Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 42

Zunächst gelang es uns, die Verfolger etwas abzuschütteln, aber es war uns beiden klar, dass das dieser Zustand nicht lange anhalten konnte.

Solange es Nacht war, hatten wir die Dunkelheit auf unserer Seite. Die Meute konnte uns so nicht meilenweit sehen und sie würde auch Schwierigkeiten beim Spurenlesen bekommen... Aber wenn erst einmal der Tag anbrach, dann waren wir Freiwild: Hinter uns ein unbarmherzig hetzendes Wolfsrudel und vor uns die Salzwüste mit ihren eigenen Gefahren. Den Paiutes zum Beispiel.

Die Nacht wurde beißend kalt und ich legte Liz die Decke um die Schultern, die hinten auf dem Sattel aufgeschnallt war. Trotzdem zitterte sie.

Als der Morgen graute, hatten wir das Kulturland des Salt Lake-Tals hinter uns gelassen. Vor uns lag nun eine einförmige Ödnis, soweit das Auge reichte.

Feiner Salzstaub lag über allem.

Wir gönnten uns eine kurze Pause, um einen Schluck zu trinken. Alles, was wir an Flüssigem bei uns hatten, war in der Feldflasche, die ich am Sattelknauf hängen hatte. Und die war gerade noch zu zwei Dritteln gefüllt.

"Was machen wir, wenn das Wasser alle ist?", fragte sie.

"Dann trinken wir den Saft der Kakteen", erwiderte ich. "Der schmeckt zwar nicht besonders, kann uns aber am Leben halten!"

Wir hielten uns nicht lange auf, sondern setzten unseren Weg ins Ungewisse fort.

Wir mussten die Morgenkühle nutzen. Noch lag das Land nicht im lähmenden Griff der glühenden Sonne. Also setzten wir alles daran, noch ein paar Meilen zwischen uns und unsere Verfolger zu legen.

Ich dachte zwischendurch kurz an meinen ersten Ritt in dieses Gebiet, zusammen mit Chip Barrows, dem Pferdedieb. Aber damals war ich schlechter dran gewesen. Ich hatte keine Ahnung gehabt, wo ich mich befand. Jetzt hatte ich die Karten dabei, die ich Salt Lake City gekauft hatte. Das würde es um Einiges leichter machen.

Es dauerte nicht lange und die Strahlen der Sonne bekamen Kraft.

Es wurde schnell heiß.

Wir kamen in relativ ebenes Land, das nur ab und zu von kleineren Ansammlungen von Felsen unterbrochen wurde. Das konnte für uns nur von Nachteil sein. Unsere Verfolger würden uns weithin ausmachen können.

Gleichzeitig ließen die Kräfte des Pferdes spürbar nach. Kein Wunder, dachte ich.

Schließlich musste das Tier zwei Reiter tragen.