput in die Richtung der freien Bewegung, d. h. in Richtung Flexion bis zur Barriere dieser leichten Bewegung. Der Patient wird daraufhin gebeten einzuatmen und den Atem anzuhalten, während der Release stattfindet. Üblicherweise findet eine Unwinding-Bewegung des Kopfes auf dem Atlas statt, bis er sich plötzlich sanft, frei und rhythmisch bewegt.

Diese Technik kann auch im Sitzen durchgeführt werden. Der Behandler sitzt auf der Liege und blickt in die entgegengesetzte Richtung wie der Patient. Legen Sie Daumen und Mittelfinger einer Hand auf den Arcus atlantis posterior der Massae lateralis atlantis und die andere auf den Scheitel. Testen Sie das Bewegungsspektrum von Extension und Flexion und folgen Sie der Bewegung bis zu den Barrieren der freien Flexion. Bitten Sie den Patienten nach einer tiefen Einatmung den Atem anzuhalten. Folgen Sie dem Mechanismus während des Unwinding-Prozesses solange, bis eine freie, sanfte und rhythmische Bewegung eintritt. In allen Fällen untersuchen Sie das Bewegungsspektrum des Gelenks nach Abschluss der Technik erneut. Sie sollten eine freie, sanfte, rhythmische Bewegung in beide Richtungen vorfinden.

Okziput anterior, unilateral. Wurde das Okziput auf einer Seite nach vorne rotiert, ergeben sich folgende Befunde: Gleitet der linke Condylus auf den Gelenkflächen des Atlas nach antero-medial, so gleitet der rechte Condylus nach postero-lateral, die linke Mastoidspitze nähert sich dem linken Processus transversus, der rechte Angulus mandibulae nähert sich dem rechten Processus transversus, das Kinn befindet sich leicht rechts der Mittellinie, der Scheitel des Schädels weist leicht nach links und die Bewegungsfreiheit geht in Richtung Side-bending links und Rotation rechts.

Dieser Befund wird in Rückenlage behandelt. Der Behandler sitzt am Kopfende des Tisches und ergreift den Arcus atlantis in der Nähe der Massae lateralis atlantis mit Daumen und Zeigefinger, wobei seine Hand und sein Unterarm auf der Liege ruhen. Die gegenüberliegende Hand ruht zur Kontrolle der Bewegung auf dem Schädeldach. Bei diesem Beispiel wird die größte Bewegungsfreiheit in Side-bending links und Rotation rechts festzustellen sein. Das Okziput wird über den Scheitel zu besagtem Punkt der freien Bewegung geführt. Der Mechanismus wird dort gehalten, wenn nötig, mit Hilfe der Atmung. Folgen Sie dem stattfindenden Unwinding-Prozess und warten Sie, bis sich die Bewegungsfreiheit einstellt. Untersuchen Sie das Bewegungsspektrum nochmals, um sicher zu gehen, dass die Korrektur vollständig ist.

Eine alternative Technik: Der Patient liegt auf dem Rücken. Nehmen wir nochmals an, dass das linke Okziput wieder nach anterior rotiert ist. Lassen Sie die linke Hand wieder unter den Kopf gleiten, um den Arcus atlantis mit Zeige- und Mittelfinger zu berühren. Die rechte Hand berührt das interparietale Okziput, führt die obere Region desselben nach rechts und rotiert zugleich das posteriore Okziput nach links. Es handelt sich um direkte Release-Techniken. Mit unterstützender Kooperation der Atmung wird die Position aufrechterhalten, bis das Okziput sich frei bewegt.

Eine dritte Technik erfolgt im Sitzen. Wiederum sitzt der Behandler dem Patienten gegenüber und legt einen Hand auf den Arcus atlantis, untersucht das Bewegungsspektrum und führt das Okziput über den Kopf in die Richtung, in die es sich am leichtesten bewegt – d. h. Rotation rechts und Side-bending links. Untersuchen Sie, in welche Richtung es sich leichter in Flexion oder Extension bewegt und ergänzen Sie diese Komponente, während Sie den Kopf in dieser Richtung halten. Lassen Sie den Patienten einen tiefen Atemzug machen, erlauben Sie ein Unwinding des Faszienmechanismus und folgen Sie ihm, bis sich eine freie Bewegung in alle Richtungen einstellt.

Bewegung zwischen Atlas und Axis stellt in erster Linie eine Rotationsbewegung dar. Eine atlanto-okzipitale Läsion auf einer Seite hat häufig eine entgegengesetzte Rotation zwischen Atlas und Axis auf der Gegenseite zur Folge. In vielen Fällen wird die Behandlung, die bereits für die atlanto-okzipitale Region eingesetzt wurde, ein gleichzeitiger Release der atlanto-axialen Region bewirken. Sind jedoch nach dem Release der atlanto-okzipitalen Region noch Reste des Rotations-Strain am atlanto-axialen vorhanden, kümmern wir uns unmittelbar darum.

Der Patient liegt auf dem Rücken, der Behandler sitzt am Kopfende der Liege. Legen Sie Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand auf den Arcus posterior atlantis und die Massae lateralis atlantis; Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand liegen auf dem Arcus axis unmittelbar darunter. Ein sehr leichter Rotationstest wird durchgeführt, indem eine Hand in Richtung Uhrzeigersinn bewegt wird und die andere entgegengesetzt. Bewegen Sie Atlas und Axis zu den Barrieren der freien Bewegung, halten Sie sie mit einem leicht separierenden Zug in der Position zwischen beiden Händen und bitten Sie den Patienten einzuatmen und den Atem anzuhalten, bis ein Release stattfindet.

Alternativ, legen Sie beim sitzenden Patienten zwei Finger auf den Axis unmittelbar unter den Arcus atlantis. Testen Sie die Rotation des Kopfes auf dem Axis in der Neutralposition. Halten Sie den Kopf in die Richtung, in die er sich am leichtesten bewegt und lassen Sie den Patienten tief einatmen und halten Sie die Position bis der Release eintritt.

Bewegungstest für das Balancieren der Halswirbelsäule wird üblicherweise durchgeführt, indem der Kopf als Hebel dient, während die andere Hand Bewegungen der Halswirbelsäule beobachtet, die generell oder segmentbezogen stattfinden. Die palpatorische Beobachtung erfolgt in diesem Fall spezifisch. Untersuchen Sie die Bewegung ausschließlich bezogen auf ein bestimmtes Segment und nicht auf Regionen ober- oder unterhalb davon. Untersuchen Sie die Flexion und Extension der Halswirbelsäule am sitzenden Patienten. Legen Sie eine Hand an die Halswirbelsäule, die andere Hand auf den Scheitel und beobachten Sie mittels Palpation die Bewegung der Halswirbelsäule während der Kopf erst auf die Brust flektiert und daraufhin mit einer Rückwärtsbeugung sanft nach hinten extendiert wird. Nun testen Sie das Side-bending rechts und links sowie im Anschluss daran die Rotation rechts und links.

Side-bending und Rotation erfolgen normalerweise gleichzeitig. Es ist daher ungewöhnlich, wenn ein Strain dieser Art allein auftritt. Es tritt fast immer ein Grad an Flexion oder Extension bzw. Rotation zur Seite des Side-bending auf. Um die Position eines Release zu bestimmen, untersuchen Sie die Flexion und Extension. In welche Richtung läuft die Bewegung freier bzw. leichter? Führen Sie die HWS anschließend in diese Richtung und testen Sie an diesem Punkt das Side-bending rechts und links. In welche Richtung läuft die Bewegung freier? Führen Sie sie in diese Richtung und testen Sie an diesem Punkt die Rotation rechts und links. In welche Richtung läuft jetzt die Bewegung freier? Wir haben nun die Resultante dieser drei Bewegungsspektren festgestellt – Flexion/​Extension, Side-bending rechts und links, Rotation links und rechts. Halten Sie den Mechanismus an diesem Punkt. Bitten Sie den Patienten, entweder tief ein- oder auszuatmen und halten Sie den Mechanismus bei angehaltener Luft solange an der Barriere, bis der Patient gezwungen ist wieder zu atmen. Folgen Sie dem Mechanismus während des Unwindings, bis sich eine sanfte, freie und leichte Bewegung einstellt.

Liegt der Patient auf dem Rücken, setzt sich der Behandler an das Kopfende der Liege. Legen Sie eine Hand unter die Halswirbelsäule und verwenden Sie den Kopf wiederum als Hebel für den Bewegungstest. Finden Sie den Balancepunkt, halten Sie ihn und warten Sie, bis der Release stattfindet.

