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PALPATION UND DARÜBER HINAUS

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Ein Interview von Barbara Peterson

Frage Sie sind Engländerin aus Nottingham. Wie wurde aus Ihnen eine Osteopathin in Kalifornien?

Dr. Frymann: Mein Kontakt mit der Osteopathie begann als ich vier Jahre alt war aus dem einfachen Grund, dass ich ein schwächliches Kind war. Durch Zufall fanden wir einen Osteopathen, der die ganze Familie einschließlich des Hundes mit erstaunlichem Erfolg behandelte! Aber ursprünglich hatte ich nicht die geringste Absicht, die osteopathische Medizin zu meinem Beruf zu machen; ich wollte Balletttänzerin werden. Mein Leben und meine Ausbildung waren auf das disziplinierte Training für diese Karriere ausgerichtet. Am Tag vor meiner Abschlussprüfung, nach sechs Wochen intensivsten Trainings, stürzte ich und verletzte mir dabei meinen Knöchel so sehr, dass ich nicht mehr tanzen konnte. Es war ein Osteopath, der mich damals behandelte.

Nachdem ich mich von der bitteren Enttäuschung, nicht mehr tanzen zu können, erholt hatte, galt mein einziger Gedanke der Osteopathie. Aber es waren die Jahre der Wirtschaftskrise und mein Vater sah keine Möglichkeit für mich diesen Beruf zu ergreifen, also begann ich ein wissenschaftliches Studium. Dann kam der Krieg und die osteopathische Schule in England wurde geschlossen. Nun schlug mir mein Vater vor zunächst Medizin zu studieren, damit ich rechtlich in der Lage wäre alle Bedürfnisse meiner Patienten zu erfüllen, statt mit den Einschränkungen eines Osteopathen in England leben zu müssen.

Nach Abschluss meines Medizinstudiums und nach einer medizinischen/​chirurgischen Facharztausbildung strebte ich eine Zusatzausbildung im Bereich der Geburtshilfe an. Gerade zu dieser Zeit kamen alle Männer aus dem Krieg zurück und die wichtigste Weiterbildung, die sie für die Allgemeinärztliche Praxis brauchten, war Geburtshilfe. Bei jedem Vorstellungsgespräch wurde ich gefragt: „Haben sie im Krieg gedient”? Nach 22 Absagen, fragte ich mich, ob dies vielleicht ein Zeichen sei, dass ich etwas anderes machen sollte.

Als ich im British Medical Journal blätterte, sah ich eine Anzeige des homöopathischen Krankenhauses und begann daraufhin dort ein praktisches Jahr. In dieser Zeit begann ich ernsthaft darüber nachzudenken, wie ich es schaffen könnte osteopathische Medizin zu studieren. Ein befreundeter Osteopath sagte zu mir: „Um eine angemessene Ausbildung zu bekommen, musst du in die Vereinigten Staaten gehen”. Nach einiger Zeit schrieb ich mich am College of Osteopathic Physicians and Surgeons in Los Angeles ein, ohne etwas über diese oder irgendeine der Schulen zu wissen.

Zur Vervollständigung meiner persönlichen Chronik: als ich meine Ausbildung abschließen und nach England zurückkehren sollte, traf ich meinen Mann und nach unserer Heirat lebte und praktizierte ich in LaJolla in Kalifornien.

Zu Beginn meines Studiums im College in Kalifornien anfing, war ich bitter enttäuscht. Sehen Sie, meine Erfahrungen in der Osteopathie waren mit Menschen gewesen, die Osteopathie praktizierten. Unser Osteopath zu Hause benützte seine Hände; es gab ja nichts, was er sonst hätte benützen können – und er behandelte alles. Aber während der ersten sechs Monate in Los Angeles sah ich keine einzige Behandlung im College. Es gab jedoch einen Osteopathen aus Honolulu, der die nötigen Stunden absolvierte, um seine kalifornische Lizenz zu bekommen. In der Zeit, die wir in der Klinik verbringen mussten, lehrte er mich osteopathische Manipulationstechniken.

Dann sah ich die Ausschreibung eines Wettbewerbs der American Academy of Osteopathy für die beste Abhandlung. Das erste Thema war, wie ich mich erinnere, die Auswirkungen osteopathischer Läsionen auf Herzerkrankungen.

Also begann ich die Bibliothek nach alter osteopathischer Literatur zu durchforsten. Ich schrieb mein Manuskript fertig und wurde dadurch mit Dr. Thomas L. Northup bekannt, der eine große Inspiration für mich werden sollte. Im folgenden Jahr schrieb ich eine weitere Arbeit für den Wettbewerb der Akademie, diesmal über Nierenerkrankungen.

Nach meinem Abschluss wurde ich zu einem Kurs in der Akademie eingeladen. Das war mein erster Kurs, den ich in traditioneller Osteopathie hatte; es war der Einführungskurs der Academy of Applied Osteopathy, der Vorgängerorganisation der American Academy of Osteopathy, welcher darauf ausgelegt war, die mechanischen Prinzipien der vertebralen Gelenkbewegung zu unterrichten.

