Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 22

15

Оглавление

Eine ganze Weile zog sich die Hetzjagd noch hin. Sie kamen näher heran, aber noch hatten sie mich nicht. Sie waren nur zu zweit, aber das Kriegsgeschrei, dass sie veranstalteten, konnte einem den letzten Rest Verstand aus dem Hirn treiben!

Sie waren gut bewaffnet.

Das zeigte mir schon die rasche Folge, in der sie mir ihre Kugeln hinterherjagten. Das mussten Winchesters sein, keinesfalls aber altmodische Vorderlader! Mochte der Teufel wissen, woher sie die Waffen hatten!

Jedenfalls pfiff mir gerade mal wieder ein Kugelhagel um die Ohren.

Plötzlich merkte ich, dass mit meinem Gaul etwas stimmte. Ich sah das Blut, das den Schnee verfärbte.

Das Tier taumelte noch ein paar Schritt nach vorn, bevor es getroffen zu Boden ging.

Bevor ich absprang und mich am Boden abrollte, gelang es mir gerade noch, mein Winchester-Gewehr aus dem Sattelschuh zu ziehen.

Das war auch dringend notwendig! Mein Revolver war nämlich leergeschossen und so hatte ich ihn in Holster zurückgesteckt. An ein Nachladen war im Moment natürlich überhaupt nicht zu denken!

Ich rollte mich im Schnee herum, während links und rechts von mir die Kugeln einschlugen.

Die Verfolger kamen in rasendem Tempo und wild um sich schießend heran. Das waren wirklich tollkühne Reiter, die auch im vollen Galopp keine Probleme damit hatten, ein Gewehr anzulegen und einigermaßen ruhig zu halten!

Sie preschten heran ich konnte von Glück sagen, bisher noch kein Blei im Körper zu haben. Ich rappelte mich kurz auf, um mich dann wieder mit einem Hechtsprung in den Schnee zu werfen.

Deckung gab es hier nirgends.

Ich riss die Winchester hoch und feuerte.

Daneben.

Dann rollte ich herum. Dort, wo ich gerade noch gelegen hatte sah ich ein Geschoss einschlagen.

Der Schütze war bis auf wenige Dutzend Meter herangekommen und legte nun erneut an. Aber blitzschnell hatte ich die Waffe hochgerissen und zwei Schüsse abgegeben. Einer traf ihn in die Schulter, der andere direkt in den Kopf. Er wankte kurz und sackte dann vom Rücken seines Pferdes. Ich wirbelte herum, um den Zweiten zu erwischen. Eine Kugel pfiff mir knapp über den Kopf und riss mir den Hut herunter.

Ich feuerte zurück und jagte ihm eine Kugel in den rechten Arm. Er schrie und fluchte laut in einer Sprache, die ich nicht verstand. Das Gewehr war seiner Hand entfallen und lag nun im Schnee.

Mit Ausnahme des Gewehrs hatte er keine Schusswaffen bei sich, zumindest nicht soweit ich sehen konnte. Ich sah nur den Griff eines Messers aus einem Lederfutteral ragen. Ich stand auf und dann starrten wir uns einige Augenblicke lang an.

Sein Gesicht war starr vor Schreck geworden. Er hielt sich den Arm, der stark blutete.

Ich lud die Winchester durch. Falls er zum Messer griff, um es gegen mich zu schleudern, würde ich schießen müssen. Aber ich hoffte inständig, dass es nicht dazu kam.

Ich trat einige Schritt auf ihn zu. Er ließ sein Pferd etwas zurückweichen.

Sein Leben war in meiner Hand und wir beide wussten das. Aber ich bin kein feiger Mörder, der auf Wehrlose schießt. Ich töte nur, wenn mir keine andere Wahl gelassen wird. So bückte ich mich kurz, um sein Gewehr aufzuheben, ohne dabei den Blick von meinem Gegenüber zu nehmen. Dann öffnete ich das Magazin und ließ eine Patrone nach der anderen in den Schnee plumpsen. Als ich fertig war, warf ich ihm die Waffe zu und er fing sie mit der unversehrten Linken.

Er sah mich etwas ungläubig an.

Ich nickte ihm zu.

Dann zog er sein Pferd am Zügel und drehte ab. In gemäßigtem Tempo ritt er davon, ohne sich noch einmal nach mir umzudrehen.

Ich sah dem Indianer noch einen Moment lang nach, dann ging ich zurück, hob meinen Hut wieder vom Boden auf und wandte mich dann dem Gaul des Getöteten Indianers zu. Das Tier war einigermaßen zutraulich.

Es fiel mir auf, dass der Sattel eindeutig nicht indianischer Herkunft war. Es war ein ganz gewöhnliches Stück, wie es Cowboys für gewöhnlich verwandte. Dann sah ich die Markierung.

Es waren Tiere der McCrane-Ranch. Sie trugen dieselbe Markierung, wie jene Pferde, die Chip Barrows gestohlen hatte!

Ich schluckte.

Damit war das Schicksal meiner Verfolger wohl geklärt, wie im Übrigen auch die Frage, woher die Paiutes die Winchester-Gewehre hatten...

Irgendwo mussten die McCrane-Leute ihnen in die Arme gelaufen sein...

Ich nahm dem Pferd den Sattel herunter und legte ihm meinen eigenen auf den Rücken. Dann schwang ich mich hinauf und ritt davon.

Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane

Подняться наверх