Bei der Technik ist unwesentlich wo genau die Hände aufzulegen sind und wie ein bestimmter anatomischer Ort umfasst wird. Es geht um das Prinzip, 1. die Richtung der Bewegungsfreiheit zu testen, 2. den Mechanismus in die Position der Bewegungsfreiheit zu führen, 3. den Mechanismus dort zu halten und 4. den inhärenten Kräften zu erlauben, einen Release durchzuführen.

Rippen-Läsionen

Die typische Rippe artikuliert mit dem darüber- und darunterliegenden Wirbel. Dabei ist die erste Rippe, obwohl sie lediglich mit dem ersten Wirbel unmittelbar artikuliert, doch über ein Ligament mit dem C7 verbunden. Aus praktischen Gesichtspunkten steht sie damit sowohl mit C7 als auch mit T1 in Verbindung.

Rippen-Läsionen: Diese können als inhalatorische oder exhalatorische Läsionen klassifiziert werden. Die Rippe bleibt beim Inhalations-Strain in angehobener Position, der Einatemposition und kehrt nicht in die Ausatemposition zurück. Umgekehrt wird die Rippe beim Exhalations-Strain inferior gehalten und hebt sich auch beim maximalen Einatmen nicht an.

Der Patient sitzt auf einer Seite der Liege, der Behandler auf der gegenüberliegenden Seite. Beide Hände nehmen Kontakt mit der Rippe auf, ein Mittelfinger liegt auf dem Angulus anterior, beide Daumen auf dem Schaft der mittleren Axilarlinie und der andere Zeigefinger auf dem Angulus posterior derselben Rippe. So hat der Behandler Kontakt mit den beiden Anteilen der Rippe. Der Patient lehnt sich gegen den Behandler, um einen festen Kontakt herzustellen und dreht im Anschluss den Wirbelkörper von der Rippe weg, indem er die gegenüberliegende Schulter nach hinten führt. Nicht der Ellbogen, sondern die Schulter wird nach posterior geführt, um das Caput costae vom Wirbel zu befreien. Bei einem Inahlations-Strain bitten Sie den Patienten tief einzuatmen und den Atem anzuhalten, während der Behandler dem Release der Rippe folgt. Handelt es sich um einen Exhalations-Strain, wird der Patient gebeten, tief einzuatmen, danach auszuatmen und anschließend den Atem solange wie möglich zu halten, bis er gezwungen ist, wieder einzuatmen. Während dieses Zeitraumes tritt der Release der Rippe ein und sie bewegt sich frei. Überprüfen Sie die Bewegung während des Atemvorgangs.

Eine Technik in Rückenlage impliziert ebenfalls die Anwendung des gleichen Prinzips. Der Behandler umfasst die posterioren und anterioren Anteile der Rippe, indem er eine Hand darunter gleiten lässt und eine Hand anterior führt; sodann leitet er den Patienten an, seine Hand auf der betroffenen Seite herunter zum Knie zu führen und den Körper so geringgradig seitlich zu beugen – sehr geringgradig. Nun wird er instruiert, das Gesicht zur gegenüberliegenden Seite zu drehen, womit er die Wirbelsäule weg von der Rippe rotiert. Und schließlich soll er, den Atem entweder nach starkem Einatmen oder Ausatmen anzuhalten, je nach dem, welche Phase angemessen ist, bis der Release eintritt.

Für die erste Rippe: Die Technik kann im Sitzen oder in Rückenlage durchgeführt werden, aber das Prinzip ist dasselbe. Der Behandler hält die erste Rippe mit seinem Daumen lateral zum Kostotransversalgelenk und dem Finger am anterioren Ende, das tief hinter dem medialen Ende der Klavikula liegt. Mit der anderen Hand rotiert der Behandler Kopf und Nacken weg von der Läsion bis zum Punkt der balancierten Spannung. Möglicherweise sind weitreichendere Bewegungen des Side-bending bzw. der Vorwärts- oder Rückwärtsbeugung notwendig, um das Caput costae komplett vom Wirbel zu separieren. Wieder erfolgt eine Unterstützung durch die Atmung und eine Fixierung der Rippe, bis die freie Bewegung sich eingestellt hat. Überprüfen sie das Bewegungsspektrum nochmals während des normalen Atemvorgangs.

Interkostaler Faszialer Release. Der Patient liegt auf dem Rücken, der Behandler sitzt neben der Liege auf Höhe des Thorax. Er legt die Fingerinnenflächen der vier Finger einer Hand in die oberen vier Interkostalräume, posterior und genau lateral der Wirbel, dazu die Fingerinnenflächen der anderen Hand in die anterioren korrespondierenden Interkostalräume. Der Patient wird gebeten, tief ein- und auszuatmen, wobei der Behandler die Bewegungsrichtungen untersucht. Der Release wird mittels dreier Kriterien beurteilt: 1) Geht die Bewegung weiter? 2) Läuft die Bewegung über einen längeren Zeitraum weiter? 3) Findet die Bewegung mit erhöhter Leichtigkeit statt?

Nun wird der Patient gebeten, den Atem in der Phase anzuhalten, welche die Bewegungsfreiheit induziert. Der Behandler folgt den Geweben, während sie sich in diese Richtung bewegen. Am Ende des Atemzyklus nach forcierter Einatmung folgt der Behandler den Geweben, während sie sich in diese Richtung bewegen. Handelt es sich um einen Expirations-Strain, folgt der Behandler den Geweben bei der Einatmung und anschließend bis zum Anhalten der Luft am Ende der Ausatmung. Sobald der Patient wieder kraftvoll einatmen muss, unterstützt der Behandler die Gewebe auf ihrem Weg entlang der Einatmung. Haben Sie die Technik beendet, untersuchen Sie die Bewegung nochmals während des normalen Atemvorgangs.

Als nächstes wandern Sie mit den Fingern weiter nach unten zu den nächsten vier Interkostalräumen und wiederholen den Vorgang. Dann weiter hinunter zu den letzten Interkostalräumen. In jedem Stadium ist es notwendig, das Bewegungsspektrum zu testen, um festzustellen, ob im Bereich des Thorax ein Inhalations-Strain auftritt und in einer anderen Region des Thorax möglicherweise ein Exhalations-Strain. Wird das Gewebe des Thorax in die gleiche Atemphase geführt, können viele der störenden Symptome überwunden werden.

Rippen-Lift

Bei einem Schwerkranken. Der Osteopath sitzt seitlich vom Thorax des Patienten und lässt beide Hände mit supinierten Handflächen unter den ihn gleiten. Die Fingerspitzen ruhen auf den Caput costae. Lehnt sich der Behandler zurück, heben die Fingerspitzen die Caput costae an. Halten Sie diese Position, bis das Gewebe fühlbar nachgibt. Halten Sie inne und entspannen Sie sich. Wiederholen Sie den Prozess, sanft und langsam, und lassen Sie sich von der Reaktion des Gewebes leiten. Der Vorgang kann für jede Seite des Thorax 25 Minuten dauern.

Bei chronischen Atembeschwerden. Der Osteopath steht am Kopf des auf dem Rücken liegenden Patienten und blickt auf die Füße. Der Patient umfasst mit seinen Händen die Hüften des Behandlers, der seine Hände bilateral unter den untersten Teil des Thorax (9. - 12. Rippe) gleiten lässt. Während der Behandler sich zurücklehnt, heben seine Fingerspitzen die Caput costae anterior an und die Arme des Patienten öffnen den Thorax, während dieser tief einatmet. Während des Ausatmens lässt der Behandler nach. Wiederholen Sie den Vorgang drei- bis viermal, bis sich die Beweglichkeit verbessert hat. Nun wandern Sie mit Ihren Händen unter den mittleren Thorax (5. - 8. Rippe) und wiederholen den Vorgang drei- bis viermal. Schließlich folgt der obere Thorax (1. - 4. Rippe). (Ihre Schultern fungieren dabei als kraftvolle Hebel. Achten Sie daher sorgsam auf die Reaktion des Patienten).

Beim sitzenden Patienten. Der Osteopath steht vor dem auf der Liege sitzenden Patienten, dessen Knie mit den Oberschenkeln des Behandlers Kontakt aufnehmen. Die ausgestreckten Arme des Patienten ruhen auf den Schultern des Behandlers, der seine Hände hinter dem Patienten über den untersten Rippen verschränkt. Während er seine Hände nach vorne zieht, steht er aufrechter und hebt dabei die Arme des Patienten an, der dabei tief einatmet. Sobald der Patient ausatmet, lässt der Behandler nach. Wiederholen Sie den Vorgang auf jeder Thorax-Ebene vier- bis fünfmal.