Frage Wie hat sich Ihr Interesse an der Palpation entwickelt – die Fähigkeit, die Sie in solch außerordentlichem Maße entwickelt haben?

Dr. Frymann: Das war eine langsame Entwicklung. Es begann, glaube ich, mit einem Kurs in Kranialer Osteopathie, an dem ich 1952 in Denver teilnahm. Ich hatte mich nur dafür angemeldet, weil ich eine Patientin mit Nasen-Nebenhöhlen-Beschwerden betreute und ich es nicht mehr hören konnte, wenn sie sagte: „Ich wünschte, Sie könnten mich so behandeln wie Dr. Schooley, als ich in Phoenix war”.

Während dieses Kurses hielt Dr. Sutherland jeden Tag einen Vortrag. Im ersten davon sprach er über das Erbrechen bei Neugeborenen und wie es in vielen Fällen mit nur einer Behandlung behoben werden könne. Ich hatte erst im Jahr zuvor ein Baby mit dieser Symptomatik verloren; eine Autopsie ergab jedoch weder eine Pylorusstenose noch irgendeine andere anatomische Ursache für die Symptome. Doch während dieses Vortrags erinnerte ich mich, dass mein Baby einen etwas verformten Hinterkopf gehabt hatte.

Als ich wieder zu Hause war, konnte ich es kaum erwarten einige Neugeborene zu untersuchen, um herauszufinden, ob das, was Dr. Sutherland gesagt hatte, wirklich der Wahrheit entsprach. Nachdem ich mich ungefähr sechs Wochen lang bemüht hatte die kranialen Techniken zu beherrschen, bekam ich die Erlaubnis ein paar Neugeborene im osteopathischen Krankenhaus in San Diego zu untersuchen. Zu meiner großen Bestürzung konnte ich gar nichts fühlen, als sie die Neugeborenen vor mich hinlegten: Ich dachte, ich hätte zu diesem Zeitpunkt bereits angemessene Fertigkeiten bei der Behandlung von Erwachsenen erworben, aber der Kopf eines Neugeborenen ist so viel kleiner. Obwohl das relative Bewegungsausmaß größer ist, ist das tatsächliche Bewegungsausmaß kleiner.

Aber Neugeborene sind erstaunlich kooperativ. Sobald die Läsion im Kopf eines Neugeborenen gelöst wird, entspannt es und sein Weinen und Schreien sind mit einem Mal vorbei. Auch wenn die Veränderung im Kranium vielleicht nicht fühlbar ist, ist das Ergebnis deutlich zu sehen.

Nach und nach bekam ich das Gefühl ein bisschen über die Köpfe von Neugeborenen Bescheid zu wissen. Aber das war eine sehr langsame Entwicklung. Wir gründeten eine Studiengruppe in Los Angeles für alle, die an den kranialen Kursen teilgenommen hatten. Es dauerte nicht lange, bis mir klar wurde, dass die meisten, die das kraniale Behandeln erlernen wollten, nur durch ihr Unvermögen zu palpieren daran gehindert wurden. Egal wie sehr man die Philosophie versteht oder über die Anatomie Bescheid weiß, wenn man nicht fühlen kann, was vor sich geht, ist man extrem eingeschränkt.

Also begann ich nach einem Weg zu suchen, die Palpation zu unterrichten. Jedoch konnte ich nirgendwo in der osteopathischen Literatur etwas darüber finden, wie man palpiert – nur darüber, was palpiert werden soll.

Eines Tages sprach ich zufällig darüber mit dem Musiklehrer meiner Tochter und er meinte: „Ich habe genau das richtige Buch für Sie. Es heißt The Visible and Invisible in Piano Technique von Tobias Matthay (Oxford University Press, 1932 und 1947)”. Dieses Buch erwies sich als Meisterwerk in der Kunst der Palpation, da Matthay genau lehrt, wie der Musiker die Tasten berühren soll, um eine bestimmte Reaktion zu erzielen. Er bespricht nicht nur, was an den Fingerspitzen passiert, sondern was im gesamten Arm vor sich geht. Er betont, dass man eine ganze Reihe von Muskelbewegungen erlernen muss, die durch den Arm gehen, um eine bestimmte Resonanz in der Fingerspitze hervorzurufen.

Nachdem ich begann dies zu lernen und umzusetzen, merkte ich, dass man nicht nur etwas fühlen muss, sondern auch beobachten muss, wie man fühlt: „Was mache ich mit meiner Hand, meinem Ellbogen und meiner Schulter, wenn ich eine bestimmte Bewegung im Körper fühlen möchte”? Auf diese Weise beginnt man die Finger – ja den gesamten Mechanismus – zu trainieren, sich auf eine bestimmte Ebene im Körper des Patienten einzustimmen.

