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Ich wurde von jetzt ab in den Unterkünften untergebracht, die O'Brien für seine Mannschaft errichtet hatte. Seine Ranch war ein weiträumig angelegtes, imponierendes Anwesen, dass mir Respekt und Bewunderung abnötigte.

Es gehörte schon einiges dazu, so etwas in einem derartig menschenfeindlichen Land aufzubauen.

O'Brien hatte drei Frauen, von denen die jüngste fast seine Tochter sein konnte. Ihr Name war Jenny und sie war ein scheues, blasses Wesen, kaum älter als Liz. In der ganzen Zeit, die ich im Salt-Lake-Tal verbrachte, habe ich sie nur selten sprechen hören.

Sie hatte auch nicht viel zu sagen auf der O'Brien-Ranch. Unter den drei Frauen gab gewissermaßen eine Art Hackordnung und da sie als letzte gekommen war und außerdem alles andere als eine Kämpfernatur zu sein schien, nahm sie den untersten Rang ein.

Wie es mit O'Briens persönlicher Vorliebe aussah, konnte ich nicht beurteilen. Er war ein Mann, der eine harte, schroffe Schale um sich herum aufbaute und kaum einem Menschen einen Blick in seine Seele gestattete. Später zweifelte ich daran, ob er so etwas überhaupt besaß. Mit den Cowboys verstand ich mich einigermaßen, obgleich sie mich stets spüren ließen, dass ich nicht dazugehörte. Bei Kidder, dem Vormann der O'Brien-Ranch, hatte ich zunächst den Eindruck, dass er mich nicht mochte. Aber als ich ihm bewies, dass ich etwas von meinem Handwerk verstand, legte sich das.

Ich fühlte mich prächtig, als ich zum ersten Mal wieder auf dem Rücken eines Pferdes saß.

Es war eines der O'Brien-Pferde, dass mir der Rancher zur Verfügung gestellt hatte, ebenso wie das Winchester-Gewehr, das im Sattelschuh steckte.

Wir ritten das O'Brien-Land ab, kontrollierten Zäune und suchten nach Spuren eventuell vorhandener Räuber, mochten es Steppenwölfe oder Indianer sein.

Dabei konnte es schon ganz hilfreich sein, gut bewaffnet zu sein.

Wir fanden auch tatsächlich Spuren.

Kidder, der Vormann, der unseren Trupp anführte, ließ sich behände aus dem Sattel gleiten, um sie zu studieren.

"Paiutes?", fragte einer der Männer, dessen Name Layton war.

Kidder zuckte mit den Schultern.

"Könnte sein."

"Wir werden also aufpassen müssen", meinte Layton.

"Vielleicht sind es Spuren von unseren eigenen Leuten!", meldete sich jemand anderes zu Wort. "Wär doch möglich, oder?"

Aber Kidder schüttelte energisch den Kopf.

"In den letzten Tagen habe ich niemanden in dieses Gebiet geschickt", erklärte er im Brustton der Überzeugung. "Ich bin hier schließlich der Vormann und weiß, wo meine Männer hinreiten!"

Kidder blickte erneut auf die Spuren. "Diese Spuren sind noch nicht sehr alt", meinte er. In seiner Stimme klang tiefe Beunruhigung mit.

In den folgenden zwei Tagen geschah allerdings überhaupt nichts. Kein Paiute zeigte seine wilde Mähne und auch von den Nachbar-Ranches kamen keine Nachrichten, die zur Beunruhigung Anlass geben konnten.

Und doch herrschte auf der O'Brien-Ranch eine gespannte Ruhe. Es war die Ruhe vor dem Sturm, von dem niemand wusste, wann er losbrechen würde.

Schon glaubten, die meisten auf der Ranch, einer gefährlichen Mischung aus Furcht und Einbildung erlegen zu sein.

Was besagten die Spuren schon, die wir gefunden hatten?

Vielleicht hatte Kidder sie falsch gelesenen, vielleicht hatten wir uns selbst zum Narren gemacht.

Tag für Tag ritten wir in der Gegend umher, ohne noch einmal ein Anzeichen dafür entdecken zu können, dass Indianer in der Nähe waren.

In der dritten Nacht, nachdem wir die Spuren gefunden hatten, geschah es dann. Wir hatten schon fast nicht mehr damit gerechnet.

Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane

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