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8.

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Bei aller Kauflust seiner Leute, niemand außer Happy hatte die deutschsprachige Broschüre über das frühere Leben in der Verbotenen Stadt gekauft. So aufschlußreich und dabei so billig. Kein Interesse. Sehr aufschlußreich auch das. Kann man sagen, es gebe ein wirkliches Interesse und ein nur vermeintliches? Das kann man wohl so sehen. In Wahrheit sind meine Reisenden alle gleich in ihrem nur vermeintlichen Interesse. So gleich, daß sie sich bloß darin unterscheiden, ob sie die Chinesen als Kinesen oder als Schinesen bezeichnen. O sancta simplicitas! Aber in der ganzen Welt herumreisen müssen sie. Und sich darüber beklagen, man könne ja nicht mehr nach Florida fliegen, weil man da um sein Leben fürchten müsse. Und in Ägypten und der Türkei sei es mittlerweile genauso. Und in Algerien und Kolumbien erst recht. Aber Happy hatte es vermieden, in eine Diskussion mit seinen Leuten einzusteigen. Etwa über den Zusammenhang von Tourismus und Terrorismus. Darauf hinzuweisen, daß es die kleinen Leute sind, die den Terrorismus gegen Touristen einsetzen. Obwohl wir doch immer geglaubt haben, wir täten was für die kleinen Leute mit unserer Herumreiserei: Geld ins Land bringen und Völkerverständigung und so fort. Nicht daran denken, nicht daran rühren. Daran könnte man ja ablesen, daß unsere Herumreiserei den kleinen Leuten überhaupt nichts bringt. Weil wir vor lauter Komfortwünschen und Hygienebedürfnissen nicht in Kontakt kommen mit ihnen, und weil all unser Geld internationale Konzerne und staatliche Einrichtungen einstecken.

Was soll diese Herumreiserei überhaupt, mußte er sich immer wieder fragen. Das eigentliche Ziel der Leute, die auf Reisen gehen, ist doch, ihr Eintagsfliegendasein zu verlängern, wenn nicht gar es zu verewigen. Ein echtes Bedürfnis, das sich bei jedem zeigt, quer durch alle Altersgruppen. Dabei trägt man die Perpetuiergeräte, derer man sich bedient, nicht etwa wie eine Last. Eher wie ein Zeichen des Triumphes. Quasi als Heilsverkündung. Das sind ja heute nicht mehr Zeichenblock und Stift, auch ganz selten nur das Tagebuch. Alles überholt. Die Spitzenprodukte der Perpetuierindustrie tragen zur Zeit nur Männer in den besten Jahren. Wie Bannerträger der Hoffnung werden sie von den anderen mit schmeichelnden Blicken verfolgt, wie sie daherstolzieren, die imposante Videokamera auf der Schulter, den rechten Arm angewinkelt, die Hand profihaft durch den Griff geführt, ohne jedes Zeichen von Ermüdung. Heldisch. Viel animalischer dagegen die Herren mit den Kameras vor dem Bauch. Betonte Mitte. Und wie die langen Teleobjektive davon abstehen, im 45-Grad-Winkel nach unten zeigen, bei jedem Schritt mitwippend, das macht den Träger zum Centaur: Hochaufgerichtet und den schwarzen Lustschlauch des Hengstes vor sich her schleppend. Und die Damen können nicht zugreifen, weil sie die Pocketkamera am Handgelenk baumeln haben, ein Ridikül, das für den ernsthaften Perpetuierer natürlich die Spitze der Lächerlichkeit ist. So läßt sich alles noch steigern.

Statt sich über dieses Unaussprechliche auszulassen, servierte Happy seinen Leuten Historisches, erzählte von Cixi und der jungen amerikanischen Malerin. Beide zwar längst gestorben, doch das kam an. Allerdings, als er dann die Unterschiede der Malweise erklären wollte, gingen seine Leute schon zu anderen Gesprächen über.