Frage Also machen Sie in Wirklichkeit zwei Dinge: Gedanklich halten Sie die Befunde im Körper des Patienten fest und sind sich dabei dessen bewusst, was in Ihrem eigenen Körper vor sich geht.

Dr. Frymann: Ja. Wenn unerfahrene Schüler die Palpation erlernen, lernen Sie zunächst wie man Struktur palpiert. Man fühlt die Oberfläche der Haut, ihre Beschaffenheit, Temperatur, Feuchtigkeit usw. Dann lernt man, sich auf die Funktion in diesem Bereich einzustimmen. So kann es sein, dass man z. B. bei der Palpation des Thorax eine Rippe palpiert und dabei ein Gefühl für ihre Position, Richtung, Beschaffenheit usw. bekommt. Belässt man dann die Hand an derselben Stelle, merkt man auf einmal, dass man sich gar nicht bewusst war, wie die Rippe während der Untersuchung unentwegt in Bewegung war. Also achtet man auf die Bewegung und stellt fest, dass man die rein strukturelle Wahrnehmung verlässt.

Frage Der Osteopath sollte also bei der Untersuchung von Bewegung und Struktur in dieser Reihenfolge vorgehen?

Dr. Frymann: Ja, weil er in seinem eigenen Kopf zwischen Beiden unterscheiden muss. Es geschieht zu oft, dass wir als Osteopathen dazu tendieren, bei unserer Diagnose und der Behandlung automatisch vorzugehen. Wir halten nicht ein und fragen uns: „Wie steht es um das Gewebe dieses Patienten? Was sagen mir diese Gewebe?” Außerdem müssen wir dafür offen sein, das zu palpieren, was in diesem Moment in diesem Patienten vorgeht – nicht was uns die Bücher vorschreiben. All dies bedeutet eine Steigerung der Wahrnehmung in den Fingern, während sie auf dem Körper liegen.

Frage Sie haben einmal über ein besonderes „totes” Gefühl im Bereich des Thorax bei einem Patienten, der einen Herzinfarkt erlitten hatte, berichtet. Könnte das als Illustration dafür dienen, welche Art der Veränderung in der Funktion man erwarten könnte?

Dr. Frymann: Ja, aber ich denke, wir könnten das sogar noch weiter verallgemeinern. Ein Beispiel, das ich hierbei nützlich finde ist der Schock. Stellen Sie sich vor, jemand sitzt in seinem Auto an einem Stoppschild und ein anderes Auto fährt mit hoher Geschwindigkeit von hinten auf. Bei dieser Person ist dann der offensichtlichste palpatorische Befund die seltsame Empfindung einer Abwesenheit der inhärenten physiologischen Bewegung. Das hat nichts mit Verstauchungen oder Knochenbrüchen, Schnittwunden oder Blutergüssen zu tun; vielmehr ist es ein Gefühl der Trägheit, als hätte plötzlich alles angehalten.

Frage Würde dies sofort einsetzen? Wie lange würde es dauern?

Dr. Frymann: Sofort, ja. Es könnte über viele Monate lang andauern. Nach einem schweren Unfall kann man den Befund jahrelang wahrnehmen. Der gleiche Befund könnte auch bei einem emotionalen Schock auftreten, beispielsweise nach dem Tod einer, dem Patienten nahestehenden Person. Wie lange dies andauert, hängt davon ab, wie lange es dauert den emotionalen Schock zu überwinden. Ein Patient, der an der Trauer festhält, wird auch weiterhin körperliche Symptome haben.

Dies erklärt auch die Hartnäckigkeit diffuser Symptome nach einem Schleudertrauma. Von Anwälten wird es sarkastisch das „Schmerzensgeldsyndrom” genannt, aber das ist ein unmenschliches Urteil. Diese Leute sind krank. Sie können ihre Krankheit nicht definieren; sie erscheint weder in Röntgenaufnahmen noch in Labortests, aber man spürt sie. Sobald der Körper anfängt sich zu verändern, beginnt der Patient sich besser zu fühlen, egal ob der Fall vor Gericht geklärt ist oder nicht.

Frage Ist im Falle eines Myokardinfarktes das Gefühl von „Gewebe unter Schock” lokalisiert oder betrifft es den ganzen Körper?

Dr. Frymann: Meine Erfahrung erstreckt sich hauptsächlich auf Menschen, die den Infarkt vor Wochen oder Monaten erlitten hatten. Legt man hier seine Hände auf die Brustwand, entweder von vorne oder von hinten, ist es als wäre dort ein „toter” Bereich. Die inhärente Bewegung des Körpers ist sonst überall zu spüren, nur hier nicht. Lässt man die Hände dort, bis die Energiereaktion stattfindet, fühlt man, wie wieder Bewegung in den Bereich zurückkehrt.

Frage Welche Beziehung haben die anderen Sinne wie das Sehen, das Riechen und das Schmecken zur Palpation?

