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Der Morgen dämmerte bereits, als vor uns riesige schwarze Schatten aus dem finsteren Nichts heraus auftauchten und sich gegen das schwache Licht der aufgehenden Sonne abhoben, wussten wir, das wir in die richtige Richtung geritten waren. Diese Schatten waren nichts anderes, als die Berge, von denen Chip gesprochen hatte.

Chip kannte sich wirklich gut hier aus. Nicht einmal die Dunkelheit schien sein Orientierungsvermögen maßgeblich einzuschränken.

Aber wenn jemand es wagte, Leuten wie dem Rancher McCrane auf der Nase herumzutanzen, dann musste er sich schon einigermaßen auskennen und wissen, wo man sich verstecken konnte.

Doch jetzt wurde es sehr rasch heller.

Kaum hatten wir die ersten Hänge hinter uns gebracht, da da deutete Chip hinab.

Ich rieb mir die Augen und blinzelte etwas.

Dann versetzte es mir einen Stich.

Auf den schneebedeckten Hügeln waren ein paar schwarze, sich bewegende Punkte zu sehen, die sich rasch näherten. Die Meute hatte die Fährte nicht verloren!

Ich ballte unwillkürlich die Hand zur Faust.

Sie waren zäh, diese Hunde! Verdammt zäh! Und wir hatten es noch keineswegs geschafft!

Das Tageslicht bedeutete, das wir uns jetzt leichter orientieren konnten.

Aber das galt in gleicher Weise für das Wolfsrudel, das uns verfolgte. Unmöglich zu sagen, zu wessen Vorteil das im Endeffekt wirken würde...

Wir sahen zu, dass wir vorwärts kamen.

"Es gibt einen Pass", meinte Chip Barrows zwischendurch. "Den müssen wir nehmen..."

"Und ich nehme an, Sie wissen, wie wir dort hingelangen", vermutete ich.

"Natürlich weiß ich das! Aber die McCrane-Leute kennen sich hier ebenfalls aus! Die werden denselben Pass nehmen!"

"Was schlagen Sie vor, Chip?"

"Uns bleibt keine andere Wahl."

"Wir müssen schnell sein. Schneller als sie!" Er deutete nach hinten. "Und vielleicht hilft uns irgendein Wunder!" Wir taten unser Bestes, aber trotzdem kamen wir nicht so schnell vorwärts, wie wir gehofft hatten.

Die steilen Hänge waren jetzt glatt und rutschig. Zum Teil mussten wir von den Pferden steigen und die Tiere hinter uns herziehen.

Ein Königreich für einen Maulesel!, durchfuhr es mich auf einer dieser glitschigen Rutschbahnen.

Mit Mauleseln wären wir jetzt besser dran gewesen, als mit Pferden. Die waren zwar langsamer, waren aber dafür sichere Kletterer, die auch ein bisschen Schnee und Eis nicht aus dem Tritt bringen konnten.

Aber wir waren gezwungen, die Dinge so zu nehmen, wie sie nun einmal waren.

Ein schwacher Trost, dass es unseren Feinden nicht besser ergehen würde.

Schließlich hatten wir den Pass erreicht, von dem Chip gesprochen hatte und von da an ging es etwas besser vorwärts - was nicht bedeutete, dass wir eine ausgebaute und befestigte Straße vor uns hatten!

Keineswegs!

Aber zumindest konnten wir uns wieder in den Sattel schwingen und brauchten nicht mehr zu Fuß vor unseren Gäulen herzulaufen, um die oft widerstrebenden Tiere mitzuziehen. Der Schneefall hörte auf, aber der Himmel blieb grau und unfreundlich. Aber zumindest kroch einem nicht dauernd diese kalte Nässe in den Kragen.

Wir blickten mehrfach nach hinten, aber bis jetzt zeigte sich keiner unserer Verfolger.

Das war ein gutes Zeichen.

Ein offener Kampf konnte kaum anders, als zu unseren Ungunsten ausgehen. Wir mussten alles tun, um soetwas zu vermeiden.

Die Pferde dampften und es war fraglich, wie lange sie diese Tortur noch durchhalten würden. Wir trieben die Tiere energisch vorwärts. Jeder Meter, jede Meile, die wir zwischen uns und sie legten, konnte uns am Ende vielleicht das Leben retten.

Am frühen Nachmittag schließlich hatten wir den Bergpass überwunden.

Das, was jetzt vor uns lag, ließ mich erst einmal tief durchatmen.

Die große Salzwüste...

Eine derartige Ödnis hatte ich noch nie zuvor zu Gesicht bekommen. Die Sierra Madre in New Mexico wirkt dagegen wie ein Garten Eden.

Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane

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