Читать книгу Der Henker von Rothenburg: Verrat in Rothenburg - Werner Diefenthal - Страница 17
9. Kapitel
ОглавлениеAls Matthias und Marie den ›Goldenen Schwan‹ verlassen hatten, räumte Magdalena noch auf und ging zu Bett. Aber sie fand einfach keinen Schlaf. Sie dachte immerzu an das, was sie erwartete. Sie hatte keine Angst vor dem Tod, aber sie wollte nicht leiden. Magdalena befürchtete, dass die Zeit nicht reichte, um all das zu erledigen, was sie noch zu tun gedachte, nämlich die Unschuld Maries zu beweisen und den wahren Mörder von Eckhard Steiner auf dem Schafott zu sehen.
Sie schluchzte laut auf, als ihr bewusst wurde, dass sie das vielleicht nicht schaffen könnte. Da klopfte es leise an ihre Tür. Sie erschrak.
»Ja, wer ist da?«
Die Tür öffnete sich und eines der Mädchen schaute herein.
»Entschuldige, Magdalena, ich will nicht stören, aber ich habe gedacht …«
Da sah sie das tränenüberströmte Gesicht und die rotgeweinten Augen Magdalenas, trat herein und setzte sich zu ihr aufs Bett.
»Was ist denn?«, fragte sie besorgt.
»Nichts, Irmtraud, es ist alles in Ordnung.«
»Erzähl mir bitte keine Märchen. Du hast doch was …! Oh … natürlich! Matthias!«
»Wie? Was meinst du?«
Irmtraud lachte.
»Wir wissen alle, dass du oft in der Nacht zu ihm geschlichen bist. Wir haben es dir gegönnt.«
Magdalena starrte sie an. Sie hatte gedacht, niemand hätte er gewusst. Und jetzt erfuhr sie, dass alle Bescheid wussten! Doch es war ihr lieber, dass Irmtraud es darauf schob.
Irmtraud legte den Arm um sie.
»Ich habe es ja nie mit ihm getrieben, aber ich habe gehört, er ist unten riesig!«
Jetzt musste Magdalena doch lachen. Sie nickte.
Irmtraud seufzte.
»Liebst du ihn?«
Magdalena schüttelte den Kopf.
»Du meinst Liebe in der Art, dass ich ihn heiraten und Kinder will? Nein, das ist es nicht. Davon abgesehen, dass ich zu alt bin und diese Ehe vom Pfarrer nie besiegelt worden wäre. Und auch nicht vom Vogt.«
Irmtraud begann, sie langsam zu streicheln.
»Du meinst, dir fehlt sein Schwanz?«
Magdalena nickte, schämte sich nicht ihrer Ausflucht. Denn irgendwie war es ja wahr. Irmtraud rückte näher.
»Den kann ich dir nicht bieten … aber etwas anderes … wenn du möchtest.«
Magdalena lächelte jetzt. Sie hatte schon vorher mit Frauen das Bett geteilt. Und es gefiel ihr sogar, auch wenn sie im Allgemeinen einen Mann vorzog. Heute Nacht jedenfalls wollte sie nicht alleine sein. Sie fasste der jüngeren Frau in den Nacken, zog sie zu sich und küsste sie.
Irmtraud frohlockte innerlich. Sie hatte schon länger vorgehabt, sich die Wirtin als Liebhaberin zu angeln. Vielleicht brachte es ihr Vorteile, wenn sie das Bett mit ihr teilte.
Sie löste sich von ihr, stand auf und streifte ihr Kleid ab. Magdalena zog sich ebenfalls aus, zog die Frau in ihr Bett. Sie küssten sich, erforschten ihre Körper. Als Magdalena sich zwischen die Beine Irmtrauds legte und ihr mit dem Mund die höchsten Freuden bereitete, stöhnte diese auf.
Ihr Liebesspiel erstreckte sich über die halbe Nacht, bis beide erschöpft auf dem völlig zerwühlten Laken einschliefen.