Dr. Frymann: Man sollte seine Augen für unerwartete Veränderungen bei dieser Person offen halten, z. B. bezogen auf Farbe, Form, Symmetrie, Hautveränderungen. Es gibt auch spezielle Gerüche bei gewissen Patienten, die diagnostisch sehr wertvoll sein können, wie z. B. bei einer diabetischen Ketose. Es ist sehr wichtig, darauf zu hören, was ihnen ein Patient sagt. Ich habe schon oft zu einem Patienten gesagt: „Was ist Ihrer Meinung nach die Ursache für dieses Problem?” Worauf mir geantwortet wurde: „Also ich habe den Ärzten erzählt, was ich denke und sie haben gemeint, das hätte ganz und gar nichts damit zu tun.” Gewöhnlich antworte ich darauf, „Ich hätte gerne, dass Sie es mir erzählen, weil es wichtig sein könnte.”

Frage Ist das die Führung, die ihnen sagt, wie und wo Sie palpieren?

Dr. Frymann: Möglicherweise. Aber es kann dabei helfen, das, was man fühlt, zu interpretieren. Ich hatte z. B. einen Patienten, der wegen starker Kopfschmerzen zu mir kam, unter denen er seit dem letzten Krieg gelitten hatte. Seine Anamnese ergab, dass die Kopfschmerzen ganz plötzlich begonnen hatten – dass er einmal mit Kopfschmerzen aufgewacht war und seitdem praktisch ständig darunter gelitten hatte. Ich fragte ihn nach seiner Meinung und er berichtete: „Also die Schulmediziner sagen ja, dass das nichts damit zu tun habe, aber ich stand mit meinem Jeep an einer Kreuzung, als ein Auto mit hoher Geschwindigkeit in meine Seite fuhr.” In jedem Teil seines Körpers war ein lateraler Strain spürbar und es gab eine einfache Erklärung dafür. Da die Ärzte, bei denen er vorher war, nicht darin geschult waren diese Kraft wahrzunehmen, konnten sie den Unfall nicht damit in Verbindung bringen.

Frage Sie haben gerade den Begriff „Kraft” verwendet, statt „struktureller Befund.” Würden Sie auch hier von Funktion sprechen statt von Struktur?

Dr. Frymann: Nein. Das ist eine andere Art der Palpation. Es gibt viele verschiedene Dinge, die man im Körper palpiert. Eine davon, die vielleicht einen weiteren Schritt beim Erlernen der Palpation darstellt, ist eine Kraft, die auf den Körper gewirkt hat. Legt man seine Hände irgendwo auf den Körper und belässt sie dort, bis man sich voll auf das, was vor sich geht, eingestimmt hat, beginnt man plötzlich diese Kraft direkt aus dem Körper zu fühlen. Es ist, als würde der Körper in die Richtung der verletzenden Kraft zu einem Punkt jenseits und außerhalb des Patienten getragen. Man folgt ihr bis zu ihrer äußersten Grenze und die Kraft kehrt langsam in den Körper des Patienten zurück; dann verschwindet das Gefühl, das oft von Patienten als „zerstreut” oder „durcheinander” beschrieben wird.

Frage Es verschwindet …?

Dr. Frymann: Sobald diese Kraft gelöst wurde.

Frage Haben Sie in der Zwischenzeit irgendetwas anderes getan, als Ihre Hände in der Position zu halten?

Dr. Frymann: Ja, aber nichts, das von Außen sichtbar oder objektivierbar wäre. Aber Sie befreien gewissermaßen diese Energie, die in diesem Organismus eingeschlossen war. Um das zu finden, muss man nur offen bleiben. Vor ein paar Jahren unterrichtete ich einen Kurs für eine Gruppe von Schülern, die ihr zweites Jahr begannen. Am ersten Morgen bat ich sie, sich gegenseitig zu palpieren und die Ergebnisse zu berichten, damit ich beurteilen konnte, was sie seit dem letzten Jahr gelernt hatten.

Einer der Schüler sagte: „Ich verstehe das nicht, aber dieser ganze Kopf fühlt sich so an, als würde er sich in einer rechten Diagonale bewegen und ich habe so etwas noch nie gespürt.” Ich erwiderte daraufhin: „Vielleicht hat er dir nicht erzählt, dass er gestern auf dem Nachhauseweg einen Autounfall hatte.” Wir hatten noch nie über diese Kräfte gesprochen, aber dieser Schüler war bewusst und objektiv genug um zu berichten, was er fühlte, obwohl er es nicht verstand.

Frage Ist das etwas, das jeder Behandler lernen kann oder ist es eine besondere Sensitivität, die nur manche haben?

Dr. Frymann: Ich denke, dass das Erlernen der Palpation für manche leichter ist als für andere, genauso wie es manchen leichter fällt Klavierspielen zu lernen. Aber jeder kann eine ganze Menge lernen und die Meisten können sehr viel lernen, wenn sie sich wirklich bemühen.

Frage Die Wahrnehmung einer Kraft oder Richtung – würde nicht bei jedem Patienten etwas dieser Art auftreten? Nicht jeder hatte einen Autounfall aber fast jedem von uns ist schon einmal etwas ziemlich Schlimmes passiert.