Faszialer Release des Zwerchfells

Der Patient sitzt, der Behandler steht hinter ihm, legt seine Hände um den Thorax des Patienten und führt seine Finger sanft, aber bestimmt unter den Rand der Rippen. Rotieren Sie den Thorax passiv nach links und rechts und stellen Sie fest, in welche Richtung größere Bewegungsfreiheit vorliegt. Es ist wichtig, dass der Patient bei der Durchführung dieses Tests aufrecht sitzt und nicht zusammengesackt. Der Thorax wird über die auf dem Zwerchfell liegenden Finger in die Richtung geführt, in die er sich am leichtesten bewegt. Er wird anschließend in dieser Position gehalten. Der fasziale Release wird verfolgt, bis zuletzt eine freie, sanfte und rhythmische vertikale Bewegung eintritt. Das Bewegungsspektrum wird daraufhin erneut getestet.

Release der Skapula. An dieser Stelle möchte ich Sie an die weise Aussage von Andrew Taylor Still erinnern, in der er daraufhin wies, dass alle Maßnahmen, die auf menschliche Gewebe angewandt werden, spezifisch und zielorientiert eingesetzt werden müssen. Sie selbst sind der Mechaniker des menschlichen Körpers. Techniken unspezifisch anzuwenden kann als „Maschinen polieren” angesehen werden. Aber wir wollen keine Maschinenpolierer. Muskeln, die mit Schultergürtel, Thorax, Brust und Lendenregion sowie Becken und Beckenkamm in Beziehung stehen, besitzen Ansatzstellen an der Skapula. Wird die Bewegungsfreiheit der Skapula hergestellt, werden darüber weitreichende wohltuende Wirkungen in allen diesen Regionen erzielt.

Um an der linken Skapula zu arbeiten, bitten Sie den Patienten, sich auf die rechte Seite zu legen. Platzieren Sie ein kleines Kissen unter seinem Kopf. Der Behandler legt seinen rechten Arm unter den linken Arm des Patienten und führt seine Finger unter den medialen Skapularand. Um ein Release am medialen Rand der Skapula zu erreichen und zu ermöglichen, dass die Finger unter die Skapula eindringen können, ziehen Sie die Prominenz der Schulter nach vorne, rotieren Sie sie nach vorne und drücken Sie sie dann leicht nach posterior. Auf diese Art separieren sie die medialen Skapularänder von der Brustwand. Lassen Sie die Finger der rechten Hand unter den medialen Rand der Skapula gleiten und stabilisieren Sie mit der linken Hand die Region durch leichten Druck auf den anterioren Aspekt. Testen Sie jetzt die Beweglichkeit der Skapula nach kranial und kaudal. In welche Richtung scheint sie sich freier zu bewegen? Führen Sie sie genau in diese Richtung. Untersuchen Sie anschließend ihre Beweglichkeit in Richtung Wirbelsäule und von der Wirbelsäule weg. Führen Sie sie in die Richtung, in die sie sich am leichtesten bewegt. Halten Sie die Skapula in dieser Position. So wie die Gewebe sich zu entspannen beginnen, nutzen sie den Stillstand und folgen der Skapula bis zu ihrer freien Beweglichkeit. Wiederholen Sie den Vorgang und überprüfen Sie dabei die vertikale und laterale Beweglichkeit.

Beim nächsten Schritt des Skapula-Release wird die Skapulamuskulatur, insbesondere der Musculus scapularis einbezogen. Der rechte Arm des Behandlers unterstützt hier wiederum den linken Arm des Patienten. Der Arm des Patienten wird nach anterior geführt, damit der Behandler seinen Daumen über die Achsel in anteroposteriorer Richtung unter die anteriore oder kostale Skapulaoberfläche führen kann. Dies ist eine sensitive Region, bewegen Sie daher den Daumen sanft und vorsichtig. Die Finger rollen sich daraufhin um den medialen Rand der Skapula und ergreifen so die Skapula lateral mit dem Daumen und medial mit den Fingern. Testen Sie anschließend das fasziale Bewegungsspektrum noch einmal wie zuvor. Führen Sie die Skapula in die freie Richtung und halten Sie sie dort. Folgen Sie ihr während des Unwindings, bis sie sich sanft, frei und vertikal bewegt.

Ein ähnliches technisches Prinzip kann beim Unterarm angewandt werden. Ist der rechte Arm betroffen, steht der Behandler rechts von der Liege und legt seine Hand in die Hand des Patienten, wie es in der Tradition der amerikanischen Pfadfinder üblich ist! Anders gesagt, liegt der Daumen des Behandlers auf der Schwimmhaut zwischen Daumen und Zeigefinger des Patienten und sein kleiner Finger liegt auf der Schwimmhaut zwischen dem kleinen und dem Ringfinger des Patienten. Die Handinnenflächen sind fest aneinandergelegt. Der Unterarm wird vom Oberarm um 90° angewinkelt und die linke Hand des Behandlers wird unter das untere Ende des Humerus in diesem Winkel gelegt. Nun testet die rechte Hand des Behandlers das Bewegungsspektrum Pro- und Supination. In welche Richtung läuft die Bewegung freier? Dann wird der Unterarm in die Position der freien Bewegung bis hin zur Barriere geführt und dort gehalten. Anschließend führt der Behandler eine leichte Traktion oder Kompression auf den Ellbogen aus und folgt der inhärenten Bewegung des Unterarms, bis wiederum eine leichte Änderung eintritt und die Bewegung frei, rhythmisch und vertikal verläuft.

Das Prinzip lässt sich auch auf den interphalangealen Gelenk-Strain sowohl der Finger als auch der Zehen, des Fußes, der Fuß- und Handgelenke, des Knies, der Hüfte und der Schulter anwenden. Das Prinzip des faszialen Release bleibt immer das gleiche, unabhängig davon, an welcher Stelle es angewandt wird.

Diese fasziale Release-Technik ist auch bei tiefgehenden Narben von großem Nutzen, insbesondere wenn tiefe Muskelschichten mit betroffen sind.

Thorakalregion

Die Bewegungen, um die es hier gehen soll, sind die Bewegungen zwischen den verschiedenen Brustwirbeln, die Bewegungen in der Kostovertebralregion und im Kostosternalbereich. Es ist ungewöhnlich, dass ein Strain in nur einer Region vorkommt, ohne dass nicht auch die anderen Regionen beteiligt sind.

Bei den Bewegungen in der Brustwirbelsäule handelt es sich um folgende: Flexion und Extension, laterale Flexion und Rotation. Flexion und Extension sind in der unteren Brustwirbelsäule stärker ausgeprägt als in der oberen. Die Rotation ist in der oberen Brustwirbelsäule am markantesten, während das Side-bending in der oberen Brustwirbelsäule weniger und in der unteren Brustwirbelsäule deutlicher ausgeprägt ist. Der Strain kann mehrere Segmente der Brustwirbelsäule betreffen oder sich auf einen einzelnen Wirbel beschränken. Im letztgenannten Fall sind die Processi spinosi nicht einheitlich ausgerichtet, ein Processus spinosus befindet sich nicht mehr in einer Linie mit den anderen. Steht dieser Processus spinosus etwa nach rechts, befindet sich der Körper des besagten Wirbels in Linksrotation mit einem gewissen Grad an Lateralflexion.

Um ein Bewegungsspektrum spezifisch zu testen, sitzt der Patient auf einer Seite der Liege, der Behandler steht hinter der Liege und schaut auf die rechte Seite des Patienten. Er legt seinen rechten Arm vorne über die Brust des Patienten, um die linke Schulter zu umfassen. Seine linke Hand ist das Beobachtungsinstrument für die Bewegungen der Wirbelsegmente. Der Patient wird gebeten, beide Hände in den Arm des Behandlers einzuhängen, der über seiner Brust liegt. Das verhindert Widerstand oder Muskelanspannungen von Seiten des Patienten, aufgrund der Angst zu fallen. Der Behandler untersucht in der Folge sanft das Spektrum der physiologischen Bewegung bei der Vorwärtsbeugung oder Flexion, der Rückwärtsbeugung oder Extension sowie der Lateralflexion mit Rechts- bzw. Linksrotation.

Bei der Läsion einer ganzen Region wird der Thorax eingesetzt, um die Segmente zu bewegen, die bis hinab zum unteren Ende des Läsionsmusters einen Strain aufweisen. So wird die Wirbelsäule in genau den Grad an Flexion oder Extension gebracht, der die Bewegung in der betreffenden Region limitiert. Ein vergrößerter Flexionsgrad, induziert die Bewegung darunter. Ist der Grad an Extension größer, wird das mögliche Bewegungsspektrum eventuell behindert. Untersuchen Sie daher den richtigen Flexions- oder Extensionsgrad, um die Bewegung auf die betroffenen Segmente zu konzentrieren. Testen Sie die Lateralflexion – rechts oder links. In welche Richtung verläuft sie freier? Rotation – rechts oder links. In welche Richtung bewegt sie sich freier? Halten Sie den Mechanismus in der Position, nutzen Sie die Unterstützung der Atmung und erlauben Sie das Unwinding des Mechanismus, bis dieser sich in freier Beweglichkeit auflöst. Untersuchen Sie anschließend das Bewegungsspektrum erneut.

