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1.13 W6: Die Auferstehung Jesu von den Toten

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Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten wird von allen vier Evangelisten berichtet (Mt 28,1-10; Mk 16,1-6; Lk 24,1-12; Joh 20,1-10). Auf keine andere Aussage des Neuen Testaments wird so häufig Bezug genommen wie auf sie (150-mal). Es war das krönende Wunder während seines irdischen Aufenthaltes. Wir zitieren hier den Text aus dem Lukasevangelium:

1. Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie (einige Frauen) zum Grab und trugen bei sich wohlriechende Öle, die sie bereitet hatten.

2. Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab

3. und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht.

4. Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern.

5. Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?

6. Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war:

7. Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen.

8. Und sie gedachten an seine Worte.

9. Und sie gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und den anderen allen.

10. Es waren aber Maria Magdalena und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die anderen mit ihnen; die sagten das den Aposteln.

11. Und es erschienen ihnen diese Worte, als wär’s Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht.

12. Petrus aber stand auf und lief zum Grab und bückte sich hinein und sah nur die Leinentücher und ging davon und wunderte sich über das, was geschehen war.

Wohl kaum eine andere Aussage der Bibel ist so häufig attackiert oder angezweifelt worden wie die leibhaftige Auferstehung des gekreuzigten Christus. Einer Umfrage zufolge glauben nur noch 17 % der evangelischen Pfarrer in Deutschland an die Auferstehung. Und während einer Veranstaltung der katholischen Erwachsenenbildung hörte ich einen Priester lamentieren: »Zu Ostern komme ich in einen Predigtnotstand.« Fällt einem Pfarrer zu diesem Kernpunkt biblischer Lehre wirklich nichts ein? Was bleibt denn auch noch zu predigen übrig, wenn die Auferstehung Jesu, die grundlegende Voraussetzung unseres Heils, nicht mehr bezeugt werden kann? In der Zeit der Aufklärung erhob man den Verstand des Menschen zum Maß aller Dinge. Damit verbunden war ein radikaler Angriff auf die Bibel, denn alles, was dem Verstand nicht begreifbar erschien, wurde kurzerhand verworfen. Dieser »Entrümpelung « fielen nicht nur die Heilungswunder und sonstigen Taten Jesu zum Opfer, sondern erst recht seine Auferstehung von den Toten, seine Himmelfahrt und seine Wiederkunft. Machen wir unser Verstehen zum Maßstab, dann müssten wir in gleicher Konsequenz auch die Photosynthese und das menschliche Gehirn als nicht real verwerfen, denn beide sind nahezu vollständig unverstanden, und nachbauen kann man beides nicht. Was aber Gott tut, wird immer unsere Gedanken sprengen (Jes 55,8-9) – seien es die biblisch bezeugten Taten oder die genialen Gedanken in den Werken der Schöpfung.

Die dramatische Tatsache der Auferstehung veränderte den Lauf der Geschichte. Kritiker, die die Auferstehung leugnen wollen, stehen in einem Zugzwang, sieben historische Fakten9 wegerklären zu müssen:

1. Die gefürchtete Macht Roms wurde durch das Brechen des römischen Siegels missachtet.

2. Sowohl Juden als auch Römer gaben zu, dass das Grab leer war.

3. Ein Zwei-Tonnen-Stein wurde irgendwie vom Grab fortbewegt, während eine römische Wacheinheit auf Posten stand.

4. Eine hoch disziplinierte römische Militärwache floh von ihrem Posten und musste von den Behörden bestochen werden, um eine Lüge als Wahrheit zu verbreiten.

5. Die unveränderten Grabtücher enthielten keinen Leib mehr.

6. Christus erschien anschließend mehr als 500 Zeugen in verschiedenen Situationen.

7. Wegen der niedrigen jüdischen Meinung von der Zuverlässigkeit von Frauen hätten die Erfinder einer Auferstehungslegende sie niemals als erste Zeuginnen des Geschehens gewählt.

Der Existenzphilosoph Martin Heidegger (1889-1976), der nicht vom Glauben her argumentierte, stellte dennoch richtig fest: »Ist Jesus von Nazareth von den Toten auferstanden, dann ist jede naturwissenschaftliche Erkenntnis vorletztlich.« Alle unsere Naturwissenschaft kann darum nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Darum scheitert auch jeder Versuch, die Auferstehung Jesu physikalisch, biologisch, medizinisch oder sonst wie wissenschaftlich erklären zu wollen. Wir leben in einer dreidimensional begrenzten Welt, die außerdem einer linear ablaufenden Zeit unterworfen ist. Bei Gott aber gilt das keineswegs: »Er wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann« (1Tim 6,16), d. h. er lebt in höheren Dimensionen, die zwar unsere Welt durchdringen, aber nicht umgekehrt. Nach dem Tod ist Jesus mit einem Leib auferstanden, der unsere einengenden Grenzen nicht mehr kennt und darum nicht mehr an die drei Dimensionen gebunden ist. Verschlossene Türen waren für ihn kein Hindernis (Joh 20,19), und er konnte nach Belieben in unserer Dimension erscheinen und wieder in die göttliche hinüberwechseln: »Danach ist er (Jesus) gesehen worden von mehr als 500 Brüdern auf einmal« (1Kor 15,6). Im griechischen Grundtext ist das Geschehnis noch genauer ausgedrückt: »Er ist sichtbar (= für unsere Dimension) gemacht worden.« So gilt es, in Klarheit und Gewissheit zu predigen, dass Jesus wahrhaftig auferstanden ist und damit den endgültigen Sieg über Tod und Teufel errungen hat und dass dies das einzige Unterpfand unserer Errettung ist: »Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren« (1Kor 15,17-18). Der folgende Vers geht in seiner Schlussfolgerung noch weiter und betont: Wenn jemand nur deswegen an Christus glaubt, um irdischen Schutz und Beistand zu haben, dann ist er wegen seiner Erdversessenheit nur als bemitleidenswerte und jämmerliche Kreatur zu bezeichnen: »Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen« (1Kor 15,19).

Diese Texte weisen auf die zentrale Bedeutung der Auferstehung Jesu hin. Alles andere, was durch Jesus und die Apostel gesagt wurde, ist im Vergleich zu der Bedeutung der Auferstehung nur zweitrangig. Wenn die Auferstehung kein reales Ereignis war, dann ist das Christentum eine genauso falsche Religion wie alle anderen auch. Wenn sie aber wirklich stattfand, dann ist Jesus Gott und die biblische Botschaft absolute Wahrheit. Alle Religionsgründer (z. B. Buddha, Mohammed, Konfuzius) sind gestorben. Nur ein einziges Grab der Weltgeschichte ist leer, denn nur Jesus ist wahrhaftig auferstanden. So ist das größte aller Wunder seit der Schöpfung die glorreiche Auferstehung Jesu. Damit hat Jesus gezeigt, dass er Gott ist und dass der Vater sein Opfer für die Sühnung der Sünde angenommen hat. Wer die Auferstehung aufgibt, der hat alles verschleudert.

Die Auferstehung ist ein gemeinsames Werk des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes:

 »Gottes Kraft hat ihn (Jesus) auferweckt von den Toten« (Kol 2,12).

 »Ich lasse mein Leben, dass ich’s wieder nehme« (Joh 10,17).

 »Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt« (Röm 8,11).

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