Dr. Frymann: Wenn es eine beträchtliche Kraft war, wird es sich zeigen. Es löst sich nach und nach mit der Zeit auf. Wenn Sie sich beispielsweise aufrichten und sich kräftig oben am Kopf an einer Schranktür anstoßen würden und Sie innerhalb von einer oder zwei Wochen zu mir kämen, könnte ich wahrscheinlich diese Kraft, die von oben durch ihren Kopf geht, wahrnehmen. Kämen Sie erst nach einem Jahr zu mir, würde ich die Auswirkungen des Unfalls strukturell fühlen, aber ich würde wahrscheinlich die Kraft nicht in gleichem Maße spüren. Aber in vielen Fällen hält sie eine lange Zeit an, sogar von der Kindheit bis hin zum Erwachsenenalter. Das Lösen der Kraftrichtung bedeutet natürlich nicht, dass alle strukturellen Probleme korrigiert wurden.

Frage Wenden Sie jemals konventionelle Thrust-Techniken oder andere aktive Korrekturen an, wie sie normalerweise mit Manipulation in Verbindung gebracht werden?

Dr. Frymann: Gelegentlich. Es gab ein paar Situationen, in denen diese Techniken die einzigen waren, die ich anwenden konnte. Aber normalerweise wende ich eine Behandlung an, die man als Anwendung von Dr. Sutherlands kranialem Konzept auf den gesamten Körper bezeichnen könnte.

Frage Muss das weiter erklärt werden?

Dr. Frymann: Ja, weil das Wesentliche dabei ist, zu erkennen, dass die Korrektur durch die inhärenten Kräfte innerhalb des Körpers vorgenommen wird: befreie sie und lasse sie arbeiten.

Die einfachste Entsprechung ist eine Telefonschnur, die sich verwickelt hat: Man kann entweder bewusst jede einzelne Verwicklung lösen; oder man kann sie an einem Ende halten und den Hörer fallen lassen, sodass sie sich durch die geringe Spannung, durch das Gewicht des Hörers von selbst entwirrt, erst in die eine Richtung, dann in die andere, bis alle Verwicklungen gelöst sind. Es gibt ein Gleichgewicht innerhalb des Mechanismus. Der Körper verfährt nach dem gleichen Prinzip. Gelingt es uns einen Bereich des Körpers bis zum Punkt der ausbalancierten Spannung zu bringen und ihm anschließend zu erlauben, sich selbst zu entwirren, wird er einen Punkt erreichen an dem der Prozess beendet ist.

Dieser Vorgang wirkt sich auf jeden Teil des Körpers aus, da der primäre Mechanismus auf der Ebene der Faszie zu liegen scheint, die jede Zelle des Körpers umgibt. Dies ist der Mechanismus, der es dem menschlichen Körper ermöglicht als eine Einheit zu funktionieren, jeder Teil im Zusammenspiel mit jedem anderen.

Frage Als wäre alles das noch nicht verblüffend genug, muss ich Sie nach etwas fragen, das noch unglaublicher ist: die Möglichkeit einen Körper zu palpieren ohne ihn zu berühren. Ich habe Sie darüber sprechen hören.

Dr. Frymann: Ja. Viele der früheren Osteopathen bewegten teilweise zu Erstellung ihrer Diagnose ihre Hände etwa 1 ¼ cm über dem Körper entlang der Wirbelsäule. Sie waren so in der Lage einen Läsionsbereich wahrzunehmen. Sie beschrieben das, was sie palpierten als eine Temperaturveränderung und m. E. entspricht das wahrscheinlich der Wahrheit. Über einer akuten Läsion würde sich ein warmer Bereich und über einer alten Läsion ein kalter Bereich befinden.

Man kann auch Energiefelder palpieren. Dazu muss man nicht unbedingt vom Körper entfernt sein. Aber es ist ein interessantes Experiment – für das ich noch keine praktische Anwendung gefunden habe – auf eine Person zuzugehen, die Hände auf beiden Seiten vielleicht 45 cm von der Körperoberfläche entfernt zu halten und dann langsam nach innen zu führen. Man erreicht dabei einen Punkt, an dem man etwas hautähnliches, wie eine Wasseroberfläche, spürt. Sie ist vielleicht nicht ganz so stark; aber Sie kennen das Gefühl, wenn man seine Handfläche auf die Wasseroberfläche legt und es sich fast so anfühlt als berühre man eine Haut? Was man um den Körper herum fühlt, ist wie eine sehr gedämpfte Haut.

Frage Besteht zu einer bestimmten Zeit um eine Person herum ein einheitliches Feld oder gibt es dabei Unterschiede, abhängig von beispielsweise Störungsbereichen?