An dem Abend hatte Penni viel Mühe mit ihrem Gar-Nicht-Happy. Sie hatte den Fehler gemacht, seine Schleuse zu öffnen: "Einen allzu glücklichen Eindruck machst du ja nicht heute", hatte sie gesagt. "Wie paßt das zu deinem Namen Happy?"

Anfangs konnte er noch geistreich antworten: "Das paßt sogar haargenau. Das ist wie in der Werbung. Da gilt die Maxime: Man muß den Produktnachteil herausfinden und dann exakt das Gegenteil davon als Produktvorteil betonen. In meinem Fall war das diese dumme Empfindsamkeit, an der ich leide. So wurde ich der Happy, angeblich happy. Weil und obwohl es in unserer Zeit die empfindsame Reise nicht mehr gibt."

Das klang für Penni noch ganz vernünftig. Aber dann brach sich Abwasser Bahn. Dabei kann der Mann so glücklich sein, wunderte sie sich. Was mir so gefällt an ihm. Ja, Happy hat Momente, da flattern die Vögel nicht mehr einfach über ihm herum, da winken sie ihm zu, einer wie der andere. Aber jetzt so desillusioniert und so grundsätzlich. Also beschloß sie, sein Lamento geduldig anzuhören und ihn anschließend wieder aufzurichten. Zunächst seelisch. Dabei ging sie vorsichtshalber nicht auf seine Klagen ein. Was sollte sie auch dazu sagen, daß er plötzlich große Worte machte, ihr beizubringen versuchte: "Unsere Epoche der ethnischen Säuberungen und des Asylantentums ist ja nicht zufällig gleichzeitig die Epoche des Totaltourismus. Beides hängt miteinander zusammen. Wir haben die totale Freiheit, die Freiheit, Menschen zu vertreiben, wie die, uns die Zeit zu vertreiben, beispielsweise mit Reisen. Heimat bedeutet uns so oder so nichts mehr. Und die Heimatdichtung mit all ihrem Volksliedgesäusel und mit der Dialekterei, die gerade en vogue ist, sie ist bloße Sentimentalität. Wem aber die Heimat nichts mehr bedeutet, dem kann auch ihr Gegensatz, die Fremde, nichts bedeuten."

"Aber Odysseus", wagte Penni doch mal einen Einwand, "du willst ja wohl nicht sagen, daß man überhaupt nichts davon hat, wenn man herumreist?"

"Klar könnte man vom Reisen was haben; man müßte nur sehr langsam sein, nachdenklich und voller Fragezeichen. Dann erführe man etwas über sich selbst. Aber wir sind im Gegenteil schnell, lassen uns bequatschen statt zu denken, am liebsten gleich von zwei Reiseleitern, und haben für alles die Antworten parat, weil wir alles besser wissen. Früher waren es Götter, die auf die Erde herabkamen und umherreisten. Die waren dazu besser geeignet als wir Menschen. Denn der Mensch ist von seinen Wurzeln abgerissen, wie es die Blume im 'Kleinen Prinz' sagt. Ruhe ist der neue Ausnahmezustand."

"Aber es sind doch gerade die Menschen, was du brauchst. Hast du mir damals gesagt, ganz am Anfang, in Ägypten."

"Quark. Menschen sind für mich bloße Sternschnuppen. So kurz wie sie einem zufällig mal ins Blickfeld geraten. Warum sollten die Menschen mir also nicht schnuppe sein?"

"Ich bin eine Sternschnuppe?"

Das war so ein Gesprächs-Unfall, wie er ihn haßte. Happy brauchte manchen gutüberlegten Satz, um diesen einen vorschnell formulierten auszuradieren, der ihm doch nur von dem Wortspiel her gefallen hatte.

Ein programmfreier Tag. Zum Ausruhen. Doch Happy wußte: Hält man die Leute nicht ganz kurz an der Zeitleine, dann machen sie sich gleich selbständig. Und erzählen nachher groß herum, was sie Tolles erlebt haben. Und die kleinsten Kleinigkeiten sind größer als alles, was man ihnen geboten hat. So, als sie am Abend beim Essen ihre Abenteuer austauschten. Der Mathematiklehrer und seine Frau waren schon in aller Herrgottsfrühe auf dem Kohlenberg. Hätten sehen wollen, wie die Chinesen ihr Schattenboxen veranstalten, bei Sonnenaufgang. Sie kennten das Tai-chi schon, hätten in München sogar mal einen Kurs in der Volkshochschule mitgemacht.

