Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 19
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ОглавлениеNach ein paar Stunden machten wir uns auf. Wir hatten die Hoffnung, bald wieder in Gebiete zu kommen, in denen das Überleben leichter war.
Aber das war nicht so einfach.
Wir kannten unsere Position nicht und so konnte es gut sein, dass wir mitten in die Hölle hineinritten. Aber das Risiko mussten wir eingehen. Das Schlimmste, was wir tun konnten, war einfach dazusitzen und abzuwarten. Eine offene Frage blieb auch, was mit den McCrane-Leuten war. Vielleicht hatte der Schneesturm sie auseinandergesprengt oder zum Umkehren bewegen können. Aber es war ebenso gut möglich, dass sie irgendwo eine Stelle gefunden hatten, an der man ausharren konnte und nun ihre Verfolgung fortsetzten.
Was das Schicksal unserer Verfolger anging, so sollte sich das später klären, doch soviel sei jetzt schon gesagt: Sie hatten das schlechtere Los gezogen.
Einen halben Tag waren wir geritten, ohne genau zu wissen, wohin uns unser Weg letztlich führen würde, da stießen wir auf Hufspuren im Schnee.
"Verdammt!", meinte Chip. "Das muss die McCrane Meute sein!" Er schluckte. "Die Spuren sind noch nicht alt..." Ich schüttelte den Kopf.
"Ich glaube nicht, dass das die McCrane-Leute sind", murmelte ich.
Chip runzelte die Stirn.
"Weshalb nicht?"
Ich zügelte mein Pferd und besah mir die Spuren. Dann ließ ich mich aus dem Sattel gleiten, um sie besser studieren zu können.
Ich ging ein paar Meter auf und ab.
"Hey, Joe, was soll das? Machen Sie sich nicht lächerlich, wer sollte sonst in dieser Gegend herumstreunen?" Ich blickte auf.
"Indianer, Chip. Leben hier nicht die Paiutes?"
"Aye, Paiutes. Hin und wieder hört man auch von Schwarzfüßen. Aber..."
"Dies hier" - ich deutete auf die Spuren - "waren nicht nur Reiter, sondern auch Fußgänger. Einige Pferde haben offensichtlich Lasten auf Stangen hinter sich hergeschleift..."
Chips Gesicht veränderte sich. Er schien nachdenklich zu werden.
"Hm..."
"Und noch etwas!", fuhr ich fort. "Einige der Pferde sind beschlagen, andere nicht!"
Das konnte alles mögliche bedeuten. Bei Indianerpferden erwartet man eigentlich, dass sie unbeschlagen sind. Vielleicht handelte es sich um Beutepferde.
Ich schwang mich wieder in den Sattel und wir setzten unseren Ritt in gemäßigtem Tempo fort, um unsere Gäule zu schonen. Sie hatten das nötig und wir wussten nicht, wozu wir die Kraft und Schnelligkeit der Tiere noch brauchen würden.