Eine andere Technik, die sich für mich als sehr nützlich und effektiv erwiesen hat, wird in Rückenlage ausgeführt. Ich nutze die Faszie des Musculus trapezius als meinen Hebel, um das spezielle mich interessierende Segment zu beeinflussen. Ich finde das Läsionsgebiet mit der rechten Hand unter dem Patienten und fühle, dass der Processus transversus auf einer Seite posterior steht. Das bedeutet, dass Rotation und Side-bending vorliegen. Ich umfasse die Okzipitalregion des Kopfes (der Musculus trapezius setzt an der Linea nuchae an) und diesen Bereich, um eine Flexion, Extension, Lateralbewegung und ein wenig Rotation zu induzieren, bis ich den Balancepunkt an den auf dem Segment liegenden Fingern fühlen kann. Ich bitte dann den Patienten, tief einzuatmen, lasse den Mechanismus seine Bewegung ausführen, unabhängig davon, in welche Richtung er sich bewegen muss, um einen Release zu bewirken, und warte darauf, dass er den Vorgang vollendet.

Mediastinum

Der Patient liegt auf dem Rücken und der Osteopath sitzt am Kopfende der Liege mit dem Blick in Richtung der Füße des Patienten. Legen Sie eine Hand mit der Handfläche nach oben unter die oberen Brustwirbel, wobei die Finger in Richtung Füße zeigen und die andere proniert auf das Sternum. Untersuchen Sie das Spektrum und die Leichtigkeit der Bewegung während der Ein- und Ausatmung. Bitten Sie den Patienten, den Atem bis zur Barriere in der Richtung anzuhalten, in der die Bewegung am größten und leichtesten verlief, während Sie die Bewegung der Faszie in dieser Richtung verstärken. Sobald der Atem wieder frei fließt, folgen Sie der Faszie in dieser Richtung.

Diaphragmen

Faszialer Release des Zwerchfells. Beim sitzenden Patienten steht der Behandler hinter dem Patienten und legt seine Hände um den Thorax des Patienten. Führen Sie die Finger sanft aber bestimmt unter den Rippenrand. Rotieren Sie den Thorax passiv nach links und rechts und stellen Sie fest, in welcher Richtung größere Bewegungsfreiheit besteht. Es ist wichtig, dass der Patient während der Durchführung dieses Tests aufrecht und nicht zusammengesackt sitzt. Der Thorax wird anschließend mit den auf dem Zwerchfell liegenden Händen in die Richtung geführt, in die sich das Zwerchfell freier bewegt. Es wird in dieser Position gehalten. Sie folgen ihm, während es seinen faszialen Release durchläuft und sich solange weiterbewegt, bis sich eine freie, sanfte, rhythmische, vertikale Bewegung einstellt. Dann wird das Bewegungsspektrum erneut getestet.

Diaphragma urogenitale. Die Integration der Bewegung des Diaphragma urogenitale mit dem Zwerchfell ist ein wichtiger Teil der effektiven Atemfunktion. Der Patient liegt auf dem Rücken, der Behandler sitzt neben dem Patienten auf Höhe der Oberschenkel und blickt in Richtung des Patienten. Der Patient wird gebeten, die Hüfte, die dem Behandler am nächsten ist, zu flektieren. Der Behandler führt daraufhin Zeige- und Mittelfinger in die Fossa ischiorectalis. Finden Sie den Tuber ischiadicum und führen Sie die Finger vertikal, sie zeigen in kranialer Richtung, unmittelbar medial des Tuber ischiadicum. Während der Einatmung sollten Sie das Absenken des Musculus levator ani am Beckenboden mit den Fingern fühlen. Während der Ausatmung sollten Sie fühlen, dass derselbe Muskel sich anhebt. Senkt sich der Beckenboden während der Einatmung nicht ab, liegt ein Exhalations-Strain vor. Hebt sich der Beckenboden während der Ausatmung nicht an, handelt es sich um einen Inhalations-Strain. Bitten Sie den Patienten, den Atem in der Position anzuhalten, in die sich der Beckenboden am leichtesten bewegt und halten Sie den Beckenboden in dieser Atemphase, bis der Patient gezwungen ist, wieder einzuatmen. Überprüfen Sie die Bewegung des Diaphragma urogenitale. Wiederholen Sie den Ablauf, falls nötig. Die Technik sollte beidseitig durchgeführt werden.

Kraniales Diaphragma. In diesem Kurs haben wir uns nicht mit den Details der kranialen Bewegung beschäftigt, aber wir haben gelernt, zur Beeinflussung des Respirationszyklus die Ossa temporalia zu nutzen. Der Patient liegt auf dem Rücken, der Behandler sitzt am Kopfende der Liege und umschließt das Okziput mit den Handflächen der verschränkten Hände, während seine Daumen beidseitig entlang der Processi mastoidei liegen. Um die Spitze des Processus mastoideus postero-medial zu bewegen, gilt es das Os temporale in der Einatemphase in Außenrotation zu bringen. Um zu ermöglichen, dass die Spitze des Processus mastoideus sich nach antero-lateral bewegt, sollte das Os temporale in der Ausatemphase nach innen rotiert werden. Sanft, sehr sanft wird eine weitere Außenrotation der Ossa temporalia die Atmung vertiefen. Sehr sanfte Innenrotation der Ossa temporalia wird die Atmung abflachen. Diese Technik kann als Unterstützung zur Lösung von Atembeschwerden wie etwa Asthma, Pneumonie, Bronchitis etc. genutzt werden.

Kräftige Außenrotation der Ossa temporalia kann bei bewusstlosen Patienten, deren Atmung ausgesetzt hat, angewandt werden. Ich möchte betonen und unterstreichen, dass dies das einzige Mal ist, das jemals Kraft auf den Kranialen Mechanismus angewandt wird, oder – mit dem gleichen Ziel – an irgendeiner anderen Stelle des Körpers. Wenn wir Menschen wiederbeleben wollen, deren Atmung aufgrund einer Anästhesie, beim Ertrinken oder bei ähnlichen Ereignissen aussetzt, kann ein beträchtlicher Kraftaufwand notwendig sein, um „den Motor” des Primären Respiratorischen Mechanismus „wieder anzukurbeln”.

Abdomen

Fasziale Release-Technik kann im Abdomen insbesondere bei Patienten mit Kolon-Obstipation, Diarrhoe, Colitis etc. angewandt werden. Die Technik beginnt am untersten Abschnitt des Colon descendens (absteigendes Kolon). Legen Sie Ihre rechte Hand als Monitor- oder Beobachtungshand auf die Region, in der ein Release erfolgen soll. Legen Sie Ihre linke Hand auf die Rückseite der rechten Hand um den nötigen Druck aufzubringen. Testen Sie die Region, indem Sie sie nach kranial und kaudal, nach rechts und links führen. Beim Bewegungstest besteht das Ziel nicht darin, die Gewebe so weit zu drücken, wie sie möglicherweise bewegt werden können, sondern sie so weit zu führen, wie sie sich ohne Bindungen, Barrieren oder Obstruktion bewegen. Untersuchen Sie Ihr leichtes, unbehindertes Bewegungsspektrum.

Zum Beispiel könnte sich die erste zu untersuchende Geweberegion unter unserer Hand freier nach superior und lateral bewegen. Finden Sie diese Stelle und halten Sie das Gewebe dort, während Sie mit der rechten Monitor-Hand beobachten, wo sich die Gewebe spontan zu bewegen beginnen. Folgen sie den Geweben, welche Richtung sie auch wählen, bis sich eine freie, sanfte longitudinale Bewegung einstellt. Führen Sie eine Voruntersuchung des faszialen Bewegungsspektrums durch. Vermutlich hat sich das superiore und inferiore Spektrum ausbalanciert und die rechte und linke Bewegung wird ebenfalls ausbalanciert sein.

Als nächstes wandern Sie eine Handbreit nach oben zum mittleren Abschnitt des Colon descendens. Wiederholen sie den Vorgang. Wandern Sie zur Flexura splenica. Erneut wiederholen Sie den Vorgang. Stellen Sie sich anschließend auf die linke Seite der Liege und führen Sie die Technik im Bereich der Flexura hepatica, in der Mitte des Colon ascendens und abschließend im Bereich des Caecum aus.

