Читать книгу Revolverhelden am Rio Bravo: Super Western Sammelband 6 Romane - W. K. Giesa - Страница 23
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ОглавлениеIn den folgenden Tagen sah ich keinen Menschen, weder weiß noch rot. Und wenn ich an das dachte, was hinter mir lag, dann war mir ein bisschen Einsamkeit ganz recht. Um Chip Barrows tat es mir leid.
Er war ein Pferdedieb und Schurke. Und ihm verdankte ich den Schlamassel, in dem ich saß. Aber ein solches Ende hatte er wirklich nicht verdient!
Nein, wirklich nicht.
Ich irrte also allein durch das Ödland, durch diese Leere, in der es nichts nichts gab, buchstäblich nichts, oft sogar kaum etwas, dass sich verbrennen und zu Lagerfeuer machen ließ.
Meine Vorräte gingen langsam aber sicher zu Ende. Ich hatte mich zwar auf eine längere Reise eingestellt, hatte aber angenommen, durch Gebiete zu kommen, in denen etwas zu Jagen gab.
Ich hatte noch das Geld, dass ich während des Sommers gespart hatte. Für manche Leute nur ein Trinkgeld, aber für mich war es schon eine erhebliche Summe.
Aber im Moment half es mir nicht im Mindesten weiter. Eines Nachts hatte ich es mit einem Steppenwolf zu tun. Der alte Räuber war sicherlich genauso hungrig wie ich es war, aber deshalb konnte ich ihm noch lange nicht erlauben, mich oder mein Pferd zu verspeisen.
Ein großes Tier, dachte ich. Wenn auch vielleicht nicht gerade ein Hochgenuss, aber wer kann in so einer Lage schon wählerisch sein? Sein Fleisch würde so gut oder schlecht sein wie das Fleisch von jedem anderen Tier.
Der Gaul wurde nervös, als der Räuber um mein Lager strich. Alles, was ich von meinem Gegner die meiste Zeit über sah, war ein schattenhafter Umriss.
Mit ein paar gezielten Schüsse aus der Winchester versuchte ich ihn zur Strecke zu bringen. Aber es klappte nicht. Ich ballerte daneben und das Tier war weg. Die Sicht war einfach zu schlecht.
Am nächsten Tag erwischte ich dann irgendein kleines Nagetier. Mehr Knochen als Fleisch, aber es schmeckte mir unter diesen Umständen vorzüglich.