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Bei einem Felsvorsprung tauchte plötzlich eine Gestalt wie aus dem nichts auf, legte ein Gewehr an und schoss. Die Kugel pfiff dicht über unsere Köpfe hinweg und gleich darauf folgte ein Geschosshagel aus verschiedenen Richtungen. Um uns herum waren Felsen. Unsere Gegner waren also in der denkbar günstigsten Lage.

Sie hatten Deckung, waren in der Übermacht und konnten nun ein regelrechtes Preisschießen auf uns veranstalten. In diesem Moment konnten wir nur dafür beten, dass sie nicht allzu reichlich mit Munition ausgestattet waren und daher sparsam damit umgehen mussten.

Aber im Augenblick war davon noch nichts zu merken. Meine Hand ging sofort zum Revolver, aber ich kam zunächst gar nicht dazu, einen Schuss abzugeben.

Mein Gaul stieg hoch, stellte sich wiehernd und mit den Vorderbeinen strampelnd auf die Hinterhand und ich hatte zunächst alle Mühe, das Tier wieder unter meine Kontrolle zu bringen.

Dann erst konnte ich zum ersten Schuss ansetzen, der einen der Indianer von den Felsen holte. Er stürzte getroffen den steilen Hang hinab und wenn ihn meine Kugel nicht umgebracht hatte, dann bestimmt der anschließende Aufprall auf den hartgefrorenen, steinigen Boden, über dem die Schneedecke äußerst dünn war.

Ich wirbelte im Sattel blitzschnell herum und gab auch in die andere Richtung einen Schuss ab. Irgendwo stieß jemand einen unterdrückten Schrei aus, der zwischen den Felswänden widerhallte.

Vielleicht hatte ich getroffen.

Ich hatte keine Gelegenheit, das näher zu überprüfen. Ein kurzer Seitenblick ging zu Chip Barrows, der ebenfalls seinen Colt in der Hand hatte.

Chip ballerte wild herum, ohne dabei viel Erfolg zu haben. Er mochte ein guter Pferdedieb sein, ein besonders guter Schütze war er jedenfalls nicht.

"Weg hier!", rief ich und wollte meinem Gaul, den ich gerade wieder vollends unter meiner Gewalt hatte, die Hacken in die Seiten treiben, da hörte ich, wie Chip ein unterdrücktes Stöhnen über Lippen kam.

Dann fluchte er lauthals.

Ich sah zu ihm hin.

Er hatte eine Kugel in die Schulter bekommen, die Waffe war seiner Hand entglitten und fiel nun in den Schnee. Genau in diesem Augenblick erwischte es ihn dann zum zweiten Mal. Und diesmal tödlich.

Die Kugel kam von hinten und wenn sie durch seinen Körper durchgeschlagen wäre, wäre ich ebenfalls ein toter Mann gewesen.

Mit starren Augen sackte er aus dem Sattel.

Von hinten kam ein Indianer zu Pferd herangeprescht, vermutlich der Schütze. Er legte sein Gewehr erneut an und schoss ohne lange zögern.

Ein gezielter Schuss von mir ließ ihn aus dem Sattel fallen. Dann ließ ich mein Pferd vorwärts schnellen. Ich presste mich dabei so eng es ging an den Rücken des Tieres. So ein Pferd musste für die Rothäute hier draußen einen gewissen Wert besitzen.

Ich vermutete also, dass sie alles daransetzen würden, es lebend zu bekommen und nicht durch einen ungeschickten Schuss zu töten.

Ich ritt wie der Teufel und versuchte, das Letzte aus meinem Gaul herauszuholen.

Für Chip Barrows konnte ich nichts mehr tun, aber wenn mir das Glück ein wenig half, dann gab es für mich vielleicht so etwas wie den Hauch einer Chance, dem Tod noch einmal von der Schippe zu springen.

Einen von den Indianern schoss ich noch aus den Klippen heraus, dann gelangte ich offenes, ebenes Land. Ich wusste nicht, wohin ich ritt.

Ich achtete auch kaum darauf. Ich wusste nur, dass hinter mir ein paar Rothäute her waren, die mir vermutlich mein Pferd und meine Sachen wegnehmen wollten und die keinen Augenblick zögern würden, mich dafür umzubringen. Ein flüchtiger Blick nach hinten verriet mir, dass drei Reiter mich verfolgten.

Ein vierter Indianer hatte sich wohl ebenfalls auf den Rücken seines Pferdes begeben, aber der hatte bereits einen ziemlichen Rückstand.

Sein Pferd schien auch nicht das Schnellste zu sein, so dass dieser Rückstand immer größer wurde, bis er schließlich am Horizont verschwand.

Aber die drei anderen würden mir Probleme bereiten. Sie waren hervorragende Reiter und holten stetig auf. Meinem Gaul war in der letzten Zeit einiges abverlangt worden und das machte sich nun bemerkbar. Er dampfte wie eine Lokomotive und hatte Schaum vor dem Mund.

Das Tier ließ merklich nach und es gab nichts, was ich dagegen tun konnte.

Aber es war deutlich zu spüren. Unverkennbar sah man es daran, wie die Rothäute hinter mir aufholten.

Ich hörte das johlende Geschrei meiner Verfolger. Sie schienen sich ihres Triumphs sicher zu sein, aber ich hatte keine Lust, mich einfach so in das zu fügen, was unausweichlich schien.

Schon donnerten die ersten Schüsse in meine Richtung. Ich duckte mich tief, obwohl ich natürlich wusste, dass mich das auf die Dauer nicht retten konnte.

Mit dem Revolver ballerte ich zurück.

Das Meiste ging daneben, aber einmal hatte ich Glück. Ich traf eines der Pferde und schoss es seinem Reiter förmlich unter dem Hintern weg.

Das war nicht unbedingt meine Absicht gewesen, aber es nützte mir. Das Pferd wieherte laut auf, strauchelte und ging dann mitsamt seinem Reiter zu Boden, der sich schnell in den Schnee abrollte, um nicht unter dem Tier begraben zu werden. Für die weitere Verfolgung fiel er natürlich aus, aber das hieß nicht, dass die beiden anderen jetzt aufgaben.

Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane

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