Lumbalregion

Zur Untersuchung der Lendenwirbelsäule sitzt der Patient auf einer Seite der Liege, der Behandler steht hinter dem Patienten, greift mit seiner rechten Hand vor den Patienten und legt sie auf dessen linker Schulter ab. Der Patient wird gebeten, mit seinen Händen den Arm des Behandlers zu umfassen und die Arme hängen zu lassen. Eine Hand wird zur Beobachtung auf die Lendenwirbelsäule gelegt. Anschließend werden die Bewegungen von Extension oder Rückwärtsbeugung, Flexion oder Vorwärtsbeugung, Side-bending rechts bzw. links und Rechts- bzw. Linksrotation untersucht. Welche Bewegung geschieht freier? Achten Sie darauf, dass Sie bei dem Bewegungstest die Lendenwirbelsäule bewegen und nicht die Brustwirbelsäule darüber oder die Hüftgelenke darunter. Haben Sie die Richtung der größeren Bewegungsfreiheit festgestellt, führen Sie den Mechanismus in die freiere Beweglichkeit der Flexions- oder Extensionsrichtung. Addieren Sie dann die freie Beweglichkeit in die Richtung des rechten oder linken Side-bending, anschließend in die Richtung der rechten oder linken Rotation. Halten Sie den Mechanismus in dieser Position. Bitten Sie den Patienten tief einzuatmen und halten Sie die Position aufrecht. Folgen Sie dem Mechanismus während er den Unwinding-Prozess solange durchläuft, bis er sich beruhigt und sich eine sanfte, freie und leichte Flexions-Extensionsbewegung einstellt. Untersuchen sie Ihre Bewegungsspektren erneut. Vermutlich werden Sie dabei eine Verbesserung feststellen.

Falls der Behandler klein und der Patient groß ist, erscheint es praktikabler, den Patienten eher im Liegen als im Sitzen zu untersuchen. Und falls Sie mehr Informationen benötigen als Ihnen in der Sitzposition zugänglich waren – drehen Sie den Patienten auf die Seite, und in diesem Fall etwa auf die rechte Seite. Beugen Sie die Knie und die Hüfte rechtwinklig. Lassen Sie die Knie etwas über die Liege hinausragen und auf dem Oberschenkel des Behandlers ruhen. Der Behandler unterstützt daraufhin die Fußgelenke mit seiner rechten Hand und nutzt seine linke Hand zur Beobachtung der Bewegungen in der Lendenregion. Bewegt der Behandler die Fußgelenke vertikal nach oben, wird in der Wirbelsäule eine Lateralflexion nach links mit einer Konvexität nach rechts und einer Konkavität nach links hervorgerufen. Werden die Füße nach unten Richtung Boden bewegt, folgt eine Konvexität nach links und eine Konkavität nach rechts. Auf diese Art und Weise kann sowohl ein Segment als auch die komplette Lendenwirbelsäule untersucht werden. Bei Anhebung der Knie in Richtung Decke entsteht eine Lendenrotation, bei der die Wirbelkörper nach links zeigen. Werden die Knie gesenkt, entsteht eine Rotation mit nach rechts zeigenden Wirbelkörpern. Eine erhöhte Flexion oder Vorwärtsbeugung entsteht, wenn die Knie weiter zum Behandler gezogen werden und wenn die Knie unmittelbar nach posterior gedrückt werden, eine größere Rückwärtsbeugung oder Extension.

Dieser Bewegungstest kann in eine Behandlung überführt werden, indem die entsprechende Beweglichkeit wie im Sitzen in jeder Richtung untersucht wird, der Balancepunkt gefunden und bis zum Release gehalten wird.

Eine Behandlung in Rückenlage kann unter gewissen Umständen angenehmer sein. Stellen Sie sich auf die rechte Seite des Patienten und flektieren Sie die Oberschenkel von der Hüfte aus um 45°. Legen Sie Ihren rechten Arm über die Knie des Patienten und Ihre linke Hand unter die Lendenregion. Bei Führung der Knie nach links, rotieren die Lendenwirbelkörper nach ebenfalls links. Werden die Füße nach links rotiert, aber die Knie nach rechts, wird eine Lateralflexion nach links induziert. Eine Rotation der Füße nach rechts und der Knie nach links, bewirkt eine Lateralflexion nach rechts. Eine stärkere Flexion der Oberschenkel in Richtung Körper hat eine stärkere Flexion der Lendenwirbelsäule zur Folge. Zieht man die Knie nach unten, wird die Extension verstärkt. Testen Sie anschließend wiederum das Bewegungsspektrum, finden Sie den Balancepunkt und beobachten Sie weiterhin die Lendenregion mit der darunter liegenden Hand. Führen Sie das Becken und die Oberschenkel durch das angegebene Bewegungsspektrum und lassen Sie deren Extension auf der Liege zu. Untersuchen Sie das Bewegungsspektrum erneut.

Für mich ist diese Technik von besonderem Wert bei Kleinkindern, bei denen ich die Knie mit meiner rechten Handinnenfläche kontrolliere und die Lendenregion mit meiner darunter liegenden linken Hand beobachte.

Halladay sagt dazu: „Die Rotation fällt in der Lendenregion minimal aus. Falls sie vorliegt, dann hauptsächlich an der Junctura thoracolumbalis, T12-L1 und der Junctura lumbosacralis, L5-S1”. Das entspricht auch meiner Erfahrung. Lassen Sie mich nochmals betonen, bei der abschließenden Analyse ist es der Bewegungstest, der Ihnen die Diagnose ermöglicht, die Aufschluss über den Behandlungsansatz gibt.

Becken

Untersuchung im Stehen. Zur Messung der Lage und Höhe der Beckenkämme legt der Behandler die Palmarfläche des Zeigefingers auf sie, um mögliche Ungleichheiten festzustellen, etwa ob eine Seite höher liegt als die andere. Gleichzeitig erhält er Informationen über die Beinlängen. Es gibt zwei verschiedene Typen von Beinlängendifferenzen.

Anatomische Verkürzung. Hier handelt es sich um eine echte Beinlängenverkürzung, die auf der ligamentären oder ossären Struktur des Beines selbst beruht. Zum Beispiel: Es können Kontrakturen der Kniekapsel, strukturell verkürzte Ischiokruralmuskulatur bzw. Fascia lata, Plattfüße, Poliomyelitis, Vernarbung aufgrund von Verbrennungen, Osteomyelitis und Brüchen vorliegen. Obwohl es sich hierbei um anatomische Ursachen einer Beinverkürzung handelt, reagieren sie möglicherweise auf eine funktionelle Behandlung der speziellen Region. Bei verkürzter Ischiokruralmuskulatur liegen die Bewegungsbarrieren im Knie, Fußgelenk oder der Hüfte, in manchen Fällen durch Narbengewebe und können häufig durch Plattfüße begründet sein. Da es sich im Moment der Messung um anatomische Faktoren handelt, reagieren Sie möglicherweise auf eine Behandlung und lassen sich verändern. Liegt jedoch eine Paralyse aufgrund von Poliomyelitis vor oder ist eine Knochenschädigung auf eine Osteomyelitis zurückzuführen, oder eine Knochenverkürzung auf einen Bruch des Femur bzw. der Tibia und Fibula, dann handelt es sich in den meisten Fällen um ein irreversibel kurzes Bein.

Funktionelle Verkürzung wird als scheinbare Verkürzung definiert und beruht auf einem Ungleichgewicht zwischen Becken- und Lumbalmuskulatur. Nutzen wir dazu folgende Analogie – Stellen Sie sich vor, Sie haben zwei Socken, die an einem Kleiderbügel hängen. Der Kleiderbügel ist jedoch hinter einer Gardine versteckt. Sie können nur die Socken sehen. Hängt der Kleiderbügel schräg, wird eine Socke länger als die andere erscheinen. So verhält es sich in diesem Fall auch mit dem Bein.

Ein scheinbar kurzes Bein könnte auf eine posteriore Rotation des Ilium zurückzuführen sein, eventuell in Kombination mit einer superioren Subluxation des Os pubis, einer anterioren Torsion des Sakrum oder einer superioren Subluxation des Ilium (gleichbedeutend mit einem superioren Os coxae). Ist die Lumbalbewegung frei, so könnte es auch mit der Lumbalkonvexität zur gegenüberliegenden Seite zusammenhängen. Das lange Bein kann auf einer Umkehrung dieser speziellen Befunde beruhen.

