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Der Schnee wurde uns vom eisigen Wind jetzt direkt ins Gesicht geblasen. Es waren jetzt dicke, volle Flocken, die einem kalt in den Jackenkragen krochen.

Ich folgte einfach dem Pferdedieb, heftete mich so gut es ging an den wehenden Schweif seines Gauls.

Was blieb mir auch anderes übrig?

Ich gestehe mir so etwas nicht gerne ein, aber in diesem Augenblick wäre ich ohne ihn vermutlich verloren gewesen. Niemand hätte mich dann davor bewahrt, einfach im Kreis zu reiten oder vielleicht auf direktem Wege zurück in die Fänge jener hungrigen Wölfe, die uns beide - Chip und mich hängen sehen wollten. Schließlich kannte ich mich hier überhaupt nicht aus. Ich musste Chip also vertrauen, auch wenn er alles in allem ein windiger Typ war.

In jedem anderen Fall hätte es mir den Magen umgedreht, einem solchen Menschen auf diese Weise ausgeliefert zu sein. Aber jetzt blieb mir keine andere Wahl.

Zunächst hörten wir hinter uns das Galoppieren von Pferden, ihr angestrengtes Schnaufen und die Stimmen von Männern. Aber das verstummte mehr und mehr, was vielleicht bedeutete, dass wir ein klein wenig mehr in Sicherheit waren. Eine ganze Weile lang ritten wir einfach so dahin, ohne uns umzudrehen und ohne etwas von unseren Feinden zu hören. Wir legten einfach Meter um Meter zwischen uns und sie. Und das so schnell wie es nur irgend möglich war.

"Hey, Chip! Wohin reiten wir eigentlich?", rief ich dann schließlich nach einer Weile.

Chip drosselte etwas das Tempo. Und er wusste sicher, was er tat, denn ich hatte den untrüglichen Eindruck, dass er nicht nur Pferde stahl, sondern auch einiges von ihnen verstand. Es hatte keinen Sinn, die Tiere voranzutreiben, bis sie vor Erschöpfung umkippten. Sie hatten noch einen langen, langen Weg vor sich, denn es war nicht anzunehmen, dass das Wolfsrudel in unserem Rücken so schnell abdrehen würde...

"Na sag's schon!", rief ich ärgerlich. "Wohin geht diese verdammte Reise? Oder hast du am Ende auch keine Ahnung?" Chip atmete tief durch. Es dampfte vor seinem Mund.

"Wenn ich mich nicht irre, reiten wir westwärts."

"Und was, wenn du dich irrst?"

"Irgendwann müssten wir jetzt die Berge erreichen", meinte er. "Wenn nicht, dann habe ich mich geirrt."

"Was ist hinter den Bergen?"

"Wüste", meinte er. "Salzwüste..."

"Klingt nicht gut", meinte ich.

"Im Moment klingt es aber wohl besser als der Name McCrane, oder?" Er lachte rau. "Östlich der Berge muss man weit reiten, sehr weit reiten, um einen Flecken Erde zu finden, der nicht diesem Mann gehört!"

Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane

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