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1.5 Staunen über Naturgesetze

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Können wir noch genug staunen über die Wirksamkeit der Naturgesetze? Sie leisten Gewaltiges! Als ich kürzlich im Hamburger Hafen war, beobachtete ich, wie ein Schiff langsame Bewegungen im Hafenwasser ausführte. Darüber nachdenkend fiel mir ein Naturgesetz ein, das schon von Archimedes (285-212 v. Chr.) erkannt worden war: »Ein schwimmender Körper verdrängt genau so viel von der Flüssigkeit, in der er schwimmt, wie er selbst wiegt.« Sind wir uns eigentlich bewusst, was für ein großartiges Geschehen das ist? Läuft z. B. eine Ratte an Bord, dann reagiert das Schiff darauf prompt und sinkt genau um so viel tiefer in das Hafenwasser ein, dass die zusätzlich verdrängte Wassermenge genau dem Gewicht der Ratte entspricht. Wollten wir diesen Betrag der neuen Eintauchtiefe berechnen, so wäre uns dies gar nicht möglich. Wir kennen nicht die genaue Form des Schiffes; an manchen Stellen ist die Farbe abgeblättert, und vielleicht ragt ein wenig von der Antriebsschraube aus dem Wasser heraus.

Alle diese Details müssten aber genau erfasst werden, weil sie in die Berechnung eingehen. In der Realität geschieht das augenblicklich, und zwar in exakter Weise. Wer gibt den Wassermolekülen den Befehl, ein wenig zur Seite zu gehen, damit das Schiff, genau dem Rattengewicht entsprechend, tiefer eintauchen kann? Eine Minute später geht vielleicht der Kapitän von Bord, der gerade noch ein kräftiges Abendessen zu sich genommen hat. Nun muss sich das Schiff um einen ganz bestimmten Betrag anheben. Dieser Hub ist genau jener verdrängten Wassermenge äquivalent, die dem Gewicht des Kapitäns einschließlich seines Abendmenüs entspricht. Woher wissen die Wassermoleküle, wer da gerade von Bord geht oder wer dazukommt oder wie auch immer sich die Ladung verändert? Das geschieht am helllichten Tag, aber auch bei dunkelster Nacht. Mehr noch: Das Naturgesetz gilt nicht nur für das eine Schiff im Hamburger Hafen, sondern für alle Schiffe der Welt. Es gilt für einen Ast, der vom Baum ins Wasser fällt, und es gilt ebenso für das Spielzeugentchen in der Badewanne. Es gilt natürlich auch für eine echte Ente auf einem See oder Fluss. Niemand könnte aufgrund der nicht berechenbaren Form und Struktur der Federn die Eintauchtiefe einer Ente genau berechnen. Wer sorgt dafür, dass die Bedingungen für dieses so einfach formulierbare Naturgesetz mit den so komplizierten Folgen ständig berechnet werden, damit es zu jeder Zeit und an jedem Ort exakt erfüllt werden kann? Können wir über die präzise Einhaltung dieser Vorgänge noch staunen? Das alles ist doch nicht selbstverständlich! Es muss doch jemand da sein, der diese Berechnungen anstellt und dann nach diesen Ergebnissen auch alles so ausführt!

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