Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 15
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ОглавлениеGott musste dieses Land in einer boshaften Laune geschaffen haben. Im Sommer war es hier unsagbar heiß und trocken. Die öden Ebenen waren dann bedeckt von feinem Salzstaub. Salz, das anderswo ein kostbarer Stoff war, gab es hier im Überfluss.
Ein tödlicher Überfluss.
Das Salz tötete fast alles, wenn man von einigen Kakteen oder besonders widerstandsfähigen Dornbüschen absah. Vor allem vergiftete es das Wasser.
Jetzt war alles eine weißgraue Fläche aus Schnee und Eis. Und Schnee lag auch auf den Kakteen.
Ein seltsamer Anblick.
Der Winter war kalt hier und von ebenso grausamer Lebensfeindlichkeit wie der Sommer.
Am Ausgang des Passes fanden wir Skelette von Zugtieren, die noch immer ihr Joch am Nacken trugen, mit dem sie einen Wagen gezogen haben mussten.
Viele hatten vor uns versucht, diese Wüste zu durchqueren und wir würden aller Wahrscheinlichkeit nach noch oft auf solche Spuren von Menschen stoßen, die daran gescheitert waren.
Wenn man in diesem Land eine Chance zum Überleben haben wollte, dann musste man entweder ein Paiute-Indianer oder ein Kaktus sein.
Die bessere Chance hatte natürlich der Kaktus. Wir hatten kurz angehalten, um diesen Anblick von beängstigender Hoffnungslosigkeit in uns aufzunehmen. Ich deutete auf die Skelette am Passausgang.
"Glauben Sie wirklich, dass unsere Chancen besser sind, wenn wir jetzt geradeaus reiten, Chip?"
"Keine Ahnung!", zischte er verbissen. Und das war ehrlich. Ich hoffte nur, dass er wusste, wie man dort draußen überleben konnte.
Eine schnelle Kugel in den Kopf oder verenden wie die Tiere zu unserer Seite. Eine Wahl, an der ich keinen Gefallen finden konnte.
Hinter uns hörten wir dann das Geräusch galoppierender Pferde, das zwischen den felsigen Hängen widerhallte.
"Na los!", meinte ich. "Worauf warten wir noch?" Chip lachte rau.
"Auf in die Hölle!", rief er.