Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 16
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ОглавлениеWir preschten über die öde, weißgraue Ebene, so schnell uns die Hufe unserer Pferde nur zu tragen vermochten. Bis zu ein paar einsamen Felsmassiven am Horizont gab es keinerlei Deckung, nicht einen Ort, an dem man sich verstecken oder Schutz vor einer Kugel finden konnte. Wenn die Meute erst einmal den Pass hinter sich gelassen hatte, dann würden wir für unsere Verfolger wie auf einem Präsentierteller sein.
Wir blickten uns immer wieder um.
Und dann war es soweit.
Die schwarzen Punkte tauchten in unserem Rücken auf und bewegten sich langsam hinter uns her.
Sie konnten sich Zeit lassen.
Sie konnten geduldig warten, bis wir nicht mehr konnten, bis unsere Pferde unter uns vor Erschöpfung zusammenbrachen... Sie konnten uns hetzen, wie ein Rudel Wölfe seine Beute hetzt: unerbittlich.
Noch waren wir weit außer Schussweite, aber mir war natürlich klar, dass es ein regelrechtes Preisschießen geben würde, wenn es den Kerlen gelang, näher heranzukommen. Die Punkte wurden größer und verwandelten sich in kleine Reiter. Sie holten auf, und was wir auch versuchten: Es schien kein Mittel dagegen zu geben.
Wir hatten unseren Pferden das Letzte abverlangt. Kein Wunder, dass sie langsam aber sicher nachließen. Vielleicht konnten wir die Felsen am Horizont gerade noch erreichen. Dort hatten wir zumindest ein wenig Deckung für unser vermutlich letztes Gefecht.
Ich war jedenfalls für meinen Teil wild dazu entschlossen, mich so teuer wie möglich zu verkaufen! Todd und seine Leute würden wenig Vergnügen an mir haben!
Sollten sie sich zumindest blutige Nasen holen, wenn ihnen so sehr daran gelegen war, uns unter die Erde zu bringen!
Sie holten weiter auf.
Schon versuchten die ersten von ihnen ihr Glück und ballerten einfach mal drauf los.
Natürlich ohne Erfolg, aber es war eine Warnung. Die Bleikugeln gingen irgendwo in diesen grauen, unfreundlichen Himmel. Aber es würde nicht mehr allzu lange dauern, dann waren sie nahe genug heran, um auch zu treffen...
Unterdessen begann es wieder zu schneien und auch der Wind frischte erneut auf.
Er schnitt eisig durch die Kleider, aber das kümmerte mich im Moment wenig. Der Himmel wurde jetzt sehr düster. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass von dort oben unsere Rettung kommen sollte!