Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 40
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ОглавлениеWir ritten getrennt zurück, um kein Aufsehen zu erregen. Zuerst machte Liz sich auf den Weg und ich wartete noch etwa eine halbe Stunde, ehe ich ebenfalls in den Sattel stieg, um zur Ranch zurückzukehren.
Als ich dort ankam, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte.
Ich blickte in harte, mitleidslose Gesichter. Ein gutes Dutzend Männer waren da im Schein des Lichtes versammelt, dass durch die Fenster des Ranchhauses hinaus in die Nacht drang.
Man schien mich erwartet zu haben.
Ed O'Brien stand mit zorngerötetem Gesicht da und seine tiefliegenden Augen funkelten mich hasserfüllt an. Etwas abseits stand Kidder, der Vormann.
Er tat unbeteiligt.
Ich zügelte das Pferd, auf dem ich saß und ließ mich aus dem Sattel gleiten. Ich tat gelassen, obwohl ich wusste, dass es jetzt unangenehm für mich werden konnte.
"Ich habe Sie gewarnt, Carey!", rief Ed O'Brien düster.
"Gleich nachdem Sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachten, habe ich Sie gewarnt: wenn Sie sich gegen einen von uns stellen, haben Sie es mit uns allen zu tun!" Er spuckte verächtlich aus. "Ich hätte nicht auf Liz hören sollen. Verdammt, ich hätte Sie draußen im Schnee liegenlassen sollen!"
"Wer sagt, dass ich mich gegen einen von euch gestellt habe?", fragte ich.
"Pah!" O'Brien schien außer sich vor Erregung. "Tun Sie nicht so scheinheilig!" Er deutete auf Kidder. "Er ist Ihnen auf ihrem nächtlichen Ritt gefolgt, Mr. Carey!" Jetzt war mir alles klar.
Das Geräusch, draußen, bei den Felsen... Auch dafür gab es jetzt eine Erklärung.
Natürlich hatte Kidder nichts Eiligeres zu tun gehabt, als auf der Stelle zu seinem Boss zu rennen!
Ich wandte ihm einen Blick voller Verachtung zu, aber er zog es vor, dem auszuweichen und zu Boden zu blicken. Andererseits hatte er mich gewarnt. Ich hatte gewusst, dass Liz für mich tabu war und mich nicht daran gehalten. Jetzt musste ich dafür die Folgen tragen.
"Ed O'Brien lässt sich nicht so einfach sein Eigentum wegnehmen!", zischte der Rancher und trat einen Schritt vor. Er hielt die Hände zu kompakten Fäusten geballt. Seine Muskeln und Sehnen waren angespannt, sein Gesicht eine einzige Maske des Hasses.
"Liz ist ein freier Mensch", sagte ich. "Sie sollte selbst wissen, was gut für sie ist und was nicht!" O'Brien lachte höhnisch.
"Ihr Leben gehört mir", sagte er kalt. "Außerdem haben Sie nicht das Recht, sich in unsere Angelegenheiten einzumischen!
Sie gehören nicht zu uns und werden es auch nie!" Was dann geschah, ging blitzschnell so schnell, dass nicht mehr ausweichen konnte, als seine Faust mich traf niederstreckte.
Ich hielt mir das Kinn.
Dann packten mich seine Männer an den Armen und hielten mich fest. Ich bekam noch ein paar Schläge in den Magen und ins Gesicht, die mich dumpf aufstöhnen ließen.
Die Kerle ließen mich los und ich sackte zusammen. Meine Lippe blutete etwas.
"Ich hoffe, dass Ihnen das eine Lehre sein wird, Carey!", zischte O'Brien. Er erschien mir in diesem Moment wie ein wütender Steppenwolf.
Am liebsten hätte ich den Revolver gezogen und ihn über den Haufen geschossen, aber ich behielt mich in der Gewalt.
"Sie verlassen auf der Stelle meine Ranch, Carey!" Ed O'Brien winkte einem seiner Männer. "Hol' seine Sachen aus der Baracke und bring sie her!"
"Okay, Boss!"
Dann wandte er sich wieder an mich. "Auf meiner Ranch ist kein Platz mehr für Sie! Nicht einen Augenblick! Reiten So schnell Sie können, ich will Sie hier im Tal nicht mehr antreffen!"
"Ich besitze kein Pferd!", erklärte ich ruhig, während ich mir das Blut mit dem Ärmel abwischte
"Ich schulde Ihnen noch etwas Lohn, nicht wahr, Carey!"
"Stimmt."
"Dafür gebe ich Ihnen eines der Ranch-Pferde. Nehmen Sie am besten jenes, das Sie gerade unter dem Hintern hatten! Aber wenn ich Sie das nächste Mal treffe, sind Sie ein toter Mann!"