Sowie Sie sich vergewissert haben, ob eine anatomische Beinverkürzung vorliegt, worauf die Höhe der Beckenkämme hinweist, untersuchen Sie als nächstes die Position der Spina iliaca posterior superior (SIPS) im Stehen. Dabei gibt es drei mögliche pathologische Befunde:

1 Eine superiore versus inferiore Verlagerung;

2 Eine anteriore versus posteriore Verlagerung;

3 Eine laterale versus mediale Verlagerung.

Liegt die SIPS inferior, beruht das häufig auf Verspannungen der ipsilateralen ischiokruralen Muskulatur oder seltener auf iliakaler Rotation und Subluxationen des Os pubis. Liegt eine SIPS anterior, liegt möglicherweise eine Verspannung der ipsilateralen Außenrotatoren oder der kontralateralen Innenrotatoren vor.

Als verspannter Außenrotator erscheint häufig der ipsilaterale Musculus iliopsoas. Kontralateral verspannte Innenrotatoren finden sich häufig in der verspannten ischiokruralen Muskulatur bzw. in einem verspannten Musculus glutaeus medius. Wird die Hüfte in Rückenlage 90° flektiert, sind die Haupt-Außenrotatoren der Musculus piriformis, die Haupt-Innenrotatoren der Musculus adductor magnus und die ischiokrurale Muskulatur.

Der Flexionstest im Stand testet die iliosakrale Beweglichkeit. Beim Flexionstest im Stand wird das Becken nicht so wie im Sitzen stabilisiert, da die unteren Extremitäten ihren Einfluss über die Bewegung der Ossa ilia auf das Sakrum ausüben. Der Patient steht aufrecht und ist barfuß. Wurde beim vorhergehenden Test ein anatomisch kurzes Bein festgestellt, sorgen sie für eine temporäre Unterlage auf der kurzen Seite, um die Höhen der Beckenkämme auszugleichen. Die Füße des Patienten sollten ungefähr zehn Zentimeter auseinander stehen, die Fersen sollten sich unmittelbar unter dem Acetabulum befinden. Stehen oder sitzen Sie nahe hinter dem Patienten, palpieren Sie die inferioren Begrenzungen der SIPS mit Ihren Daumen. Bitten Sie den Patienten, die Knie zu strecken und sich langsam nach vorne zu beugen, so als ob er versuchen würde, seine Zehen zu berühren. Achten Sie auf die Bewegung der SIPS. Physiologisch gesehen sollten sich beide gleichmäßig nach superior bewegen. Ist dies nicht der Fall, liegt möglicherweise eine Verkürzung der ischiokruralen Muskulatur vor. Ein Test im Sitzen kann das ausschließen.

Flexionstest im Sitzen. Der Patient sitzt auf einem Stuhl, die Oberschenkel befinden sich im rechten Winkel zum Torso, die Unterschenkel sind ebenfalls um 90° vom Oberschenkel abgewinkelt. Die Füße stehen so weit auseinander, dass der Kopf zwischen die Knie sinken kann. Ist der momentane Zustand auf ein Problem in der ischiokruralen Muskulatur oder irgendwo in den Beinen zurückzuführen, wird die ungleiche Bewegung der zwei SIPS, die beim Vorwärtsbeugen im Stehen zu beobachten war, verschwunden sein. Besteht andererseits immer noch eine Ungleichheit, können Sie sicher sein, dass die Ursache nicht im Bein zu finden ist, sondern irgendwo oberhalb der unteren Extremitäten.

Kommen wir noch einmal zum Test im Stehen. Er bestätigt Rotationen der Ossa ilia sowie Subluxationen der Ossa ilia und des Os pubis.

Um Läsionen des Os pubis zu diagnostizieren, untersuchen Sie den Patienten in Rückenlage. Legen Sie ihre Hände auf das Abdomen des Patienten in Richtung Mittellinie der unteren Quadranten, in Nähe der Symphysis pubis, um die exakte Lokalisierung der Symphysis pubis zu erlernen. Wandern Sie nach unten zum oberen Rand der Symphyse und legen Sie Ihre zwei Zeigefinger parallel zueinander, halten Sie Ihre Fingerspitzen ungefähr einen Zentimeter auseinander. Nun bewegen Sie die Fingerspitzen seitlich vor und zurück, um den höchsten Punkt des Tuberculum pubicum zu palpieren und Ihre Fingerspitzen dort ruhen zu lassen. Vergleichen Sie die Höhen der Tuberculi. Steht ein Tuberculum anterior oder posterior?

Test des Ilium über die Spina iliaca anterior superior (SIAS) am Patienten in Rückenlage. Der Patient sollte gerade liegen. Um sicher zu sein, dass der Patient im Rahmen seines Haltungsmusters gerade liegt, lassen Sie ihn die Knie flektieren, die Füße auf die Liege aufsetzen und das Gesäß so hoch wie ihm möglich anheben. Anschließend soll er das Gesäß fallen lassen: Er soll es nicht langsam nach unten nehmen, sondern es auf die Liege fallen lassen. Dann bitten Sie ihn, die Beine zu strecken. Stellen Sie sich auf eine Seite des Patienten. Das dominante Auge des Behandlers sollte sich auf derselben Seite befinden wie seine dominante Hand. Palpieren sie die inferioren Begrenzungen beider Spinae iliacae anterior superior (SIAS) vom weichen Gewebe angefangen in Richtung ossäre Spina. Vergleichen Sie die superior-inferiore Position der SIAS auf beiden Seiten, anschließend die antero-posteriore Position der SIAS, ebenfalls auf beiden Seiten. Während Ihr Daumen auf der SIAS ruht, legen Sie Ihren Mittelfinger als Lot auf die Oberfläche der Liege. Das ist ein nützliches Maß zur anterioren Messung der Distanz zwischen beiden SIAS.

Integritätstest des Iliosakralgelenks, Wilsons Test: Der Patient liegt auf dem Rücken, das Becken wird wie oben beschrieben ausbalanciert, das rechte Bein ist in Knie und Hüfte 90° angewinkelt und der Femur steht 90° in Adduktion und Außenrotation. Die Spannung wird in diesen Richtungen aufrechterhalten, während man das Bein passiv auf die Liege ausgestreckt. Die Beinlängen werden verglichen und jede Veränderung notiert. Anschließend werden die rechte Hüfte und das Knie wieder flektiert, wobei der Femur adduziert und nach innen rotiert. Der Druck wird nun in diesen Richtungen aufrechterhalten, während man das Bein auf der Liege ausstreckt. Vergleichen Sie wiederum die Beinlängen. Die positive Seite, d. h. die Seite mit eingeschränkter Beweglichkeit weist eine geringere Beinlänge auf.

Becken-Lift

Der Osteopath steht am Kopf des auf dem Rücken liegenden Patienten und blickt auf die Füße. Die Knie des Patienten sind angewinkelt, die Füße sind auf der Liege flach aufgesetzt. Der Behandler platziert die Fingerspitzen genau oberhalb der Symphysis pubis. Der Patient atmet ein und anschließend so tief und lange wie möglich aus, während der Behandler die Fascia abdominalis und die Fascia pelvis nach kranial anhebt. Bei jeder Ausatmung hebt der Behandler die Faszien von einem höheren Niveau aus in Richtung Abdomen an.

Sakrum

Nun zur Bewegung des Sakrum und Läsionen, die wir möglicherweise dort antreffen. Lumbosakrale Kompression aufgrund eines Sturzes auf das Gesäß. Ein Kind, das gerade Laufen lernt, wird irgendwann müde und setzt sich einfach hart hin. Es fällt aufs Eis, es fällt die Treppen herunter oder es fällt, wenn es einen Stuhl nach vorne zieht. Das sind weit verbreitete Ursachen von Verletzungen. Es handelt sich um gewöhnliche Probleme, die jedoch nicht sofort offensichtlich sind. Asthma kann bei Kindern mit solch einer stillen lumbosakralen Kompressions-Läsion in Verbindung gebracht werden. Schwere beeinträchtigende Dysmenorrhö bei jungen Frauen kann ebenso auf einen ähnlichen stillen Strain im unteren Rücken bezogen werden.

Diagnose. Der Patient liegt auf der linken Seite. Der Behandler sitzt hinter ihm mit Blick auf dessen Füße. Legen Sie die rechte Hand über dem Sakrum direkt auf die nackte Haut. Es ist nicht möglich, einen Kontakt herzustellen, der ausreichend Sicherheit gibt, wenn sich eine Schicht Kleidung zwischen der Hand und der Haut befindet. Eine normale Atembewegung führt dazu, dass sich das Sakrum hebt und während der Einatmung an der Basis nach posterior bewegt. Während der Ausatmung bewegt es sich nach unten, kaudal und mit der Basis nach anterior. Beurteilen sie das Bewegungsspektrum. Bei einer lumbosakralen Kompression wird die inferiore Bewegung des Sakrum während der Ausatemphase eingeschränkt sein, insofern überhaupt eine Bewegung stattfindet.