"Aber die Chinesen sind viel besser. Wie die sich bewegen. Da fließt alles ineinander, ohne jeden Rucker. Die haben eine ganz andere Körperbeherrschung als unsereins."

Die Familie - Happy nannte sie meist die Viererbande - war zum Bahnhof gegangen und danach ein Stück mit der U-Bahn gefahren, zum tibetanischen Lamatempel hinaus.

"Eigentlich hatten wir vorgehabt", berichtete die Mutter, "den ganzen Weg mit dem Bus Nr. 11 zu machen. Aber dafür sind hier die Entfernungen doch zu groß."

"Denn mit dem Bus Nr. 11 fahren", ergänzte ihr Mann, "das heißt hier in China zu Fuß gehen, so haben wir uns sagen lassen. Die Elf steht für die beiden Beine."

Die zwei unzertrennlichen älteren Damen hatten sich an die letzten Hofhäuser rangepirscht und mit Gruseln beobachtet, wie am frühen Morgen an den öffentlichen Waschstellen jeder geräuschvoll Mund und Kehle reinigt. Und wie die Abortkübel abgeholt werden, von Trägern, immer zwei volle Kübel an der Bambusstange auf dem Nacken. Die Hofhäuser hatten es dem größten Teil der Gruppe angetan. Lag ja auch nahe. Was vom 16. Stock des Beijing International Hotels so putzig aussah, ein unbedingt erhaltenswerter Rest des alten Chinas, das lag nur wenige Minuten Fußweg entfernt. Zwischen dem unübersehbaren - um nicht zu sagen: unsagbaren - Gloria Plaza Hotel, der U-Bahn-Station und dem riesigen Zollamtspalast das Hofhauskarree, das gleich an das Gelände des Alten Observatoriums anschließt. Aber nur ranzugehen hatten sie gewagt. Hindurch nicht. Niemand.

Happy hatte unbedingt das Alte Observatorium besichtigen, aber auch mit Penni zusammensein wollen. Also eine gemeinsame Besichtigung. Doch bekamen sie nicht viel zu sehen. Auf dem Dachgarten des alten Gebäudes, das wie ein Stück Staumauer von der Edertalsperre zwischen den Hotels stand, ein paar mannsgroße Geräte in Bronze. Die hatten Ende des 16. Jahrhunderts und noch im 17. zur Himmelsbeobachtung gedient. Aber vor allem dazu, den hochgelehrten Jesuiten das Vertrauen des chinesischen Kaisers zu gewinnen. Letztlich also dazu, ihren christlichen Glauben nach China einzuschmuggeln.

"Da war es also schon bergab gegangen mit der Ming-Dynastie", erklärte Happy seiner Begleiterin. "Kaum hatten sie die Mauer gegen die Eindringlinge aus dem Norden fertig, da kamen andere einfach übers Meer und setzten den Fuß in die Tür - und in die Seelen."

"Ja, Frechheit siegt", kommentierte Penni das. Und Happy sagte: "Ja" und nahm Penni bei der Hand, nachdem er sich schnell vergewissert hatte, daß niemand sonst aus der Gruppe mit auf diesem Aussichtsplateau stand. Der Junge, der sich als Führer ausgegeben hatte, zeigte deutlich, daß er nur ein Interesse hatte, nämlich die beiden Fremden ganz schnell in einen kleinen Laden hineinzudirigieren. Vor allem vorbei am Eingang der großen Verkaufsausstellung. Er behauptete einfach, dort sei schon geschlossen.

"Zumindest die Raffinesse der Jesuiten hat sich also bis auf unsere Tage erhalten", stellte Happy nach der wenig aufschlußreichen Besichtigung fest.

"Das imponiert dir, Odysseus, wie?"