Dr. Frymann: Diese Erkenntnis beschränkt sich nicht auf den menschlichen Körper. Der erste, der das beschrieb, war ein Mann namens Baxter, ein Berater für das FBI in Sachen Lügendetektoren. Er wies darauf hin, dass man dieses Energiefeld wahrnimmt, wenn man seine Hände um eine Blume hält. Man kann es auch um ein Tier herum fühlen. Baxter wies auch ein weiteres erstaunliches Phänomen nach, nämlich, dass bei einer Pflanze, einer Geranie zum Beispiel, eine Aufzeichnung starker Angst im Lügendetektor auftritt, wenn ein Mann in bedrohlicher Weise z. B. mit einem brennenden Streichholz auf sie zukommt. Dies führt uns zur nächsten Erörterung von Energie, zum emotionalen Körper. Er ist getrennt und doch vollständig eingebunden. Er ist das Kleidungsstück, das man trägt, sobald der physische Körper verschlissen wurde. Er ist so individuell wie unser physischer Körper, aber viel veränderbarer. Er ist der lebendige Ausdruck von allem, was man denkt und fühlt.

Dies wird das ätherische Feld genannt und ist am engsten mit der physischen Struktur verbunden; es reicht ca. 3 - 5 Zentimeter über die Oberfläche des Körpers hinaus und ist wahrscheinlich das, worüber wir im Zusammenhang mit „Hände knapp über der Körperoberfläche bewegen” sprechen.

Eine Dysfunktion zeigt sich vorrangig im ätherischen Körper. Jene Symptome, die von Patienten mit „Unwohlsein” beschrieben werden, aber ohne spezifischen Schmerz oder Dysfunktion auftreten, haben ihren Ursprung in diesem ätherischen Körper, als würde die Batterie ausgehen. Die Palpation dieser verringerten inhärenten Bewegung liefert den Beweis, dass bei diesem Patienten nicht alles in Ordnung ist.

Frage Würden Sie dieses ätherische Feld als physische Energie beschreiben?

Dr. Frymann: Sie ist insofern physisch, als dass es sich um gedämpfte physische Energie handelt; sie entspricht der Elektrizität, welche die Glühbirne zum Leuchten bringt. Man würde nicht sagen, dass die Elektrizität nicht physisch ist; jedoch gehört sie nicht zur gleichen Dimension, wie die Struktur der elektrischen Glühbirne. Das ätherische Feld verkörpert die Energie, die bewirkt dass jede Körperzelle funktioniert. Sie ist wahrscheinlich am besten als elektromagnetisch zu beschreiben.

Frage Ich frage mich, ob es hier einen Zusammenhang mit der Kirlian-Fotografie gibt, die so zu funktionieren scheint, dass reaktive elektrische Phänomene zwischen dem hautnahen Bereich und von außen zugeführtem Strom fotografiert werden. (Vor 20 Jahren galt dies als wahr, aber heute ist die Gültigkeit der Kirlian-Fotografie weniger akzeptiert.)

Dr. Frymann: Ich bin mir sicher, dass es sich so verhält. Aber es gibt noch etwas Alltäglicheres. Durch das Elektronenmikroskop können heute solch winzige Partikel sichtbar gemacht werden, so dass die Grenze zwischen dem, was wir physische Substanz nennen, und dem, was wir als Energie wahrzunehmen beginnen, schwer zu definieren ist. Und natürlich ist das Medium für die Visualisierung seinerseits Energie.

Jede Zelle hat ihren zentralen Energiepunkt; es geht tatsächlich um ein energetisches Gegenstück des physischen Körpers, bis ins kleinste Detail.

Frage Kann man trainieren, dieses Feld zu „sehen”?

Dr. Frymann: Möglich ist alles. Ich denke, dass das eines Tages alltäglicher sein wird.

Frage Ich glaube Sie sprechen außerdem von einer Ebene des „Verstandes”, die in Verbindung mit jedem Menschen wahrgenommen werden kann.

Dr. Frymann: Der Verstand ist jenes Instrument, durch das der Geist auf die physische Welt konzentriert wird, wodurch Inspiration und Intuition praktisch umgesetzt werden können.

Sie verwenden den Begriff „Ebene”. Das sind keine Ebenen. Sie durchdringen sich gegenseitig so vollständig, dass man eine nicht beeinflussen kann, ohne alle anderen zu beeinflussen. Es ist vergleichbar mit einem von Wasser durchdrungenem Schwamm, in dem freier Sauerstoff sprudelt. Dies ist ein wesentlicher Punkt für den Osteopathen, weil wir dadurch keinen Sinn darin sehen, dass ein Arzt den Körper des Patienten behandelt, ein anderer seine emotionalen Probleme, wieder ein anderer seine psychischen Probleme und ein Priester sich um seine spirituellen Probleme kümmert.

Keiner dieser individuellen Aspekte – Körper, Energie, Emotion oder Verstand – machen einen Menschen wirklich aus, jedenfalls nicht mehr als die Kleider, die er trägt. Er ist vielmehr ein ewiger Geist und diese Aspekte sind wie Kleidungsstücke, die er sich anzieht, um in einem bestimmten Bereich zu funktionieren.