Behandlung. Ihre rechte Hand liegt auf dem Sakrum und Ihre linke Hand oben auf dem Kopf des Patienten. Bitten Sie ihn nun tief einzuatmen. Während er ausatmet, üben Sie eine kaudal gerichtete Kraft auf das Sakrum aus. Halten Sie diese während der Sakrumbewegung solange aufrecht – der Patient versucht dabei maximal auszuatmen –, bis ein inhärenter Mechanismus ihn dazu zwingt einzuatmen. Es ist weitaus wichtiger, diesen Punkt der erzwungenen Einatmung zu erreichen, als an jenem Punkt zu verharren, an dem es für den Patienten angenehm ist, zu atmen. Bei der folgenden Einatmung halten Sie das Sakrum in kaudaler Position und unterstützen Sie die kaudale Bewegungsrichtung entsprechend während der Ausatmung. Verharren Sie dort während der gesamten Ausatmung, bis die inhärente Einatmung stattfindet. Halten Sie das Sakrum weiter in kaudaler Richtung. Wiederholen Sie diesen Ablauf drei oder vier Mal, bis der Punkt erreicht ist, an dem sich das Sakrum während der Ausatmung des Patienten von ganz alleine leicht nach unten bewegt.

Normale physiologische Bewegung des Sakrum heißt, dass das Sakrum sich inhärent mit der Atmung zwischen den Ossa ilia um seine Transversal-Achse herum in Höhe des zweiten Sakralsegmentes bewegt …, die als respiratorische Achse bekannt ist.

Das Sakrum folgt den Bewegungsmustern des Os occipitale. Eine Distorsion des Sakrum um die Diagonal-, die Sagittal- oder die Vertikal-Achse kann auf einen spiegelbildlichen Strain im Okziput hindeuten. Es ist wichtig, das Sakrum mit dem Bewegungsmuster des Okziput in Beziehung zu setzen.

Um einen sakralen Strain zu behandeln, legen Sie eine Hand unter das Sakrum, wobei die Arme dabei, wie zuvor beschrieben, eine Brücke über die Ossa ilia bilden. Testen Sie sanft die Bewegung des Sakrum: ob es sich leichter in Richtung Flexion oder Extension bewegt, ob es sich leichter in Richtung Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn um die Sagittal-Achse herum bewegt – oder ob es sich auf einer Seite entsprechend um eine Vertikal-Achse bewegt. Führen Sie es in jeder dieser Ebenen in seine freieste Bewegungsrichtung und halten Sie es dort, während Sie mit dem anderen Arm die Ossa ilia ausbalancieren. Je nach Grad der Flexion oder Extension, die Sie festgestellt haben, bitten Sie nun den Patienten mittels der Einatmung oder Ausatmung um Unterstützung. Er soll den Atem anhalten, bis der Körper eine Phasenänderung fordert. Überprüfen Sie nochmals die Beziehung zwischen Sakrum und Ossa ilia.

Eine vergleichbare Technik kann beim Patienten in Bauchlage ausgeführt werden. Dabei liegt die Hand auf dem Sakrum, Daumenballen an der Sakrumbasis und Fingerspitzen über dem Steißbein.

Behandlung einer unilateralen iliosakralen Restriktion. Es folgt die Behandlung des rechten Gelenks. Der Patient befindet sich in Rückenlage. Der Behandler legt die rechte Hand unter das Sakrum. Mit der linken Hand ergreift er das rechte Ilium, wobei er die Fingerspitzen posterior in den Sulcus fallen lässt. Der Daumen kontrolliert den anterioren Bereich des Ilium. So ist es möglich, die Rotation des Ilium über das Sakrum zu testen. Halten Sie daraufhin sowohl Sakrum als auch Ilium in ihren nicht eingeschränkten Bewegungsrichtungen und ziehen Sie das Ilium vom Sakrum weg. Warten Sie, bis sich ein Release einstellt.

Beim linken Iliosakralgelenk sitzt der Behandler auf der linken Seite des Patienten und palpiert das Sakrum mit der linken und das Ilium mit der rechten Hand.

Behandlung eines Shear-Strains der Symphyse. Der Patient liegt mit angezogenen Beinen auf dem Rücken, sodass seine Fersen so nah wie möglich vor dem Gesäß aufsetzen. Der Behandler steht am Kopfende der Liege und greift über den Patienten, um die Tuberculi pubis mit den Fingerspitzen zu palpieren. Bitten Sie den Patienten, die Hüften nach außen zu rotieren, wobei die Fußsohlen miteinander in Kontakt bleiben sollten. Lassen Sie ihn daraufhin die geschlossenen Fußsohlen langsam auf der Liege nach unten gleiten, wobei die Außenseiten der Oberschenkel der Liege so nahe wie möglich sein sollten. Während der Patient dies ausführt, halten Sie den Druck auf den Fingerspitzen beider Hände aufrecht und unterstützen das superiore Schambein dabei, sich nach inferior zu bewegen.

Os coxae und Symphyse

Ziele:

1 Zu wissen, wie Sie folgende Bezugspunkte finden: SIAS, Tuberculi pubis, Beckenkämme, SIPS, Hiatus sacralis, Angulus lateralis inferior des Sakrum, Processus transversus L5, Tuberositas ischii und die Ligamenti sacrotuberale.

2 Zu wissen, wie Sie die Bewegung des Sakrum palpieren und wie Sie bestimmen können, ob Ossa ilia und Sakrum sich physiologisch bewegen oder blockiert sind.

3 In der Lage zu sein, ein blockiertes Iliosakralgelenk und ein Abscheren der Symphyse zu behandeln.

Behandelte Themen und zur Verfügung stehende Methoden:

1 Flexions-Test stehend;

2 Hip-Drop-Test für iliosakrale Dysfunktion;

3 Wilson-Test für iliosakrale Dysfunktion;

4 Rotation des Os coxae – die häufigste Läsion ist ein rechtes nach anterior rotiertes Os coxae; die zweithäufigste Läsion ist ein linkes nach posterior rotiertes Os coxae;

5 Befunde eines Os coxae in Up-slip;

6 Palpieren der Bewegung zwischen Sakrum und Ossa ilia; Behandlung einer Restriktion;

7 Behandlung einer Abscherung der Symphyse.

Steißbein

Eine Verletzung der Steißbein-Region ist am häufigsten auf einen Sturz auf das Gesäß zurückzuführen, der eine plötzlich auftretende Vorwärtsbeugung des Steißbeins vom Sakrum weg bewirkt. Diese löst im Sitzen und manchmal auch in allen anderen Positionen starke Schmerzen aus. Bekannt ist diese Symptomatik unter dem Begriff Kokzygodynie. Manchmal ist sie korrigierbar, indem ein Finger in die Fossa ischiorectalis gelegt und ein sanfter Druck auf den inferioren Rand des Ligamentum sacrotuberale ausgeübt wird. Die Korrektur sollte immer bilateral ausgeführt werden. Führt dieses Vorgehen nicht zur Wiederherstellung der völligen Bewegungsfreiheit des Steißbeins, ist es notwendig, sich dem Steißbein von der anterioren Oberfläche her mittels eines behandschuhten, ins Rektum eingeführten Fingers zu nähern.

Der Patient liegt auf seiner linken Seite, die rechte oder oben liegende Hüfte ist stärker flektiert bzw. angewinkelt als die untere, der rechte Fuß wird in der rechten Kniekehle blockiert. Führen Sie einen mit Gleitgel befeuchteten Finger in den Analkanal, bis Sie die anteriore Steißbeinoberfläche mit Ihrer Fingerkuppe spüren. Führen sie im Anschluss die Steißbeinspitze sanft, sehr sanft, nach posterior, während Ihr außen liegender Daumen die Bewegung im Bereich des sakrokokzygealen Gelenks beobachtet. Diese Region ist außerordentlich empfindlich und muss sehr sanft behandelt werden. Nutzen Sie die Atmung des Patienten zur Unterstützung des Release zwischen Steißbein und Sakrum. Wiederholen Sie die Behandlung bis sich eine freie, sanfte rhythmische Bewegung einstellt.