„Na klar.“

Bei diesem Austausch der Erlebnisse am Abend, als fast alle was zu erzählen hatten, mußte Penni schweigen. Dabei hätte sie so gern berichtet: Dann sind wir einfach hinein in das Viertel der Hofhäuser. Die Kamera auf dem Bauch durch die engen Gassen spaziert, händchenhaltend. Das ist ja hier ein Staat, in dem einem nichts passiert. Die hängen ja jeden Räuber gleich auf. Und Happy hätte schnell korrigiert: Sie geben ihm den Genickschuß, ehe sie weitererzählt hätte: Wie das stank, an jeder Ecke anders, die phantastischsten schlechten Gerüche, die man sich nur ausdenken kann. Die Gassen lagen ja auch voller Abfälle. Da pinkelte einer hin, da lag das Hackmesser fürs Gemüsebereiten auf dem Boden. Leute hockten auf der Gasse wie die Chinesen ja immer hocken, so auf ihren Fersen sitzend, und sahen uns genauso unverhohlen erstaunt an wie wir sie. Alles eigentlich ganz friedlich. Aber der Dreck, der Gestank. Nur weg von hier, haben wir uns gesagt. Aber das war gar nicht so einfach. Das moderne Hochhaus, auf das wir zugingen, um wieder in eine bessere Gegend zu kommen, täuschte. Eine hohe Mauer ohne jedes Tor trennte es von dem Quartier der Hofhäuser ab. Also weiter hinein, durch die nächste Quergasse. Eine so dreckig wie die andere. Immer mal wieder ein total verrostetes Fahrrad an der Hauswand. Dann stand da ein Polizist an einer Ecke und unterhielt sich mit den Leuten. Wie angenehm, so einen Offiziellen in der Nähe zu wissen. Und dann war da sogar ein richtiger Laden: Zigaretten in einem winzigen Schaufenster, gerade nur so groß, wie bei uns ein Toilettenfensterchen. Und schließlich eine Eckkneipe, vielleicht badezimmergroß, mit vier Stühlchen vor der Tür. Ein alter Chinese, ein einbeiniger Glatzkopf in einem vorsintflutlich aussehenden Rollstuhl, das war der einzige Kunde. Vielleicht war das ja auch der Wirt selbst. Jedenfalls war von den Bewohnern des Viertels nicht viel zu sehen. Und das am frühen Abend. Ob die vielleicht alle vor der Glotze saßen? Fernsehantennen genug haben wir ja gesehen, einfach überall.

"Die Antennen", hatte Happy bei diesem Gang durch das Karree gesagt, "die täuschen die Betroffenen wie die betroffen dreinschauenden Touristen, die sich hier hineinwagen, darüber hinweg, daß man in diesen Vierteln mit Ratten und Kakerlaken und anderem Ungeziefer auf Du und Du stehen muß. Und wie die aus diesem Dreck kommenden netten Mädchen und jungen Frauen, die man auf den Boulevards sieht, das schaffen, sich in sauberen, bunten Kleidchen aufs Fahrrad zu setzen und frischeflatternd zur Arbeit zu fahren als führen sie durch einen Werbefilm, das ist mir ein Rätsel."

Kein Wort von Penni über die Erlebnisse dieses Tages, kein Bericht von Happy. Und niemand, der sagte: Ich habe Sie gesehen. - Glück gehabt.

Das Gespräch blieb bei den diversen Ereignissen des freien Tages. Und weil die so klein waren, bemühte sich jeder, sie etwas größer darzustellen. Bis der Schiffsingenieur meinte, einen Witz erzählen zu müssen. Man lachte pflichtschuldigst. Auch beim nächsten und dritten. Dann: "Wissen Sie, wo alle Frauen krauses Haar haben?" Schweigen, Verlegenheit. Happy dachte an die Formulierung, die er sich einmal zurechtgelegt hatte für den Wert der Umgangsformen: Sie sichern uns dagegen ab, daß wir in Situationen gebracht werden, mit denen wir nicht zurechtkämen. Der Schiffsingenieur genoß in triumphierender Rundumschau die Betroffenheit, lachte dann los und rief: "Reingefallen, reingefallen, in Afrika haben alle Frauen krauses Haar!"