Frage Nun begeben Sie sich vom Bereich der Sinne auf eine Ebene, die näher am Glauben liegt, nicht wahr?

Dr. Frymann: Wir begannen mit einem Gespräch über Palpation und haben uns tatsächlich weniger als es erscheinen mag von der Palpation entfernt. Aber nun sprechen wir über eine Palpation, die sich nicht unserer Finger bedient. Nehmen wir an, Sie haben einen Patienten, der keine Fragen beantworten will; es gibt solche Leute, die es einem übel nehmen, wenn man alles über sie wissen will, obwohl sie gekommen sind, um sich helfen zu lassen. Gelingt es, mit diesen Patienten über einen anderen Weg als ihren bewussten Verstand zu kommunizieren, beginnen sie zu reagieren.

Ich habe das schon oft erlebt. Ich bin dabei einen Patienten zu behandeln und habe meine Hand irgendwo an seinem Körper, da sage ich innerlich: „Du musst mir zeigen, was du wirklich brauchst“. Bald beginnt der Patient daraufhin über einen wichtigen und oft unvermuteten Faktor seines Problems zu sprechen. Später fragt er sich dann sogar vielleicht, warum er darüber gesprochen hat.

Frage Ist das so etwas, wie wenn jemand ein guter Zuhörer ist?

Dr. Frymann: Ja, weil es wirklich auf Einfühlungsvermögen und Mitgefühl ankommt, wenn es darum geht einen Menschen zum Reden zu bewegen. Sobald wir wissen, dass uns jemand verständnisvoll zuhört, sprechen wir über unsere tiefsten Bedürfnisse.

Frage Wir versuchen also einige der Dinge zu analysieren, die zumindest sensible Menschen schon aus Erfahrung kennen?

Dr. Frymann: Ja, obwohl sie sich dessen vielleicht nicht bewusst sind. Es gibt da ein Sprichwort: „Was du bist, spricht so laut und deutlich, dass ich nicht hören kann, was du sagst.” Das ist eine tiefe Wahrheit. Bald werden die Menschen soweit sein, dass sie sensibel genug sind, um uns alle, unabhängig davon was wir sagen, als das zu erkennen, was wir sind.

Frage Bedeutet das, dass wir ein persönliches oder mechanisches Feingefühl entwickeln werden, welches uns jetzt noch nicht bekannt ist?

Dr. Frymann: Eine persönliche Bewusstheit, ja. Sogar innerhalb der letzten fünf Jahre sind das Interesse und die Bereitschaft in diese Richtung zu denken, gewaltig gewachsen.

Es ist jedoch wichtig den Unterschied zwischen einer Diskussion spiritueller und religiöser Grundsätze zu differenzieren. Religion besteht hauptsächlich aus der menschlichen Interpretation oder Annahme bestimmter Dinge, über die uns keine Tatsachen zur Verfügung stehen. Wenn wir vom Geist sprechen, dann sprechen wir über etwas, das genauso Teil des gesamten Menschen ist, wie sein physischer Körper. Daher obliegt es uns, uns daran zu machen, herauszufinden was auf seiner spirituellen Ebene vor sich geht.

Unsere Patienten haben heutzutage möglicherweise ein Leiden, für das ich den Namen „spirituelles Verhungern“ gewählt habe. Das können Menschen sein, deren Leben so intensiv auf die materielle Ebene oder sogar die intellektuelle Ebene ausgerichtet ist, dass sie dadurch nicht zulassen, wie die spirituelle Seite ihrer Natur ihren Ausdruck findet. Dieses Verhungern beeinflusst ihre gesamte Natur und kann eine ernste Krankheitsursache darstellen.

Die Naturgesetze gelten auf der spirituellen Ebene ebenso wie auf der physischen Ebene. Wir halten uns automatisch daran, egal ob wir sie nun aussprechen oder nicht. So befolgte die Menschheit das Gesetz der Schwerkraft Jahrtausende, bevor Newton es formulierte. Die Menschen wussten zum Beispiel, dass man, wenn man von einer Klippe fällt, unten auf dem Boden landet und sich verletzt. Aber erst nachdem das Gesetz der Schwerkraft präzise definiert worden war, konnte man es beherrschen und in den Weltraum starten.

Derzeit müssen die spirituellen Gesetze angewandt werden, um verstanden zu werden: zum Beispiel, das Gesetz des Glaubens, das Gesetz der Vergebung oder das Gesetz der Liebe. Liebe lässt Pflanzen aufblühen, Tiere gedeihen und macht Menschen gesund. Liebe ist eine Heilerin, die wir geben und empfangen dürfen. Sie ist der wichtigste Zusatz zur Lebensnahrung für alle, die krank sind. Ich weiß nicht, wie es funktioniert, aber ich weiß, dass es funktioniert – immer.

Frage Glauben Sie, dass die Kenntnis und die Anwendung dieser Gesetze zum Handwerkszeug eines Osteopathen gehören?

