Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 17
10
ОглавлениеUnsere Verfolger holten noch ein wenig auf, aber das Wetter wurde von Minute zu Minute schlechter.
Schließlich hatten wir einen ausgewachsenen Schneesturm. Der Wind wurde stärker und wir konnten vor lauter Schneetreiben kaum noch die Hand vor Augen sehen. Wir ritten einfach weiter, in der Hoffnung, dass wir uns noch immer in die richtige Richtung und nicht direkt in die Arme unserer Verfolger bewegten.
Ich warf zwischendurch einen flüchtigen Blick nach hinten, aber von den McCrane-Leuten war nichts mehr zu sehen. Der Schneesturm hatte sie verschluckt.
Chip ritt ein paar Meter vor mir.
Ich sah ihn als schemenhaften Umriss und musste mir ziemliche Mühe geben, ihn nicht zu verlieren.
So ging dass noch eine ganze Weile, aber dann zügelte Chip sein Pferd.
"Was ist?", rief ich.
Es dauerte einen Moment, bis ich Antwort bekam.
"Es hat keinen Zweck!", meinte Chip schließlich. Ich hörte von seiner Stimme kaum mehr als ein erbärmliches Krächzen. Der mörderische Eiswind verschluckte alles.
Ich nickte.
"Okay!", rief ich, ohne zu wissen, ob Chip mich verstand. Es spielte auch kaum eine Rolle.
Wir stiegen aus den Sätteln und zogen die Pferde an den Zügeln hinter uns her.
Wir hatten keine Ahnung, in welche Richtung es uns verschlagen hatte oder wie weit unsere Verfolger noch von uns entfernt waren.
Vielleicht hatten sie auch abgedreht.
So zogen wir durch den Schnee, ohne eigentlich zu wissen, wohin. In einem solchen Chaos ist es unmöglich, die Orientierung zu behalten.
Stundenlang kämpften wir uns auf diese Weise vorwärts, irrten wir durch das Schneegestöber. Der Sturm ließ in seiner Heftigkeit kaum nach.
Als die Dämmerung einsetzte erreichten wir dann ein paar Felsen, die uns etwas Schutz geben konnten. Dort blieben wir, kauerten uns hin und warteten auf eine Wetterbesserung. Ein flüchtiger Blick zum Himmel machte uns jedoch sofort klar, dass die noch etwas auf sich warten lassen würde. Die Nacht über war an Schlaf kaum zu denken.
Wir hatten genug damit zu tun, dafür zu sorgen, dass uns die Pferde nicht in heller Panik davonrannten.