Weil danach keine Gemütlichkeit mehr aufkommen wollte, berichtete Happy über den reichen Schatz an Anekdoten, den China habe. "Da war ein berühmter alter Eunuche, ein zu Reichtum und Ansehen gekommener ehemaliger Palasteunuche, der als sehr weise galt. Zu dem kamen eines Tages zwei Männer und baten, er möge ihnen zu heimischem Frieden verhelfen. Die beiden waren Vater und Sohn, und sie hatten immer Streit, weil der Vater seinem Sohn ständig Vorwürfe machte, er sei so schrecklich dumm, selbst der Enkel sei viel gescheiter als er. Der alte Eunuche hörte sich das in Ruhe an. Dann beschimpfte er den Vater: 'Was nimmst du dir heraus, deinem Sohn Vorwürfe zu machen. Du hättest allen Grund, still zu sein. Ist doch dein Vater weniger klug als sein Vater, und auch dein Sohn ist weniger klug als sein Sohn.' Da sah der Vater seinen Sohn mit ganz anderen Augen an, fiel ihm um den Hals und bat ihn um Verzeihung. Und sie gingen in Frieden nachhause."

Am späten Abend dann wieder das dreimalige Kratzen an Pennis Tür. Doch diesmal ging sie nicht so schnell auf. Happy sah sichernd den Flur hinauf und hinunter, ob auch niemand aus der Gruppe käme. Ihn sähe, wie er an einer fremden Tür steht, wie er wartet, daß sie endlich aufgeht. Saublöde Situation, schimpfte er in sich hinein. Dann ging die Tür auf. "Na endlich." Aber diesmal blieb Penni anschließend nicht mitten im Zimmer stehen wie eine Schaufensterpuppe, die umdekoriert wird. Sie hatte schon im Bett gelegen und war sofort wieder unter der Decke.

"Odysseus, du schon wieder?"

"Wer sonst sollte es denn sein?"

"Ich meine: Schon wieder?"

"In der Bibel heißt es: Ihr wißt weder den Tag noch die Stunde, wann der Herr kommt. Doch der Herr kommt täglich."

Penni kicherte ins Kissen und sah ihm aus den Augenwinkeln zu, wie er sich bemühte, schnell aus Hemd, Hose und Schuhen zu kommen. Und konnte ihm nicht ersparen: "Aber heute ist doch programmfreier Tag, hat der Herr Reiseleiter gesagt."

So ging der Dialog noch ein Weilchen weiter, während Happy sich zu ihr legte. Scherze, Worthülsen. Als hätten sie das Bedürfnis, sich einen Ausgleich zu schaffen für das Schweigenmüssen beim geselligen Zusammensitzen nach dem Abendessen. Da war von außerprogrammmäßig die Rede und von lieber unmäßig als mäßig. Auch von der strengen Forderung des Unternehmens, die Reisenden gleichmäßig zu behandeln, besonders die Damen im unterschiedlichen Alter, wie es in der Dienstanweisung hieß. Und davon, daß das so oder so, keusch oder unkeusch, über seine Kräfte gehen würde. Da waren plötzlich die älteren Damen der Gruppe mit im Bett, mit vielen fröhlichen Ohgottohgotts bedacht. Penni wollte ihm auch die jungen Ehefrauen als Sonderangebote präsentieren, doch er lenkte schnell ab, sprach nur noch von ihr, hatte viele schöne Namen für sie, nannte sie auch wieder "mein lecker Paketchen". Sie wußte, was danach kommen würde, und versuchte, ihm den Mund zuzuhalten. Und mußte es sich doch anhören: "Mein Speckengelchen. Du mein Speckengelchen." Und er griff ins Fleisch wie von monatelanger Seefahrt zurück. Und küßte es ab. Und hatte plötzlich nicht Hände und Lippen genug - und Stacheln.

Mensch in Menschenmassen - Ein Chinaroman

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