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4.4.4 Materialwende

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Vielfach unbeachtet durch die disruptiven Entwicklungen der Digitalisierung findet auf der Ebene der Materialien eine grundlegende Transformation statt, die als wichtiger Baustein einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise zu sehen ist.

Der vorherrschende Rohstoff in der chemischen Industrie ist immer noch Öl, das als Nebenprodukt aus den Prozessen der Ölraffinerien zur Entwicklung von Kraftstoffen verwendet wird. Notwendig ist zukünftig die verstärkte Verwendung von recycelten oder anderen nachhaltigen Materialien, die zu ihrer Herstellung keine fossilen Ressourcen benötigen. Den Gedanken der Kreislaufwirtschaft verfolgend müssen chemische Produkte im Hinblick auf ihren gesamten Lebenszyklus optimiert werden, einschließlich der Recyclingfähigkeit und biologischen Abbaubarkeit. Gleichfalls werden die zukünftigen Materialien spezifischere Eigenschaften ausweisen, insofern kann der Schadstoffeintrag und insbesondere das Gesundheitsrisiko in vielen Fällen reduziert werden. Der Green Deal der EU beinhaltet eine Strategie für eine echte Chemiewende, indem Innovationen für sichere und nachhaltige Chemikalien gefördert werden, um Umwelt und Menschen zu schützen.

Auch im Bauwesen sind materialseitig deutliche Verschiebungen absehbar. Entscheidend sind vor allem neue Verfahren zur Herstellung von grünem Zement oder Stahl. Vielfältige Forschungen legen nahe, dass in den nächsten Jahrzehnten eine klimaneutrale Produktion möglich wird. Bei Zement betrifft dies einerseits eine neue chemische Zusammensetzung und andererseits die Verpressung von Kohlendioxid. Beim Stahl erfolgt der Weg über die Nutzung von grünem Wasserstoff als Energieträger, was dem Thema generell zum Durchbruch verhelfen soll. Aber auch das Recycling von Materialien wird eine bedeutende Rolle einnehmen und zirkuläre Prozesse in der Bauwirtschaft stimulieren.

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