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Natürlich war keine Zeit gewesen, um sich vollständig anzuziehen und so fror ich ziemlich, als ich hinaus in die Nacht trat.

Den Revolvergurt hatte ich um die Hüfte, ein Winchester-Gewehr, dass ich mir schnell gegriffen hatte in den Händen.

In der Nähe des Ranchhauses, bei der Scheune und beim Pferdecorrall bewegten sich schattenhafte Gestalten. Und dann hörte ich die Schüsse.

In der Nähe des Wohnhauses waren blitzartig die Mündungsfeuer von Schusswaffen zu sehen. Von den Schützen war in der Dunkelheit kaum etwas zu erkennen.

Doch schon bald sollte es heller werden, viel heller als uns allen lieb war.

Irgendwo begann es zu knistern und dann sah ich die Flammen, die jetzt an den Außenwänden der Scheune hochloderten.

Aber auch in meinem Rücken hörte ich etwas.

Ich wirbelte blitzartig herum und sah eine Gestalt über das Dach der Baracke kommen, in der wir Cowboys untergebracht waren.

Die Gestalt stieß einen barbarischen Kriegsschrei aus. Ich feuerte, aber der Schuss ging wohl daneben. Ich hatte um den Bruchteil einer Sekunde zu lange gezögert, da war es passiert.

Der Indianer hatte zu einem gewagten Sprung vom flachen Dach der Baracke angesetzt. Es war ein guter Sprung. Eine halbe Sekunde später spürte ich seinen kräftigen Arm um meinen Hals.

Der Kerl nahm mich mit zu Boden und ich verlor meine Winchester dabei. Ineinander verkrallt rollten wir über den Boden.

Dann gelang es mir, sein Gewehr wegzudrücken. Die Waffe fiel irgendwo in den Schnee und wir rollten erneut herum.

Seine Finger waren in meinem Gesicht. Er versuchte, mir die Augen auszukratzen.

Dann sah ich das Messer.

Irgendwie musste es ihm gelungen sein, es aus dem Gürtel herauszubekommen, jedenfalls war es plötzlich in seiner Hand und als er dann auf einmal die Oberhand bekam, schien es auf mich herniederzusausen, direkt auf meine Brust. Ich nahm den letzten Rest an Kraft zusammen, den ich hatte.

Einen Sekundenbruchteil lang war er unaufmerksam gewesen und so bekam ich die Arme frei. Mit beiden Händen umfasste ich seinen muskulösen Arm und setzte dem furchtbaren, mörderischen Stoß meine gesamte gesamte Kraft entgegen. Ich vermute, dass wir etwa gleich stark waren. Aber er war in der besseren Lage, weil er auf mir lag und von oben nach unten stoßen konnte.

Kurz bevor das Messer mir in den Leib fahren konnte, gelang es mir, ihn aufzuhalten.

Er verstärkte den Druck und für einige Augenblicke verharrten wir so in unserem Ringen.

Ein paar Sekunden noch, dachte ich.

Länger konnte ich seiner Kraft in keinem Fall mehr standhalten.

Verdammt, es musste etwas geschehen!

Dann gelang es mir unter Aufbietung meiner letzten Kräfte ihn zur Seite zu werfen und die Stoßrichtung seines Messers abzulenken, so dass es ihm selbst in den Körper fuhr. Er ließ ein Röcheln zwischen seinen Lippen hindurch, sein Körper zuckte noch einmal und dann war er tot.

Seine Hand war noch immer in mein Hemd verkrallt. Ich befreite mich so schnell ich konnte von ihm. Zum Verschnaufen blieb kaum mehr als ein Augenaufschlag. Überall wurde nun geschossen.

In der Baracke und im Wohnhaus brannte es inzwischen. Die Scheune würde nicht mehr zu retten sein. Die Flammen hatten sich bereits zuviel geholt.

Das Wiehern von Pferden ging durch die Nacht, zusammen mit den aufgeregten Stimmen der Menschen.

Irgendwo sah ich Kidders hochaufgeschossene Gestalt mit einem Revolver in der Hand.

"Verflucht!", rief der Vormann. "Los, Carey! Zum Corral! Die Roten wollen uns an die Pferde!"

Gestalten hetzten durch die Nacht und zunächst machte ich, was Kidder mir gesagt hatte. Ich lief zu den Pferden, während mir die Kugeln um die Ohren flogen.

Aber auf halben Weg stoppte ich, denn ich hörte vom Wohnhaus her einen Schrei, der mir durch Mark und Bein ging. Ich kannte diese Stimme nur zu gut.

Sie war mir in der Zeit, die ich nun schon hier im Salt Lake-Tal lebte, lieb und teuer geworden.

Es war Liz.

Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane

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