Zusammenfassung:

Das Prinzip der Faszialen Release-Technik:

1 Führen Sie die zu untersuchende Struktur bzw. Region in die Richtung, in die sie sich in allen Ebenen frei bewegt;

2 Halten Sie sie dort;

3 Nutzen Sie, wenn möglich, die Atmung als Unterstützung;

4 Folgen Sie dem Unwinding-Prozess des Mechanismus, bis er abgeschlossen ist;

5 Untersuchen Sie die Spektren der entsprechenden Bewegungen erneut; sie sollten in beiden Richtungen frei sein.

Abwandlung von Dr. Sutherlands Behandlungstechnik bei Konstipation

Der Patient liegt auf der linken Seite, der Osteopath steht hinter dem Patienten und blickt auf dessen Kopf. Er umgreift mit seinen Händen die untersten beiden Rippen und hebt den Patienten nach oben (Richtung Zimmerdecke). Gleichzeitig lässt er seine Hände schnell vibrieren.

„Schleudertrauma“ und Aufprall mit hoher Geschwindigkeit

Diese Art von Verletzung entsteht bei jeder Verletzung, die mit einer plötzlichen Änderung der Geschwindigkeit, des eigenen Momentums, einhergeht, z. B.:

1 Fahrzeug-Kollision, entweder von einem oder von zwei Autos oder irgendeinem anderen sich bewegenden Fahrzeug;

2 Ein Fußgänger wird von einem Auto angefahren;

3 Ein Läufer kollidiert mit einem Baum.

Anamnese: Beleuchten Sie so viele Informationen wie möglich.

1 Zeit, Ort, spezifische Straßennamen und Zielrichtung beim Unfallzeitpunkt;

2 Geschwindigkeit und Richtung des Aufpralls;

3 Haben Sie gesehen, wie sich das Fahrzeug näherte? Wohin blickten etwa die Augen im Moment des Aufpralls?

4 Wo waren Sie? Auf dem Fahrersitz, Beifahrersitz usw.? In welcher Körperhaltung? Füße auf dem Boden, Knie überschlagen etc.?

5 Ist einer Ihrer Körperteile mit einem Teil des Fahrzeugs in Kontakt gekommen?

6 Haben Sie Ihr Bewusstsein verloren?

7 Sind unmittelbar danach Schmerzen aufgetreten?

8 Sind Sie sofort aus dem Wagen gekommen, konnten Sie sofort laufen, Fragen beantworten etc.?

9 Wann haben Sie zuerst Symptome bemerkt – Schmerz, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Tinnitus, Rückenschmerzen usw.?

10 Irgendwelche emotionale Veränderungen – Depression, Reizbarkeit?

11 Schlaflosigkeit?

12 Müdigkeit?

Vorgeschichte: Sie möchten so viel wie möglich über den Gesundheitszustand vor dem Unfall wissen, um feststellen zu können, welche der vorliegenden Beschwerden auf diesen Unfall zurückzuführen sind.

1 Vorhergehende Unfälle – größere oder kleinere? Eine sehr wichtige Frage.

2 Frühere Rücken-, Nacken- oder Kopfschmerzen usw.?

3 Operationen oder größere Erkrankungen in der Vergangenheit?

Untersuchung:

Im Stehen:

1 Mit offenen Augen (Rhomberg-Zeichen); Wiederholung mit geschlossenen Augen;

2 Achten Sie auf visuelle Anzeichen, Symme trie etc.;

3 Lassen Sie den Patienten auf einem Bein balancieren;

4 Untersuchen Sie das Spektrum der aktiven Bewegung – Vorwärtsbeugung usw.

Im Sitzen:

Beobachten Sie die Symmetrie;

2 Beobachten und messen Sie das Spektrum der aktiven Bewegung: - Halswirbelsäule - Brustwirbelsäule - Lendenwirbelsäule - Thorax - Obere Extremitäten

3 Palpieren Sie Veränderungen der Haut;

4 Untersuchen Sie die passive Bewegung, um die bereits erhobenen Befunde weiter zu untersuchen. Führen Sie eine passive Bewegung bei einsetzendem Schmerz niemals weiter aus.

In Rückenlage:

1 Untere Extremitäten;

2 Becken – SIAS, Symphysis pubis, Beckenkamm;

3 Sakrum. - Achten Sie auf Bewegung der Ossa ilia - vorhandene oder fehlende - Kompression in kranialer Richtung - Sakrumbewegung um dessen verschiedene Achsen - Kraftfaktoren

4 Thorakolumbal-Region;

5 Fascia mediastinalis;

6 Thorax – posterior, anterior;

7 Halsregion.

Röntgenaufnahmen:

1 Reduzierte Lordose;

2 Frakturen: Dens-, Neuralbogen-, Wirbelkörperfrakturen.

Zusammenhang:

Denken Sie an mögliche:

1 Knochenverletzungen;

2 Ligamentäre Rupturen, Mikro-Hämorrhagien;

3 Fasziale Strains;

4 Kraftfaktoren, die Energiemuster verändern und sich in jeder Dimension manifestieren.

Nach einem Aufprall mit hoher Geschwindigkeit wie bei einer Kollision von hinten, einer frontalen Kollision oder einer anderen ähnlichen, vergleichbaren antero-posterioren Verletzung kann es sein, dass das Sakrum sich nur gemeinsam mit dem Ilium bewegt.

Der Patient liegt in Rückenlage, der Behandler legt eine Hand unter das Sakrum. Die Spitzen der drei Mittelfinger werden über das Lumbosakralgelenk gelegt, der kleine Finger und Daumen liegen über dem Iliosakralgelenk. Der linke Arm überbrückt die Beckenkämme, der Ellbogen liegt am rechten Beckenkamm. Bei dieser Technik wird der Ellbogen als dritte Hand genutzt. Sobald die Ellbogen und Finger sich von anterior nähern, induziert das eine Trennung des posterioren Ilium vom Sakrum (eine Wäscheklammer-Technik) – und erhöht die Bewegungsfreiheit des Sakrum.

Achten Sie auf die Beziehung zwischen der Bewegung des Sakrum und der Bewegung der anterior-superioren Wirbel. Normalerweise bewegt sich das Sakrum unabhängig von den anterior-superioren Wirbeln. Sollten Sie jedoch feststellen, dass die Ossa ilia während der Einatemphase zusammen mit dem Sakrum nach posterior und oben bzw. in der Exhalationsphase nach anterior und inferior schaukeln und somit den Eindruck erwecken, dass sich die posteriore Hand und der anteriore Arm im gleichen Kreis bewegen – dann lässt sich mit Sicherheit sagen, dass eine Verriegelung des Sakrum zwischen den Ossa ilia vorliegt. Ob das anterior oder posterior der Fall ist, hängt von der Richtung des Aufpralls ab. Für die Korrekturtechnik ist das allerdings von untergeordneter Bedeutung.

Die Korrektur wird folgendermaßen durchgeführt: Die Position, bei der eine Hand unter dem Sakrum liegt und die andere die Ossa ilia brückenartig verbindet, wird aufrechterhalten. Der Patient wird gebeten, tief einzuatmen und gleichzeitig die Füße stark in Dorsiflexion zu bringen. Atmet der Patient anschließend aus, wird er gebeten, die Füße stark in Plantarflexion zu führen, während das Sakrum von der darunter liegenden Hand gehalten wird. Dieser Vorgang wird mehrmals bis zu dem Moment wiederholt, an welchem plötzlich eine unabhängige Bewegung des Sakrum zwischen den Ossa ilia offensichtlich wird. Überprüfen Sie dies während der Atembewegung. Es wird sich eine freie Bewegung des Sakrum zwischen den Ossa ilia einzustellen.

Ganzkörper-Unwinding

Das Prinzip dieser tiefgreifenden Technik besteht darin, den Patienten in die Position zu bringen, die er während des Unfallmoments eingenommen hat, und den Faszien zu erlauben, alle Bewegungen zu durchlaufen, welche zur Elimination aller Kräfte, denen sie während des Aufpralls ausgesetzt waren, nötig sind. Meistens sitzt der Patient auf der Liege und der Behandler steht hinter ihm. Mit seinen Händen umschließt er leicht den Scheitel des Patienten, seine Ellbogen ruhen auf dessen Schultern und seine Brust am Rücken des Patienten. Der Patient wird gebeten, sich zu entspannen und gleichzeitig nicht zu kollabieren, damit die inhärente Bewegung ohne zusätzliche Hilfe oder Widerstand stattfinden kann. Der Behandler muss den Bruchteil einer Sekunde hinter der Bewegung des Patienten bleiben, sodass die Hauptaktivität innerhalb des Mechanismus des Patienten geschieht.

Sobald die Bewegung anscheinend gestoppt hat, bitten Sie den Patienten, tief einzuatmen. Ist ein weiteres Unwinding notwendig, wird das Atmen den Unwinding-Prozess reaktivieren. Löst die tiefe Atmung keine weitere Aktivität aus, so legen Sie den Patienten sanft auf den Rücken und lassen Sie ihn zehn Minuten ruhen.

Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO

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