Dr. Frymann: Das müssen sie, wenn wir wirklich dem Patienten im ganzheitlichen Sinn helfen wollen. Ich denke wir müssen im wahrsten Sinne des Wortes wissenschaftlich vorgehen. Wir neigen im Allgemeinen dazu das Wort „wissenschaftlich” nur im Sinn von „materialistisch” zu gebrauchen; tatsächlich bedeutet das englische Wort für „wissenschaftlich” aber „in Übereinstimmung mit dem Gesetz”.

Ich frage mich: Sind wir als osteopathischer Berufsstand bereit, das von Dr. Still formulierte Gesamtkonzept voll zu entwickeln? Bei der Lektüre von Dr. Stills Autobiografie stellt sich heraus, dass es sich von Anfang bis Ende um einen spirituellen Diskurs handelt.

Frage Viele der Schüler, die Dr. Stills Unterricht kurz vor seinem Lebensende besuchten, hatten folgendes zu berichten: „Dieser Mann spricht in schwierigen Allegorien. Ich habe ihn nicht verstanden“.

Dr. Frymann: Das ist wahr, aber Sie müssen bedenken, dass die Menschen damals nicht gewohnt waren so zu denken, wie wir es heute tun. Heute ist die Welt eher bereit dafür. Tausende von Menschen erleben trotz vieler Ärzte und Osteopathen eine spirituelle Heilung. Wir können es uns nicht leisten zurückzustehen und so zu tun, als ob es das nicht gäbe; es passiert überall um uns herum. Wir dürfen das nicht länger als etwas Gesondertes unserer Arbeit betrachten. Die Zeit für uns als Berufsstand ist gekommen die spirituellen Kräfte, die überall um uns herum angeregt werden zu erkennen, zu erforschen und mit ihnen zu arbeiten. Sobald wir eine Partnerschaft mit dem Großen Mediziner eingehen, auf seine Führung hören und Ihn einladen unsere Hände als Seine zu verwenden, um diesem Patienten Heilung zu bringen, wird das „Unmögliche“ möglich und die Patienten erleben während ihrer osteopathischen Behandlung tiefgreifende Veränderungen.

Wir müssen uns jedoch darüber bewusst sein, je mehr unser Verständnis dieser Kräfte wächst, desto größer ist die Verantwortung des Osteopathen, sie auch wirklich richtig einzusetzen – genauso wie es mit allen anderen neuen Behandlungsmethoden der Fall ist. Der Osteopath muss sich bilden und disziplinieren, sie klug einzusetzen. Er muss sich selbst wesentlich höhere Maßstäbe setzen als je zuvor und er muss sich aufs Neue dem Dienst Gottes und seiner Mitmenschen verschreiben.

Übungen zur Entwicklung der palpatorischen Sensibilität

1 Mit geschlossenen Augen sanft die Oberfläche eines Tisches palpieren und die Stelle der Tischbeine finden. In diesen Bereichen ist die Elastizität geringer und der Widerstand größer.

2 Eine kleine Münze unter einem Telefonbuch finden

3 Ein menschliches Haar unter mehreren Seiten eines Telefonbuchs finden. Dabei bemerkt man eine Erhebung in der glatten Oberfläche der Seite.

Palpation – Schicht für Schicht

1 Eine sehr leichte Berührung, oder sogar das Entlangführen der Hand etwa einen halben Zentimeter über der Haut, liefert Informationen über die Oberflächentemperatur. Eine akute Läsion zeigt sich als ungewöhnlich warm; der Bereich einer langjährigen, chronischen Läsion ist möglicherweise im Vergleich zur Haut in anderen Bereichen ungewöhnlich kalt. Eine Beeinträchtigung oder Distorsion der inhärenten Bewegung innerhalb des Körpers kann so palpiert werden. Diese Technik ist von besonderem Wert bei Patienten, die ein akutes Trauma erlitten haben und es nicht zulassen den Körper, d. h. die Oberfläche der Haut palpieren zu lassen.

2 Eine leichte Berührung offenbart außerdem die kutane Feuchtigkeit, das Schwitzen oder die Aktivität der Talgdrüsen der Haut.

3 Der Tonus, die Elastizität, der Turgor der Haut kann durch leichten Druck festgestellt werden.

4 Ein etwas festeres Vorgehen lässt den Untersuchenden mit der Oberflächenmuskulatur in Verbindung treten, um so ihren Tonus, ihren Turgor und ihren metabolischen Zustand zu bestimmen.

5 Ein tieferes Vordringen ermöglicht ein ähnliches Studium der tieferen Muskelschichten.

6 Der Zustand der Faszienschichten und ihrer Dichte kann festgestellt werden.

7 Beim Abdomen liefert eine gleichartige Palpation Informationen über den Zustand der darin liegenden Organe.

8 Bei einem tieferen Eindringen, bestimmt und dennoch sanft, nimmt man Kontakt mit den Knochen auf.

Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO

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