Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 18
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ОглавлениеAls der Morgen graute, war dann alles ruhig, so als hätte es nie einen Sturm gegeben.
Ich blickte hinaus über eisige Ebene. Von unseren Verfolgern war nirgends etwas zu sehen.
Immerhin hatten wir noch unsere Pferde. Und das war schon etwas. Mit einem Pferd unter dem Hintern lohnte es sich, den Kampf gegen die Wüste aufzunehmen.
Ohne Pferd konnte man gleich versuchen, sich in dem gefrorenen Boden ein Grab auszuheben.
"Na, ist irgendwo einer von der McCrane-Meute zu sehen?", meinte Chip.
Ich schüttelte den Kopf.
"Die werden abgedreht sein", vermutete ich. "Jedenfalls, wenn sie noch einen Funken Verstand in ihren Hirnen haben!"
"Ich hoffe, Sie haben Recht, Joe!"
"Warum sollte ich nicht? Die werden nicht so dumm sein, das Risiko einzugehen, sich in der Salzwüste zu verirren - nur um entlaufen Pferdediebe einzufangen. Schließlich geht es nicht um ihr Leben, sondern um unseres. Es geht noch nicht einmal um die Pferde dieser Männer, sondern um die Pferde eines gewissen McCrane!"
Chip nickte.
"Ja, vielleicht haben Sie Recht. Wenn ich an Stelle dieser Männer wäre, würde ich mich auch nicht bis zum letzten für die Pferde von meinem Boss einsetzen!"
Er grinste.
"Eine Ahnung, wo wir uns befinden?" Chip zuckte mit den Schultern. Und das war alles andere, als ein gutes Zeichen.
"Sie vielleicht?"
"Lassen Sie Ihre schlechten Witze!", versetzte ich. Ich war immer noch ein wenig ärgerlich auf ihn, weil er mich in diese Sache hineingeritten hatte. Naja, wenn ich ehrlich bin, dann muss ich heute der Gerechtigkeit halber zugeben, dass meine Dummheit auch ihren Teil dazu beigetragen hatte.
"Wir sind ziemlich scharf geritten", meinte Chip.
"Vielleicht sind wir dreißig Meilen direkt in die Wüste hineingeritten, aber das lässt sich schwer sagen..." Ich schaute nach dem Stand der Sonne.
"Dort ist ungefähr Nordosten", meinte ich. "Ich schlage vor, dass wir dorthin reiten!"
"Daher sind wir gekommen", erklärte Chip.
"Richtig."
"Und Sie meinen, dass der schnellste Weg ist, um aus dieser Einöde wieder herauszukommen, nicht wahr?" Ich nickte.
"Ja."
"Es ist ebenso gut möglich, dass Sie sich täuschen, Joe!"
"Natürlich. Aber irgendwohin müssen wir uns wenden."
"Ja, das stimmt." Dann wandte er sich zu den Pferden. "Wir sollten den Tieren noch ein bisschen Ruhe gönnen. Sonst brechen sie uns noch zusammen!"
Aus ein paar Dornbüschen, die in der Nähe der Felsen wuchsen, versuchten wir mit einiger Mühe ein kleines Lagerfeuer zu machen, was uns schließlich auch gelang. Nicht nur unsere Pferde hatten eine Ruhepause dringend nötig. Für uns galt genau dasselbe.