Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 32

Es war wohl schon weit nach Mitternacht, als mich ein verdächtiges Geräusch weckte.

Ich habe einen sehr leichten Schlaf und war daher sofort hellwach. Im ersten Moment war ich mir nicht sicher, ob nur geträumt hatte.

Aber dann hörte ich die Schritte, sprang aus dem Bett und griff nach Hose und Revolvergurt.

Das stumpfe Geräusch von Pferdehufen auf hartgetrampeltem Schnee war zu hören, dann ein unterdrückter Schrei, so als ob jemandem ein Messer in den Rücken gerammt und gleichzeitig der Mund zugehalten wurden.

Ed O'Brien hatte Wachen eingeteilt und nun schien es, als hätte es eine davon erwischt.

Ich hatte gerade vor, die Männer zu wecken, da hörte ich ein Knarren.

Ich erstarrte mitten in der Bewegung.

Mein Blick ging zur Tür, die sich langsam bewegte. Ich spürte die kalte Luft von draußen hereinströmte. Langsam zog ich den Revolver aus dem Holster.

Vielleicht hatte ich mich getäuscht und es war nur einer Wachposten, der in die Unterkunft zurückkehrte, nachdem er abgelöst worden war.

Aber mein Instinkt sagte mir, dass es anders war. Ich verzichtete darauf, den Hahn meiner Waffe zu spannen, um mich nicht vorzeitig zu verraten.

Eine langmähnige, in Felle gehüllte Gestalt kam durch die Tür, in der der einen Hand ein Gewehr, in der anderen einen Tomahawk.

Sofort, als er mich bemerkte, schleuderte er den Tomahawk in meine Richtung. Ich duckte mich, während das Wurfbeil über mich hinweg schnellte, um schließlich in die Wand auf der anderen Seite einzuschlagen.

Ich feuerte sofort meinen Revolver ab, aber auch mein Gegenüber hatte nicht geschlafen.

Der Indianer hatte ebenfalls seine Waffe in Anschlag gebracht, doch der Schuss, den er abgab, ging in die Decke. Meine Kugel hatte ihn zuerst getroffen und ihn nach hinten gerissen.

Mit einem Schrei fiel er rücklings durch die Tür. Dann lag er regungslos im Schnee.

Natürlich waren die Männer jetzt hellwach und griffen nach ihren Waffen. Es war überflüssig, ihnen lang und breit zu erklären, was los war. Es lag auf der Hand. Sie kapierten alle sofort.